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2014

2011 Doha Diamond League Doha, Qatar May 08, 2011 Photo: Jiro Mochizuki@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

Deutsche Hallenmeisterschaften Leipzig 2014: Cremer holt Titel – Wattenscheider Doppelsieg über 200 Meter! Und was für eine Überraschung!

By GRR 0

Die Wattenscheiderin Esther Cremer hat sich bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig die Goldmedaille über 400 Meter gesichert. Mit deutlichem Vorsprung und erwartungsgemäß – nachdem sie ja bereits am Samstag mit ihren 52,44 Sekunden klar unter der Hallen-WM-Norm (52,85 sec) geblieben war.

Unter der Sopot-Norm blieb sie auch im Endlauf, wo 52,64 Sekunden gestoppt wurden. Großartige Leistung – da war die Ehrenrunde auf Socken unumgänglich! „Die Ehrenrunde war cool, habe ich so ganz allein ja auch noch nicht gehabt“, meinte die Siegerin, die hinterher von einer „Pflichtaufgabe“ sprach. „Wenn ich nicht gewonnen hätte“, sagte sie, „hätte ich mich rechtfertigen müssen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es im Endlauf etwas schwerer wird. Aber ich hoffe, ich hab’s ganz gut gemacht! Natürlich war ich nicht mehr ganz so frisch.“ Nun freut sich die Wattenscheiderin auf die Hallen-WM in Polen: „Es ist wichtig, internationale Erfahrung zu sammeln; da bin ich noch in der Lernphase.“

Im Hochsprung kam die Vorjahres-Zweite Nadja Kampschulte (1,75m) gar nicht in den Wettkampf – sie musste mit Rang sechs vorlieb nehmen. „Ich habe keine Ahnung, was los war. Ich hoffe, dass es im Sommer besser wird“, sagte sie. Auf Platz fünf ihre höhengleiche TV-01-Teamkollegin Julia Stockmann. Beide packten die 1,75 Meter jeweils im dritten Versuch.

Wattenscheider Doppelsieg über 200 Meter! Und was für eine Überraschung!

Über die 200 Meter der Männer lief Robin Erewa bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in überragenden 20,56 Sekunden zu Gold und steigerte seine persönliche Bestleistung aus dem Vorlauf noch einmal um eine Viertelsekunde. Zweiter wurde der eigentliche Favorit, Erewas Wattenscheider Teamkollege Sebastian Ernst, für den 20,62 Sekunden gestoppt wurden. Ernst musste im ersten von zwei gleichberechtigten Zeitendläufen vorlegen, Erewa durfte kontern. Und hat es getan! „Robin war stark“, meinte der deutsche Hallenrekordler anerkennend, „aber natürlich wäre der Sieg schöner gewesen. Nun bin ich der schnellste Zweitplatzierte aller Zeiten.“

Überglücklich natürlich der Sieger: „Ich bin froh, dass es gereicht hat. Im Training waren meine Zeiten meistens besser, aber im Wettkampf war es dann immer Sebastian. Er ist ein Fuchs.“ Und das, obwohl sich Erewa nach dem Vorlauf noch leicht den Rücken verknackst hat. „Ich dachte, dass nach dem
Vorlauf maximal eine 20,7 drin ist, aber mein Beuger hat heute perfekt gehalten“, freut sich der neue Deutsche Meister. Wattenscheids Altmeister Alexander Kosenkow holte keine Medaille: Mit 21,16 Sekunden belegte er Rang fünf. Maurice Huke wurde mit 21,65 Sekunden in der Gesamtabrechnung Achter. „Der Vorlauf war aber okay“, meinte er – da war er mit 21,35 Sekunden zu einem neuen persönlichen Rekord gestürmt. Maximilian Ruth kam auf Rang zehn (21,89 sec).

Bei den Frauen gewann Wattenscheids Maike Dix die Silbermedaille hinter Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge), die mit 23,17 Sekunden eine persönliche Bestleistung aufstellte. Dix hätte für den Sieg auch Bestzeit rennen müssen – am Ende wurden 23,40 Sekunden für die TV-01-Sprinterin gestoppt. Maral Feizbakhsh schaffte es als Vorlauf-Elfte nicht in den Endlauf. Mit 24,60 Sekunden lieferte die Olympia-Teilnehmerin von London aber eine Zeit im Bereich ihrer persönlichen Bestleistung ab.

Krebs und Lohse mit Edelmetall

Die Wattenscheiderin Denise Krebs hat sich bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig die Silbermedaille gesichert. Mit 4:24,17 Minuten wurde sie Zweiter hinter einer guten Freundin – der Rehlingerin Annett Horna. Krebs verkaufte sich bei ihrem Comeback nach dem Seuchenjahr 2013 exzellent, konnte aber im Endspurt nicht mehr dagegenhalten. Trotzdem strahlte sie im Ziel: „Annett hat es sich verdient, wir sind ja super befreundet. Ich hatte immer gesagt: Eigentlich mache ich keine Hallensaison – mein Minimalziel für Leipzig war dann eine Medaille. Man merkt, dass mir noch die Wettkampfhärte fehlt. Aber die Grundlage ist da. Und das hat Mut gemacht für den Sommer!“

Edelmetall gab es auch im 1.500-Meter-Rennen der Männer. In einem packenden Finish gewann Christoph Lohse in 3:48,02 Minuten Bronze und konnte sogar das Tempo vom Sieger und WM-Fünften Homiyu Tesfaye mitgehen. „Ich bin absolut zufrieden und weiß nicht, was ich besser machen könnte. Ich dachte, der Antritt von Tesfaye kommt etwas später und wollte die Lücke zu ihm nicht zu schnell zulaufen.“ Mit einer so erfolgreichen Hallensaison habe Lohse gar nicht gerechnet. „Ich bin überrascht, dass ich dieses Jahr so gut durchgekommen bin. Die Hallensaison hat mir richtig Spaß gemacht“, sagt er.
Zufrieden war auch sein Teamkollege Alexander Ide mit Platz sechs (3:51,57 min). Jonas Beverungen wurde Elfter (3:54,43 min).

Noch zweimal Gold

Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften gab es noch einmal zwei Goldmedaillen für den TV Wattenscheid. Stabhochspringer Malte Mohr zeigte auch ohne seine Dauerrivalen Holzdeppe und Otto eine ganz starke Leistung. Er gewann mit 5,84 Metern – und mit mehr als 30 Zentimetern Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. Saisonbestleistung. Und am Ende ließ der Wattenscheider sogar 6,01 Metern Deutschen Rekord auflegen! „Ich bin zufrieden, auch mit der Höhe“, meinte Mohr, der allerdings seineStamm-Konkurrenten schon ein wenig vermisste: „Diesmal habe ich es aber auch so hinbekommen!“

Bei der Hallen-WM im polnischen Sopot Anfang März gehört er nicht erst seit der DM in Leipzig zu den Medaillenkandidaten. „Im Vorfeld ist es schwierig, eine Prognose abzugeben. Da kommen auch andere
gute Leute. Aber natürlich will ich um eine Medaille mitspringen“, meint der Hallen-EM-Dritte des Vorjahres.

Gold in der auch am zweiten Wettkampftag ausverkauften Arena Leipzig gab es ebenfalls für Wattenscheids Weitspringerin Sosthene Moguenara. Es war ein irrsinnig spannendes Duell, da sich die Deutsche Meisterin von Ulm mit einem lächerlichen Zentimeter Vorsprung vor der Zweitplatzierten Nadja Käther vom HSV durchsetzen konnte. Aber: Gewonnen ist gewonnen! Und Moguenara gelang das mit 6,49 Metern. Ihr erster Versuch war gleich der beste, dann folgten drei ungültige. Deswegen war die Sieben-Meter-Springerin des Vorjahres auch nicht wirklich zufrieden: „Es war ein Nervenspiel. Und der Wettkampf an sich war nicht gut. Allerdings waren die ungültigen Versuche richtig weit! Aber: Ich habe mir den Titel vorgenommen, das hat geklappt.“

Hochspringer Sebastian Kneifel vom TV 01 belegte in der Arena mit der Saisonbestmarke von 2,15 Metern Platz fünf.

 

Doppel-Gold und Deutscher Rekord zum Abschluss

 

Die Wattenscheider 4×200-Meter-Staffel der Frauen hat sich in der Besetzung Maike Dix/Esther Cremer/Maral Feizbakhsh/Pamela Dutkiewicz bei den Deutschen Hallen-Titelkämpfen in Leipzig den Titel gesichert (1:34,67 min).

In einem spannenden Finale mussten die Sprinterinnen die starke Zeit der Kölnerinnen aus dem ersten Zeitendlauf (1:34,96 min) unterbieten. „Wir hatten die Zeit immer im Kopf und wussten schon vor dem Start: Wir müssen richtig ballern“, sagte eine strahlende Maral Feizbakhsh. „Für mich war es
ein perfektes Wochenende“, freute sich auch Pamela Dutkiewicz nach Bronze über 60 Meter Hürden. Maike Dix, die nach der verpassten Goldmedaille etwas geknickt war, konnte auch wieder lächeln: „Es war dann doch ein versöhnlicher Abschluss für mich.“

Bei den Männern sorgten Julian Reus, Robin Erewa, Sebastian Ernst und Alexander Kosenkow zum Abschluss einer außerordentlich erfolgreichen DM für einen Wattenscheider Paukenschlag: Deutscher Rekord! 1:23,51 – das ist die neue Marke in Blau und Weiß, die natürlich mit einer Ehrenrunde gefeiert
wurde. „Bei so einer starken Besetzung haben wir gewusst, dass es in so einen Bereich gehen kann“, verriet Julian Reus hinterher. Der bärenstarke Schlussläufer Alexander Kosenkow war geradezu euphorisch: „Ich fühle mich wie damals mit 20 und kann noch fünf Jahre weitermachen. Ich habe sofort gemerkt, dass die Jungs es ernst meinen und habe noch einmal alle Körner auf die Bahn gelegt.“

Einer der großen Gewinner des Wochenendes ist Robin Erewa, der mit Doppelgold zurück ins Ruhrgebiet fährt. „Es war das perfekte Wochenende für mich“, strahlte er. Die zweite Wattenscheider Staffel kam in der Besetzung Maurice Huke/Maximilian Ruth/Peter Adjayi/Carlo Weckelmann
auf Rang vier (1:25,69 min). Neun Hundertstel fehlten zu Bronze …

 

 

Und zum Abschluss die Wattenscheider Medaillen im Überblick:


Gold:

Christian Blum (60 Meter)
Robin Erewa (200 Meter)
Esther Cremer (400 Meter)
4×200 Meter Männer
4×200 Meter Frauen
Sosthene Moguenara (Weitsprung)
Malte Mohr (Stabhochsprung)


Silber:

Sebastian Ernst (200 Meter)
Maike Dix (200 Meter)
Denise Krebs (1.500 Meter)

Bronze:
Christoph Lohse (1.500 Meter)
Pamela Dutkiewicz (60 Meter Hürden)

 
Michael Ragsch und Hendrik Pfeiffer
TV Wattenscheid 01

author: GRR

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