Start zum U20-Wettbewerb beim Darmstadt-Cross ©Wilfried Raatz/ wus-media
Deutsche Crossläufe starten früh in die Wintersaison 2017 – Deutscher Cross-Cup wird am 29. Oktober in Ohrdruf/ Thüringen fortgesetzt – Ludwig Reiser berichtet
Erstaunlich früh wird die deutsche Cross-Szene eingeläutet. Der 2017 aktivierte Deutsche Cross-Cup startet bereits am 29. Oktober im thüringischen Ohrdruf in die Herbst-/Wintersaison, bevor die weiteren Stationen mit Pforzheim (11. November) und letztlich Darmstadt am 26. November die kurz getaktete Saison in Deutschland bereits folgen.
Höhepunkt für die europäischen Leichtathletik-Verbände sind die Cross-Europameisterschaften im slowakischen Samorin am 10. Dezember 2017. Für viele der Trainer hierzulande wird der frühe Termin Ohrdruf allerdings zum Spagat, denn parallel läuft noch die Straßenlaufsaison mit zum Beispiel den Deutschen Marathonmeisterschaften im Rahmen des Frankfurt-Marathon (29.10.).
„Es ist zu befürchten, dass Ohrdruf für die Cross-Interessierten nicht wahrgenommen wird, da durch die interessanten Straßenläufe im September und Oktober die Zeit zur Regeneration und zum Neuaufbau auf die Cross-Saison zu kurz ist", urteilt Wilfried Raatz, der Veranstalter des Darmstadt-Cross, dem deutschen Flaggschiff in Sachen Crosslauf.
Dort wird am 26. November das Finale im Deutschen Cross-Cup 2017 durchgeführt, für ein Großteil der deutschen Mittel- und Langstreckenszene der ultimative Termin, falls man auf den Zug für die Europameisterschaften aufspringen möchte.
Der Darmstadt-Cross genießt national wie international einen ausgezeichneten Ruf. Die Jahr für Jahr attraktiven Starterfelder haben die Renommierveranstaltung im Südhessischen längst zur ersten Adresse in Deutschland gemacht.
Das hat nicht erst jetzt der Europäische Leichtathletik-Verband (European Athletics) erkannt, sondern nach einer Beobachtungsphase hat man am EA-Sitz in Lausanne reagiert – und dem Darmstadt-Cross nach 2016 auch 2017 das „Permit"-Label verliehen.
Damit wird der Darmstadt-Cross am 26. November in die honorige Reihe mit europäischen Traditionsveranstaltern wie in Tilburg (Niederlande), Brüssel (Belgien), Leffrinckoucke (Frankreich), Edinburgh (Schottland), Elgiobar (Spanien) und Rovereto (Italien) eingereiht.
Seit Jahren bereits setzt der Darmstadt-Cross seit Jahren Maßstäbe. Erneut finden für die Nachwuchsklassen U20 und U23 die EM-Qualifikationsrennen des DLV, aber auch für die Nachbarländer Schweiz und Österreich im Rahmen der bestens eingeführten Veranstaltung statt.
Auf dem ideal einsehbaren Gelände in der Heimstättensiedlung im Südwesten Darmstadts sind hochkarätige Besetzungen der Hauptwettbewerbe ebenso garantiert ist wie die traditionell kompakten Starterfelder im Nachwuchsbereich.
Durch den Status EA-Cross-Permit drängen natürlich namhafte Athleten aus dem europäischen Raum, aber auch leistungsstarke Athleten aus den Läuferländern Kenia, Äthiopien und Eritrea unter den Fittichen von zumeist europäischen Agenturen um die Aufnahme in die Startlisten.
„Wir müssen aufpassen, dass wir nach wie vor eine Plattform für die besten deutschen CrossläuferInnen bieten können, ein zu stark von Afrikanern besetztes Spitzenfeld wäre hier kontraproduktiv", bremst Wilfried Raatz vor zu hohen Erwartungen.
Auch vor dem Hintergrund, dass der DLV offenbar ohne Not die EM-Qualifikation der Männer und Frauen wiederum in Tilburg zum gleichen Termin (!) angesetzt hat.
„Das ist äußerst misslich und drückt nicht gerade ein großes Vertrauen in die deutschen Veranstalter aus!" Inzwischen haben sich schon zahlreiche Topläufer für einen Start in Darmstadt ausgesprochen, wohl wissend, dass die EM-Startplätze eigentlich in Tilburg ausgelobt werden. Ob damit die Nominierungslinie des DLV aufrecht erhalten werden kann, das ist gewiss fraglich.
Zudem werden die Wettbewerbe in allen Altersklassen ebenso für eine erste Standortbestimmung sorgen wie beim Cross-Sprint für die kürzer orientierten Mittelstreckler.
So kann es durchaus wiederum zum Showdown einiger 800 m-Asse kommen, die mangels anderer Startmöglichkeiten im frühen Winter durchaus auch den Reiz im Crossgelände, zumal auf einer kurzen Distanz wie die 600 m in Darmstadt, erkennen. Tradition haben allerdings auch die stets stark besetzten Schülerwettbewerbe, zu dem inzwischen viele junge Talente aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet werden.
Beim ASC Darmstadt weiß man die Verantwortung für die Heranführung junger Talente richtig zu kanalisieren: Zahlreiche Veranstaltungen auf der Bahn, der Straße und im Gelände sind nicht alleine Laufsteg für die nationale und auch internationale Klasse, sondern vor allem ein wichtiges Forum für den laufinteressierten Nachwuchs. Gerade im Crosslaufen lassen sich die wichtigen Tugenden Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Geschicklichkeit und Härte am besten schulen, die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Läuferkarriere.
So das Credo von Wilfried Raatz und Michael Heist, die die Mittel- und LangstrecklerInnen beim Darmstädter Traditionsverein seit vielen Jahren trainieren.
Die Vorbereitung und Durchführung dieses professionell organisierten Crosslaufes mit dem nötigen Equipment, einer fachkundigen Moderation, den beliebten Äpfelpräsenten, einer gut bestückten Kaffee-Kuchen-Theke, die der Jahreszeit entsprechend auch Suppe oder Glühwein im Angebot hat, liegt wie immer in den Händen von Wilfried Raatz und seinem Organisationsteam der Eventagentur wus-media UG, die auch unter dem Begriff „Darmstadt läuft" weitere attraktive Laufveranstaltungen durchführen.
Alle Informationen zum Darmstadt-Cross, darunter auch der überarbeitete Zeitplan und die Online-Anmeldung sind auf der Website www.darmstadt-laeuft.de zu finden.
Ludwig Reiser