Deutsche Bergläufer rüsten für die Höhepunkte 2014 – Berglauftalent Toni Palzer im Spagat zwischen Berglauf und Skibergsteigen – Wilfried Raatz berichtet

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat die Weichen für die Saison 2014 gestellt. 17 Namen umfasst der neue Berglauf-Kader, der neben den bei Europa- und Weltmeisterschaften üblichen Distanzen auch die Langdistanz berücksichtigt.

Angeführt wird der nationale B-Kader von den beiden deutschen Meistern Toni Palzer (SK Ramsau) und Birgit Unterberger (OSC Berlin), die bei ihrem Comeback dreizehn Jahren nach ihrem Titelgewinn in Bad Reichenhall am Hochfelln in Bergen/Chiemgau erneut Berglaufmeisterin wurde. Nach den DLV-Planungen gelten die Berglauf-Weltmeisterschaften auf der Normaldistanz in Casette di Massa (Italien/ 14. September) und der Langdistanz in Manitou Springs (USA/ 16. August) als Saisonhöhepunkte.

Der 21jährige Toni Palzer ist gewiss der Aufsteiger der Berglauf-Saison 2013. In seinem ersten „Aktivenjahr“ wurde der U 20-EM-Zweite 2012 auf Anhieb deutscher Berglaufmeister und löste in einem starken Tempolauf am Hochfelln den zuletzt fünfmal in Folge Meister gewordenen Timo Zeiler (LG Brandenkopf) ab. Dabei muss der Bundeswehrsoldat einen Spagat zwischen Skibergsteigen und Berglauf vollziehen.

Im Winter zählt der Ramsauer zu den weltbesten Spezialisten auf Tourenskiern über alle Altersklassen hinweg und in der Juniorenklasse wurde er bereits mehrfacher Welt- und Europameister, im Sommer ist er nun aber auch schon auf dem besten Weg, den Spezialisten in Laufschuhen prächtig Paroli zu bieten. „Ich muss sehen, wie ich beides unter einen Hut kriege“, zeigte er sich direkt nach dem ersten Meistertitel in Bergen aber optimistisch.

Bei den Frauen gelang der 37jährigen Birgit Unterberger dreizehn Jahre nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und der Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften am Hochfelln ein vorzügliches Comeback – und holte sich in eindrucksvoller Weise den Titel. Flankiert durch die guten Resultate bei Welt- und Europameisterschaften in Krynica (Polen) und Borovets (Bulgarien) und dem Gewinn der Masters-Weltmeisterschaften wurde sie zu Recht in den B-Kader des DLV aufgenommen.

Im Nachwuchskader U 20 sind mit der Überraschungs-Europameisterin Melanie Albrecht (Unterländer LG) und der Vize-Weltmeisterin 2012, Julia Lettl (SV Spiegelau) zwei weitere hochtalentierte Bergläuferinnen gelistet.

Hier die Kaderzugehörigkeit auf einen Blick:

B-Kader: Melanie Noll (TSV Annweiler), Stefanie Rexhäuser (PSV GW Kassel), Birgit Unterberger (OSC Berlin), Benedikt Hoffmann (TSG Heilbronn), Anton Palzer (SK Ramsau), Korbinian Schönberger (LLC Marathon Regensburg), Timo Zeiler (LG Brandenkopf);

Nachwuchs-Kader (U 20): Melanie Albrecht (Unterländer LG), Nada Balcarczyk (LG Würm-Athletik), Julia Lettl (SV Spiegelau); Maximilian Zeus (DJK Weiden).

Perspektiv-Kader: Tanja Grießbaum (LG Rülzheim)k Michelle Maier (PTSV Rosenheim), Jost-Lennart Heese (SCB Berlin), Stefan Hubert (SV Sömmerda), Marco Sturm (LLC Marathon Regensburg), Robert Wimmer (TSV Bad Endorf).

Die Wettkampfsaison 2014 sieht als Saisonhöhepunkte die Weltmeisterschaften in Casette di Massa in der Toskana (14. September) sowie die Langdistanz-Weltmeisterschaften am Pikes Peak nahe Manitou Springs (USA) vor.

Als Qualifikations-Möglichkeiten für die Normaldistanz gelten für die Männer die Bergläufe in Oberstdorf (Nebelhorn-Berglauf/ 6. Juli) und in Mittenwald (Karwendel-Berglauf/ 19. Juli), für die Frauen und Junioren/ Juniorinnen in Bludenz/ Osterreich (Muttersberglauf) und Füssen (Tegelberglauf/ 3. August) sowie für die Juniorinnen zudem noch in Weitnau (Hauchenberglauf).

Die Qualifikation für die Langdistanz-Weltmeisterschaften sind gesplittet mit einer Vorleistung über Marathon bzw. Halbmarathon sowie beim Osterfelder Berglauf in Garmisch-Partenkirchen (29. Juni).

Die bergauf-bergab führenden Europameisterschaften am 6. Juli in Gap (Frankreich) werden lediglich mit Einzelstartern beschickt, die besondere Eignung auf Flachdistanzen (Bahn, Straße und Cross) wie auch bei Bergläufen nachgewiesen haben.
 

Wilfried Raatz

 
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