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22
02
2014

Deutsche Hallenmeisterschaften in Leipzig - Blum ist der Schnellste ©DLV

Deutsche Hallenmeisterschaften in Leipzig – Blum ist der Schnellste

By GRR 0

Leipzig war, ist und bleibt sein Revier! Christian Blum vom TV Wattenscheid 01 hat sich wieder den 60-Meter-Titel in der Arena Leipzig geholt. Nach 6,63 Sekunden im Vorlauf und der WM-Norm im Zwischenlauf (6,62 sec) steigerte sich der Mann vom TV 01 im Finale noch mal um eine Hundertstelsekunde und man merkte ihm die Erleichterung an. „Ich war vorher sehr angespannt und bin absolut happy, dass es für den Titel gereicht hat“, sagte der Sprinter im Ziel.

Nach dem verkorksten Sommer im letzten Jahr trage sein Trainerwechsel nun endlich Früchte. „Ich bin einfach stabiler geworden und mein Training ist umfangreicher“, so Blum. Ob er bei der
Weltmeisterschaft in Sopot antritt, ließ er offen: „Für mich hat die Hallen-WM keinen so hohen Stellenwert, der Sommer geht vor.“

Titelverteidiger Julian Reus – im vergangenen Jahr mit 6,56 Sekunden in Dortmund erfolgreich – musste sich geschlagen geben. 6,66 Sekunden wurden für den stärksten deutschen Sprinter der vergangenen zwei Jahre gestoppt: Platz vier. Immerhin.

Schließlich war die DM in Leipzig sein erster und einziger Wettkampf in der laufenden Hallensaison. Enttäuscht sei er nicht, meinte Reus hinterher: „Ich habe im Finale einfach kein gutes Rennen gemacht, habe keine gute Beschleunigungsphase gehabt. Aber unterm Strich zeigt diese Meisterschaft, dass ich in Form bin. Das Training läuft, alles im Rahmen.“

Pam hat ihre Medaille

Die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz hat bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften die Bronzemedaille über 60 Meter Hürden gewonnen. Nicht zu schlagen waren Nadine Hildebrand und Cindy Roleder, dann erkämpfte sich die Wattenscheiderin aber nach einem mehr als durchwachsenen Start noch den dritten Rang. Mit 8,19 Sekunden konnte sie sogar noch eine ordentliche Zeit im Bereich ihrer Bestleistung anbieten. „Es hat endlich geklappt“, freute sie sich im Ziel, „und ich bin froh, dass es vorbei ist. Ich war den ganzen Tag nicht ich selbst. Der Start war katastrophal, bis zur dritten Hürde lief es einfach nicht. Dann habe ich versucht, zu drücken.“

Was ja geklappt hat – der „Fluch“ der vierten Plätze ist besiegt. Endlich eine Medaille! In den Vorläufen präsentierten sich Sandra Peilert (8,76 sec/Platz sechs) und Lena Zelichowski (8,87 sec/ebenfalls Platz sechs).

WM-Norm geknackt, persönliche Bestleistung aufgestellt. In einem irre emotionalen Rennen in der Arena: Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig hat die Wattenscheider 400-Meter-Läuferin Esther Cremer nicht nur ihren Vorlauf gewonnen und sich locker für den Endlauf morgen
qualifiziert – sie hakte auch die Hallen-WM-Norm (52,85 sec) für Sopot wie erwünscht ab. 52,44 Sekunden wurden gestoppt – natürlich die mit Abstand schnellste Zeit des Nachmittags in der ausverkauften Arena Leipzig.

Und das alles im ersten 400-Meter-Rennen der Saison. „Es war aus persönlichen Gründen eine schwierige Saison“, meinte Cremer nach dem Rennen, „ich wusste nicht genau, was ich kann. Aber im Training war ich gut drauf. Ich bin erleichtert, dass es geklappt hat. Im Finale kann ich nun relativ entspannt an den Start gehen.“ Maral Feizbakhsh verpasste als Vorlauf-Dritte (54,69 sec) den Endlauf.

Über 1.500 Meter hat Wattenscheids Denise Krebs das Finale morgen erreicht. Sie wurde in 4:28,84 Minuten Zweite ihres Vorlaufes hinter der Leverkusenerin Lena Klaassen. Für Krebs war es das erste Rennen in dieser Saison, nachdem sie ja 2013 als Seuchenjahr abhaken musste und sich zuletzt noch im Trainingslager in Südafrika den Magen verdorben hatte. Krebs qualifizierte sich als Zweite über die Zeit, meinte aber nach dem Rennen: „Es war locker. Ich habe noch gedacht: Soll ich dagegenhalten? Aber dann dachte ich auch: Macht keinen Sinn. Das Finale kann kommen! Es war mein erstes 1.500-Meter-Rennen seit 18 Monaten. Ich habe noch ein paar Fehler gemacht, aber es war gut fürs Selbstvertrauen.“

Dem standen die männlichen Mittelstreckler in nichts nach: Über 1.500 Meter erreichten die drei Schützlinge von TV-01-Chefcoach Tono Kirschbaum Christoph Lohse, Jonas Beverungen und Alexander Ide allesamt das Finale. Ide (3:50,76 min) bekam es im stark besetzten ersten Vorlauf unter anderem mit dem WM-Fünften Homiyu Tesfaye zu tun und sicherte sich als Achter den Platz im Finale. „Es war schwerer als gewünscht. Ich habe gemerkt, dass ich letzte Woche noch mit einem Infekt im Bett lag“, so Ide, „morgen ist dasZiel, unter die ersten Acht zu kommen. Ich hoffe, dass der Vorlauf jetzt der Rohrreiniger war!“

Mit viel Selbstvertrauen gehen morgen auch Lohse (3:49,76 min) und Beverungen (3:50,67 min) ins Finale. „Ich bin sowas von gut drauf“, freute sich Beverungen im Ziel über Gesamtplatz sieben und sagte: „Das war alles ganz kontrolliert. Ich wusste, dass ich nach einer 2:37 auf 1.000 Metern noch eine 3:50 ins Ziel bringen kann.“

Ganz stark präsentierte sich auch Lohse als Vierter. „Ich war locker, habe aber hinten raus beschleunigt. Man sollte in einem Vorlauf immer vorsichtig sein“, sagte der frisch gebackene 3×1.000-Meter-Meister, „ich bin auf jeden Fall bereit für das Finale. Bester in der Altersklasse M30 bin ich ja schon!“

800-Meter-Läufer Martin Bischoff verpasste den Finaleinzug. Bischoff wurde in seinem Vorlauf Zweiter (1:50,64 min) hinter Favorit Robin Schembera aus Leverkusen – doch die Zeit reichte am Ende nicht. „Mir fehlte noch etwas die Spritzigkeit. Nach 600 Metern hatte ich zu viel Laktat in den Beinen und konnte nicht mehr antreten“, sagte der Mittelstreckler, der gerne mal die etwas längeren 1.500 Meter ausprobieren möchte. Bei den Frauen musste 01-Läuferin Martine Nobili wegen einer neu aufgebrochenen Entzündung im Fuß passen.

 

Michael Ragsch und Hendrik Pfeiffer
TV Wattenscheid 01

author: GRR

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