Jacob Kiplimo ist jetzt nicht nur Weltmeister sondern auch Weltrekordler im Halbmarathon. - Foto: www.photorun.net 2018 Cinque Mulini Cross Country San Vittore Olona, Italy February 11, 2018 Photo: Giancarlo Colombo@Photo Run Victah1111@aol.com - www.photorun.NET run.photo
Der Weltrekord-„Hattrick“ – Die Halbmarathon-Jahresbilanz 2021 der Männer: Wieder fiel die globale Bestzeit, starke deutsche Entwicklung setzt sich fort
Einen Weltrekord-„Hattrick“ gab es im Halbmarathon bei den Männern im vergangenen Jahr: Nach 2019 und 2020 fiel auch 2021 die globale Bestzeit über die genau 21,0975 km lange Strecke.
Jacob Kiplimo (Uganda) verbesserte die Marke in Lissabon um eine Sekunde auf 57:31 Minuten. Während es in der Weltspitze einmal mehr eine Reihe von außergewöhnlich starken Ergebnissen gab, setzten die deutschen Topläufer ihre gute Entwicklung 2021 fort. Höhepunkt war dabei natürlich der deutsche Rekord von Amanal Petros, der in Valencia eine Zeit von 60:09 Minuten erreichte.
Spät im Jahr, Ende November, fiel der Halbmarathon-Weltrekord in Lissabon: Der amtierende Weltmeister über diese Distanz, Jacob Kiplimo, lief fast im Alleingang 57:31 Minuten und war damit exakt eine Sekunde schneller als der Kenianer Kibiwott Kandie 2020 in Valencia (57:32). Zuvor hatte 2019 Geoffrey Kamworor (Kenia) in Kopenhagen den neun Jahre alten Weltrekord von Zersenay Tadese (Eritrea/58:23) auf 58:01 verbessert.
Kamworor ist nur gute zwei Jahre später mit seiner damaligen Rekordzeit in der Liste der schnellsten je gelaufenen Zeiten auf Rang sechs abgerutscht – auch das zeigt die enorme Entwicklung, die es im Halbmarathon zurzeit gibt. Dies gilt auch für die Breite in der Spitze. Wie schon 2020 gab es auch 2021 eine Reihe von absoluten Weltklassezeiten. Zehn Läufer blieben 2021 unter 59:00 Minuten. Im Jahr zuvor waren es neun. Zeiten von unter einer Stunde – diese waren lange Zeit das Maß der Dinge – erzielten 2021 sogar 40 Athleten (2020 waren es 33). Die Kenianer bestimmen in der Jahresweltbestenliste das Geschehen. Von den schnellsten 20 Läufern kamen 2021 lediglich vier nicht aus Kenia, aber alle aus Afrika.
Was die Halbmarathon-Veranstaltungen und deren spitzensportliche Breite angeht, war Valencia auch 2021 allen anderen weit voraus. Von den schnellsten zehn Zeiten des vergangenen Jahres stammen sieben aus der spanischen Mittelmeerstadt. Und von den schnellsten 20 je gelaufenen Zeiten kommen nun schon 14 aus Valencia – und alle diese Ergebnisse wurden in Valencia nur in den Jahren 2020 und 2021 gelaufen. Es wird sicherlich das große Ziel der Spanier sein, den Weltrekord 2022 wieder zurück zu holen.
Amanal Petros brach den 28 Jahre alten deutschen Halbmarathon-Rekord von Carsten Eich. – Foto:Photo: Giancarlo Colombo@PhotoRun – Victah1111@aol.com – www.photorun.NET
#victahsailer
: Zeitgleich führen der Italiener Eyob Faniel und der Norweger Zerei Mezngi die Liste mit 60:07 Minuten an. Nur zwei Sekunden dahinter ist Amanal Petros (TV Wattenscheid) Dritter. Wie im Marathon (2:06:27 Stunden) lief der 26-Jährige auch im Halbmarathon einen deutschen Rekord. Mit 60:09 knackte Amanal Petros dabei die Uralt-Bestzeit von Carsten Eich, der 1993 in Berlin sogar einen Europarekord aufgestellt hatte (60:34).
Während Amanal Petros auch den Halbmarathon-Rekord in Valencia aufstellte, folgen hinter ihm in der deutschen Jahresbestenliste drei Athleten, die alle in Dresden trotz eiskalter Witterung persönliche Bestzeiten liefen und – ein Novum im deutschen Halbmarathonlauf – alle drei im selben Rennen unter 62:00 Minuten blieben: Richard Ringer (LC Rehlingen/61:33), Nils Voigt (TV Wattenscheid/61:35) und Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel/61:56).
Richard Ringer in Dresden – Foto: ISS Berlin
Vier deutsche Läufer mit Zeiten unter 62:00 und vier weitere, die unter 63:00 blieben – auch das ist einmalig in der noch relativ jungen Geschichte des deutschen Halbmarathonlaufes. Die nationalen Topläufer konnten die gute Entwicklung aus dem Jahr 2020 – damals liefen sechs unter 63:00 Minuten – fortführen. Acht der schnellsten zehn deutschen Läufer des Jahres 2021 erzielten dabei auch persönliche Bestzeiten.
Diese erfreuliche Entwicklung kann sich in den nächsten Jahren durchaus fortsetzen. Nach einer langen Zeit spielen deutsche Straßenläufer endlich auch im europäischen Ranking wieder eine gute Rolle. Hier sind fünf deutsche Athleten unter den Top 25 platziert.
Die Jahres-Bestenlisten 2021
International:
57:31 Jacob Kiplimo UGA Lissabon 21.11.
58:07 Abel Kipchumba KEN Valencia 24.10.
58:09 Rhonex Kipruto KEN Valencia 24.10.
58:26 Daniel Mataiko KEN Valencia 24.10.
58:28 Kennedy Kimutai KEN Valencia 24.10.
58:34 Philemon Kiplimo KEN Valencia 24.10.
58:40 Muktar Edris ETH Valencia 24.10.
58:43 Mathew Kimeli KEN Valencia 24.10.
58:48 Abel Kipchumba KEN Herzogenaurach 12.9.
58:57 Felix Kipkoech KEN Berlin 22.8.
59:02 Kelvin Kiptum KEN Valencia 24.10.
59:10 Amedework Walelegn ETH Kopenhagen 19.9.
59:12 Kenneth Renju KEN Kopenhagen 19.9.
59:16 Rodgers Kwemoi KEN Valencia 24.10.
59:19 Victor Kipchirchir KEN Padua 26.9.
Deutschland:
60:09 * Amanal Petros (TV Wattenscheid) Valencia 24.10.
61:33 * Richard Ringer (LC Rehlingen) Dresden 21.3.
61:35 * Nils Voigt (TV Wattenscheid) Dresden 21.3.
61:56 * Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel) Dresden 21.3.
62:05 * Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) Dresden 21.3.
62:26 Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) Hamburg 17.10.
62:28 * Sebastian Hendel (LG Braunschweig) Hamburg 17.10.
62:42 * Johannes Motschmann (SCC Berlin) Valley Cottage/USA 25.9.
63:02 * Konstantin Wedel (LG Telis Finanz Regensburg) Hamburg 17.10.
63:03 Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg) Berlin 22.8.
- = persönliche Bestzeit
Die schnellsten je gelaufenen Zeiten
57:31 Jacob Kiplimo UGA Lissabon 2021
57:32 Kibiwott Kandie KEN Valencia 2020
57:37 Jacob Kiplimo UGA Valencia 2020
57:49 Rhonex Kipruto KEN Valencia 2020
57:59 Alexander Mutiso KEN Valencia 2020
58:01 Geoffrey Kamworor KEN Kopenhagen 2019
58:07 Abel Kipchumba KEN Valencia 2021
58:09 Rhonex Kipruto KEN Valencia 2021
58:11 Philemon Kiplimo KEN Valencia 2020
58:23 Zersenay Tadese ERI Lissabon 2010
58:26 Daniel Mataiko KEN Valencia 2021
58:28 Kennedy Kimutai KEN Valencia 2021
Die schnellsten Deutschen aller Zeiten
60:09 Amanal Petros (TV Wattenscheid) Valencia 2021
60:34 Carsten Eich (SC DHfK Leipzig) Berlin 1993
61:02 Kurt Stenzel (ASC Darmstadt) Grevenmacher/LUX 1988
61:14 Stephan Freigang (LC Cottbus) Berlin 1992
61:18 Michael Fietz (LG Ratio Münster) Kosice/CZE 1997
61:20 Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) Den Haag 2018
61:33 Richard Ringer (LC Rehlingen) Dresden 2021
61:35 Nils Voigt (TV Wattenscheid) Dresden 2021
61:36 Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) Gdynia/POL 2020
61:50 Rainer Wachenbrunner (SC Berlin) Berlin 1992
61:53 Michael Scheytt (SKV Eglosheim) Ay (Bayern) 1987
61:56 Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel) Dresden 2021
Text und Statistik: race-news-service.com