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06
05
2012

2011 BMW Frankfurt Marathon Frankfurt, Germany October 30, 2011 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

Deutsche 10.000 m-Meisterschaften in Marburg – 10.000 m-Titel an Philipp Pflieger – Sabrina Mockenhaupt setzt sich gegen starke Simret Restle durch – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Mit einem eindrucksvollen Tempolauf holte sich Sabrina Mockenlaupt (LG Sieg) im Marburger Georg-Gaßmann-Stadion nach 32:24,36 Minuten den 33. Meistertitel und durfte sich zusammen mit der starken Zweiten Simret Restle (PSV GW Kassel/ 32:41,50) über die Europameisterschaftsnorm für Helsinki freuen, die auf 32:50 Minuten festgelegt ist.

Überraschungsmeister Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) war das mit 76 Hundertstelsekunden knappe Scheitern an der EM-Norm (B-Norm) hingegen eher nebensächlich, denn der Regensburger kehrte nach drei Operationen seit Herbst 2010 in einer beeindruckenden Form zurück auf die Kunststoffbahn zurück – und holte sich den 10 000 m-Titel vor einem ebenfalls überzeugenden Hagen Brosius (SCC Berlin) und dem eigentlichen Meisterschaftsfavoriten Christian Glatting (TV Wattetnscheid).

„Echt gut“, gratulierte Sabrina Mockenhaupt ihrer hartnäckigen Konkurrentin Simret Restle bei der Siegerehrung und ergänzte zu den Journalisten gewandt: Simi war doch stärker als erwartet. Ich wollte aber auch nicht zu viel Tempo unterwegs machen, denn im Vordergrund hat für mich der Gewinn des Meistertitels gestanden!“ und scherzte: „Außerdem wäre es sonst nicht so spannend geworden!“ Die kleine Siegenerin, die seit Beginn des Jahres von einem Kompetenzteam mit Carsten Eich (Trainingsmethodik), Heiner Weber (langjähriger Trainer), Olaf Ernst (IAT Leipzig) und Oliver Mintzlaff (Manager) behutsam in die Olympiasaison geführt wird, hat mit der EM-Norm im Rücken den ersten Schritt zurück in die Erfolgsspur getan.

Der zweite Schritt in Richtung Olympianorm soll beim Europacup in Bilbao am 3. Juni folgen. „Wir müssen schrittweise vorgehen. Der nächste Schritt folgt nach direkt nach der Rückkehr vom Höhentraining in St. Moritz in Spanien…“ führt Carsten Eich die nächsten Schritte für Sabrina Mockenhaupt aus. „Für unser Team war es jedenfalls die erste Bewährungsprobe!“

Jubeln durfte auch Simret Restle, die zwar einen kurzen Rückstand nach 7000 m mit einem furiosen Zwischenspurt wieder wettmachen wollte, aber eine Runde später doch schlussendlich abreißen lassen musste, aber mit 32:41,50 Minuten ihren Hausrekord um zwanzig Sekunden steigern und somit die EM-Norm unterbieten konnte. Eigentlich habe ich mich wegen der Menstruation nicht einmal so gut gefühlt. Aber ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Nach diesem Rennen glaube ich aber, da ist noch einiges drin!“

Ein erfolgreiches 10.000 m-Debüt absolvierte die hinter der außer der Meisterschaftswertung laufenden Schweizerin Patricia Morcelli (33:20,51) auf Position vier einlaufende Juniorenmeisterin Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) mit 33:29,14 Minuten. Für die 1500 m-Spezialistin war dies ein erster Fingerzeig, was sie auf den längeren Bahndistanzen zu laufen imstande ist. „Der Sieg war das Ziel. Da ich über 10.000 m überhaupt keine Erfahrung habe, bin ich vielleicht zu vorsichtig angelaufen, denn die zweite Hälfte war mit 16:29 deutlich schneller gewesen. Als ich sah, dass mich Mocki überrunden würde, konnte ich noch einmal richtig Gas geben!“ Für die Emsländerin geht es in zwei Wochen in Koblenz auf der halb so langen Distanz um die EM-Norm. „Die 5000 m habe ich im Fokus!“

Die letzten beiden Runden glichen für Philipp Pflieger schon einem Schaulaufen, denn der Regensburger hatte dank seines unermütlichen Tempoeinsatzes die Meisterschaft praktisch schon in der Tasche. Die Digitaluhr vor Augen spurtete

der 25jährige zwar noch einmal mächtig, doch die vom DLV gesetzten Zielzeiten von 28:41 (A-Norm) und 28:45 (B-Norm) verpasste er hauchdünn. „Mit dem Titel habe ich nicht unbedingt geliebäugelt, denn richtig vorbereitet war ich für diese Strecke nicht. Meine Planung geht voll in Richtung 5000 m!“ Und die geforderten 13:40 als Richtwert für Helsinki möchte der neue 10.000 m-Meister im belgischen Oordegem laufen. „Diese Quali traue ich mir auf jeden Fall zu!“ Hausrekord gab es auch für den Zweiten Hagen Brosius, der die Gunst der Stunde zur Silbermedaille und zu einer Steigerung um 75 (!) Sekunden auf 28:59,67 Minuten nutzte. „Ich bin glücklich über Silber! Seit sechs Monaten habe ich keinen Wettkampf mehr gemacht und war mir deshalb nicht sicher, was passieren würde. Die EM-Norm habe ich aber immer im Kopf gehabt. Ich versuche dies auf jeden Fall noch einmal!“

In Abwesenheit des verletzten Musa Roba-Kinkal schien Christian Glatting, der 10.000 m-Meister des Jahres 2010, als Favorit ins Rennen zu gehen. Doch der Wattenscheider musste nach 6000 m abreißen lassen und konzentrierte sich letztlich um die Sicherung des dritten Ranges hinter dem Führungsduos Pflieger/Brosius. „Eigentlich wollte ich die Norm laufen. Dann war allerdings bei mir sehr schnell die Luft heraus!“ Für den Wattenscheider soll es allerdings nun eher zweigleisig weitergehen. „Ich werde ordentlich trainieren – und auch die 5000 m-Norm für Helsinki versuchen. Über den dritten Rang bin ich jedenfalls nicht enttäuscht“.

 

Wilfried Raatz     

 

 

05.05.12 Deutsche 10.000-Meter-Meisterschaften Marburg

 

 

 

 

author: GRR

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