Auch Horst Milde, der Gründer des Berlin-Marathons, formuliert ein großes Ziel: „Tempelhof könnte wie der Central Park in New York werden, ein Herzstück des Laufsports.“
Der Sport und Tempelhof – Marathon auf dem Rollfeld – Jetzt hat auch der Sport eine Vision für den Flughafen: Er soll ein Zentrum werden für Leistungssportler und Freizeitsportler – Friedhard Teuffel im Tagesspiegel
Berlin – Auf dem Flughafen Tempelhof kann man auch Sport treiben, nur ein bisschen Unkraut muss man vorher jäten. Spielfelder für Tennis und Softball haben die amerikanischen Alliierten auf dem Gelände am Columbiadamm hinterlassen, seit 1994 werden sie nicht mehr genutzt. Aus einigen verwilderten Sportanlagen könnte jedoch ein riesiger Sportpark entstehen, so stellen es sich Führungskräfte des Berliner Sports vor.
„Tempelhof könnte neben dem Olympiapark und dem Sportforum Hohenschönhausen das dritte Zentrum des Berliner Sports werden“, sagt Dirk Brennecke, der Geschäftsführer des Berliner Fußball-Verbandes.
Wo früher in Tempelhof Flugzeuge zur Startbahn rollten, sollen Läufer, Skater und Radfahrer ihre Runden drehen, auf Wiesen schlagen Golfer ab, auf Sportplätzen wird Fußball, Hockey und Beachvolleyball gespielt, und in Hallen treffen sich nicht nur Vereinssportler, sondern auch Skateboarder und BMX-Fahrer. Dafür will sich der Berliner Fußball-Verband gemeinsam mit dem LSB, dem Landessportbund, einsetzen. „Möglichst viel Leben, möglichst viele Menschen“ wünscht sich Brennecke. Das würde auch vor dem befürchteten Vandalismus schützen.
Während der Olympiapark also der Standort des Berliner Profifußballs und der Sportgeschichte ist und das Sportforum Hohenschönhausen den Olympiastützpunkt beherbergt, soll Tempelhof Mittelpunkt des Berliner Leistungs-, Breiten- und Freizeitsports werden. Ein Ort des modernen, unkomplizierten Sporttreibens – die Laufstrecke etwa könnte im Dunkeln beleuchtet werden.
Es geht nicht um einzelne Maßnahmen
Der Sport steht mit seinen Wünschen allerdings im Wettbewerb mit Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft, die ebenfalls große Pläne haben. Derzeit wertet der Senat Ideen für das Gelände entlang des Columbiadamms aus, dort könnte in den nächsten Jahren eine Wohnsiedlung gebaut werden. Ein Wettbewerb für die Freiflächen des Flughafens wird folgen, die Gebäude werden für die nächsten zehn Jahre jeweils zwei Monate an die Modemesse Bread and Butter vermietet.
Der Landessportbund hat schon einige Vorschläge bei der Stadtentwicklungs-Senatorin eingereicht, teilweise für eine Zwischennutzung, teilweise sind es Dauerlösungen. In einem Brief an Ingeborg Junge-Reyer schreibt LSB-Präsident Peter Hanisch unter anderem von Plätzen für Fußball, Hockey und Frisbee, von Sporthallen, vom Eislaufen und Kegeln in den Hangars, von Wegen für Inlineskating. „Da geht es auch um die Integration von Jugendlichen in den angrenzenden Bezirken, man denke nur an Neukölln“, sagt Hanisch.
Der LSB-Abteilungsleiter für Sportstätten, Peter Hahn, sagt: „Gerade in Tempelhof-Schöneberg, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg haben wir zu wenige Sportstätten. Wir hoffen, dass wir diese Unterversorgung mit dem Flughafen reduzieren können.“ Das sieht auch Thomas Härtel so, der im Senat für Sport zuständige Staatssekretär: „Wir haben in diesem Gebiet einen Bedarf an Sportanlagen. Das werden wir in die Verhandlungen einfließen lassen.“
Tempelhof könnte der Central Park Berlins werden
Dirk Brennecke geht es nicht nur um einzelne Maßnahmen. „Wir dürfen nicht zu klein denken“, sagt er, „je kleinteiliger wir denken, desto schwieriger wird es, unsere Idee eines dritten Sportzentrums in Berlin durchzudrücken.“ Der Berliner Fußball-Verband will eine Kombination aus unterschiedlichen Sportangeboten. „Alle Sportverbände klagen über rückläufige Einnahmen, deshalb brauchen wir Synergien zwischen den Verbänden“, sagt Brennecke, der sich auch ein Leistungszentrum mit Übernachtungsmöglichkeiten vorstellen kann. Er will nicht nur eine Erweiterung von Sportanlagen, die jetzt an den Flughafen angrenzen: Im Süden des Geländes, am S-Bahnhof Tempelhof, könnte ein Sportareal mit hervorragender Verkehrsanbindung entstehen, sagt er.
Auch Horst Milde, der Gründer des Berlin-Marathons, formuliert ein großes Ziel: „Tempelhof könnte wie der Central Park in New York werden, ein Herzstück des Laufsports.“
Eine erste Annäherung an die Laufbewegung wird wohl im September stattfinden, wenn die zum Marathon gehörende Sport- und Gesundheitsmesse „Berlin Vital“ im Flughafengebäude stattfindet. „Tempelhof ist unser Favorit“, sagt Rüdiger Otto, der Geschäftsführer des Marathonveranstalters SCC Running.
Und dann ist da der prominenteste Klub der Stadt. Hertha BSC prüft, ob der Bau einer eigenen Fußball arena nach Ablaufen des Mietvertrags mit dem Olympiastadion sinnvoll wäre – vielleicht in Tempelhof. Das wäre erst 2017 der Fall. Mit Softball könnte es dagegen schon nach ein bisschen Gartenarbeit losgehen.
Friedhard Teuffel im Tagesspiegel, Sonntag, dem 8. Februar 2009
DER BERLIN-MARATHON WAR SCHON IMMER SEINER ZEIT VORAUS (eine online-Meldung von 2002!)
Streckenänderung beim real,- BERLIN-MARATHON
Strecke optimiert – dadurch schneller und für ein großes Teilnehmerfeld geeignet
Beim diesjährigen 29. real,- BERLIN-MARATHON 2002 wird es eine neue Streckenführung geben, die auf die aktuellen Bedürfnisse angepasst wurde.
Aufgrund der bereits jetzt schon hohen Anmeldezahlen hat der Veranstalter entschieden, einen Großteil der Strecke, nämlich die ersten knapp 13 km, auf die Berliner Stadtautobahn zu verlegen. Somit ist es möglich, auf dem vom Teilnehmerfeld her dichtesten Streckenabschnitt, durch die Nutzung der vollen Autobahnbreite mit 6-8 Spuren, für ein flüssiges Läuferfeld zu sorgen.
Mit dieser Maßnahme wird es möglich sein, das Teilnehmerlimit auf 40.000 Läufer heraufzusetzen, was den real,- BERLIN-MARATHON zum weltweit größten Stadtmarathon machen wird.
Ab km 13 wird auf Berlins Straßen zurückgekehrt, und unter anderem das ehemalige Startareal am Ernst-Reuter-Platz passiert, sowie die Straße des 17. Juni mit der Siegessäule belaufen.
Das Ziel wird, nach Änderung von 2001, wieder an die Joachimstaler Str. zurückversetzt, allerdings erfolgt der Einlauf im Jahr 2002 vom Wittenbergplatz her, also im Vergleich zu vergangenen Jahren rückwärtig. Somit ist weiterhin die Gedächtniskirche im Fernsehbild erhalten und gleichzeitig kann der komplette Kurfürstendamm in Richtung Westen als Hinterzielbereich genutzt werden. Stausituationen des Jahres 2001 sollen damit verhindert werden.
Ebenfalls ergibt sich die Änderung, dass das Brandenburger Tor erst etwa bei km 20 durchlaufen wird. Aufgrund der anhaltenden Baumaßnahmen und der Verengung von bisher fünf auf drei Durchgänge im Tor, wird es daher 2002 ohne Probleme möglich sein, dieses Nadelöhr zu passieren.
Ein aussergewöhnliches Novum ergibt sich durch die Änderung:
Als Startbereich wird das Flugfeld des Flughafen Tempelhof benutzt, welches den gewaltigen Teilnehmermassen genügend Platz bieten wird. Diese in der Marathongeschichte einmalige Aufstellfläche wurde bereits bei der Senatsverwaltung beantragt und genehmigt.
Der Flugverkehr auf dem Flughafen Tempelhof wird in der Zeit von 06.00 – 11.00 am 29. September 2002 eigens für den real,- BERLIN-MARATHON unterbrochen.
Der folgende neue Streckenverlauf ergibt sich durch die Änderungen:
Start – Flughafen Tempelhof
km 05,0 – Abfahrt Wexstr.
km 10,0 – 600m nach Abfahrt Kurfürstendamm
km 12,8 – Kaiserdamm / Bismarckstr. Verlassen der Stadtautobahn
km 15,0 – Ernst-Reuter-Platz
km 20,0 – Brandenburger Tor
km 25,0 – 60m nach Fischerinsel / Mitte
km 30,0 – Großbeerenstr.
km 35,0 – 30m vor Zossener Str.
km 40,0 – Tauentzienstr / Ansbacher Str.
Ziel – Tauentzienstr / Joachimstaler Str.
1. April 2002: Achtung: bei dieser Meldung handelt es sich um unseren Aprilscherz!
Die Strecke verläuft weiterhin wie auf unserem Streckenplan zu sehen ist.
Mit den besten Grüßen in den April,
Ihr Team vom real,- BERLIN-MARATHON.