Jesse Owens und Luz Long beim olympischen Weitsprungwettbewerb Berlin 1936 ©Bildarchiv Heinrich von der Becke im Sportmuseum Berlin
Der weite Sprung – Die Sportlegenden Luz Long und Jesse Owens – Ausstellung in Leipzig aus Anlaß des 100. Geburtstags von Luz Long.
Das Weitsprung-Duell zwischen denn Leipziger Luz Long und dem schwarzen US-Amerikaner Jesse Owens bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin ist einer der legendärsten Wettkämpfe der Leichtathletikgeschichte.
Die Nationalsozialisten wollten die Wettbewerbe als Exempel rassischer Überlegenheit instrumentalisieren. Doch Luz Long und Jesse Owens blieben trotz aller Widrigkeiten in dieser politisch brisanten Zeit dem olympischen Gedanken treu.
Bereits während des Wettstreits spornten sich Long und Owens gegenseitig an. Der Leipziger Europare-kordhalter sprang persönliche Bestleistung. Der packende Zweikampf wurde Für die Zuschauer zu
einem hochemotionalen Erlebnis. Mit seinem letzten Versuch erreichte Owens eine Weite von über acht Metern und gewann somit die Goldmedaille.
In einer Geste von Sportlichkeit, Respekt und Toleranz ging Luz Long, der nun Silbermedaillen-gewinner war, auf den Sieger zu und beglückwünschte ihn noch in der Sandgrube mit einer Umarmung. Ein Affront für Hitler, der den Wettkämpfen beiwohnte.
Zwischen den beiden Athleten entstand während der Olympischen Spiele eine Freundschaft, die in vielen Fotografien dokumentiert wurde und heute als Sinnbild sportlicher Fairness gilt. Die Familien Owens und Long schreiben diese Geschichte weiter fort. So ehrten bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin die Enkelinnen gemeinsam die Sieger im Weitsprung.
Die Biografie von Dr. jur. Carl Ludwig „Luz" Long (1913-1943) und der besondere Stellenwert seiner Heimatstadt Leipzig als Ort der sportlichen Entwicklung blieben weitgehend unbekannt. Daher wird diesem bemerkenswerten Athleten und seiner Geschichte anlässlich des 100. Geburtstages am 27. April 2013 eine Ausstellung gewidmet.
Vier Kapitel erzählen vom Lebensweg und der Persönlichkeit des Sportlers aus Leipzig, der sein Leben im Krieg verlor. In Leipzig ging er zur Schule, besuchte die Universität und erwarb seine Promotion.
Der Umgang der Nachwelt mit ihm und Jesse Owens wird reflektiert. Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung des jungen Leichtathleten Luz Long beim Leipziger Sportclub 1901 e. V. zu einem Weitspringer von Weltklasse, ausgebildet von dem bekannten Trainer Georg Richter.
Die Ausstellung zeigt ca. 250 Exponate, darunter originale Sportausrüstungen sowie bisher unveröffentlichte Dokumente, Urkunden und Fotografien.
Anhand einer Installation werden die technischen Bedingungen des Weitsprungs in den 1930er Jahren mit den heutigen vergleichbar. In einer Leseecke vertiefen Zeitungsrepliken mit Artikeln von und über Luz Long, seinen Trainer und Jesse Owens das Thema.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Förderverein Sächsisches Sportmuseum Leipzig e. V. und der Leipziger Volkszeitung.
Ausstellung im Foyer der Leipziger Verlags- und DruckereigesellschaFt, Peterssteinweg 19
Öffnungszeiten täglich 10 bis 19 Uhr – Freier Eintritt.
Die Ausstellung "Der weite Sprung – Die Sportlegenden Luz Long und Jesse Owens" wurde feierlich am Freitag, dem 26. April 2013 um 18.00 Uhr mit einem Empfang in der Kuppelhalle der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft (Leipziger Volkszeitung), Peterssteinweg 19, 04107 in Leipzig eröffnet:
Begrüßung: Peter Kaminski, Bürgermeister a.D. – 1 Vorsitzender Förderverein Sächsisches Sportmuseum Leipzig e.V.
Grußwort: Michael Faber – Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur der Stadt Leipzig
Grußwort: Mark J. Powell – Generalkonsulat der USA, Leipzig
Rede: Kai Long – Sohn von Luz Long
Einführung: Dr. Gerlinde Rohr – Leiterin Sportmuseum – Kuratorin
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) war offiziell nicht vertreten.
Es musizierten die Schüler der Musikschule Leipzig "Johann Sebastian Bach".
Horst Milde