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25
08
2014

Der Sport als Lebensretter – Franz Orgler zum 100. Geburtstag - Prof. Lorenz Peiffer ©MACCABI GAMES BERLIN 2015

Der Sport als Lebensretter – Franz Orgler zum 100. Geburtstag – Prof. Lorenz Peiffer

By GRR 0

In genau einem Jahr wird Berlin erstmals Austragungsort der europäischen jüdischen Sportwettkämpfe „Maccabi Games“. Mehr als 2000 Athleten werden dann im Olympiapark in 30 Disziplinen antreten.

Die Zeit sei reif dafür, 50 Jahre nach der Wiedergründung von Makkabi Deutschland und nach Aufnahme der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen, sagte Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, und nannte die Vergabe an Berlin ein „ein starkes Symbol, am früheren Ort des Schreckens jetzt das größte jüdische Sportereignis seit dem Krieg zu veranstalten“.

Die Spiele in Berlin sind die europäische Version der Maccabi Games, die in Israel stattfinden, wie die Olympischen Spiele im Vier-Jahres-Rhythmus. Jeweils zwischen diesen Spielen treffen sich die europäischen Athleten zu ihrer Makkabiade.

Die erste europäische Auflage fand 1929 in Prag statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Judenverfolgung kehrten die Spiele 1959 nach Europa zurück und wurden in Kopenhagen ausgetragen.

Einer der letzten Zeitzeugen aus den Anfangsjahren der Makkabiade feiert an kommenden
Montag (22. August) ín Bastad in Schweden seinen 100. Geburtstag: der einstige Leicht-
athlet Franz Orgler.

An ihn erinnert der Hannoveraner Sporthistoriker Prof. Lorenz Peiffer im folgenden Beitrag für die DOSB-PRESSE.

Am 6. April 1935 steht der 800-Meter-Lauf auf dem Programm der zweiten Makkabiade im neuerbauten Stadion in Tel Avic. In seinem Tagebuch, das im Nachlass in Tel Aviv aufbewahrt wird, beschreibt der damalige Sportjournalist Felix Pinczower, ebenfalls Delegationsmitglied, auch das mitreißende Rennen eines jungen deutschen Athleten: Franz Orgler.

„Die Elite der jüdischen Mittelstreckenläufer war am 800 m Start versammelt. Gleich nach
dem Startschuss spurtet der Österreicher Metzl vor, dicht dahinter Rappaper aus Frankreich
und der Amerikaner Rosenkranz. Orgler liegt hier an 4. Stelle. Die ersten 400 m werden in
59,5 Sekunden gelaufen. Der Grieche Passo kommt jetzt auf. Doch jetzt legt Rosenkranz
erst richtig los. Nach 500 m verlängert er seinen Schritt und ist im Nu an der Spitze. 200 m
vor dem Ziel hält Orgler seine Zeit für gekommen und legt sich dicht hinter den Amerikaner.
Alle erheben sich von den Plätzen und brüllen im Takt Org-ler, Org-ler, Orgler! Da das Un-
glaubliche geschieht! Orgler geht in der Zielkurve an dem Amerikaner vorbei und biegt als
erster in die 100m-Bahn ein. Doch Rosenkranz lässt sich nicht überrumpeln.

In wundervollem Stil geht er nach hartem Kampf auf den letzten 50 m an Orgler vorbei und zerreisst hochaufgerichtet mit 4m Vorsprung das Zielband. Alles freut sich über diesen schönen Endkampf, noch mehr aber über den 2. Platz des sympathischen jungen Orgler.“

Die Teilnahme an der zweiten Makkabiade, den Weltspielen des jüdischen Sports sollte für den 21-Jährigen Franz Orgler neben seinem sportlichen Erfolg eine entscheidende Weichenstellung für seinen weiteren Lebensweg werden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er weiterhin bei seinem alten Verein Schwarz-Weiß Barmen trainiert, wo sein Trainer ‚Kopille‘ Pfeifer seine schützende Hand über ihn hielt.

Nachdem er aber durch seine Teilnahme an der Makkabiah so demonstrativ sein Bekenntnis zum Judentum herausgestellt hatte, wurde er in dem Verein nicht mehr toleriert.

Franz Orgler wurde am 22. August 1914 in Wuppertal-Barmen geboren. Zusammen mit seinen drei Geschwistern Hans Joachim, Marie-Luise und Eva wuchs er in seinem Elternhaus in der Untere Lichtenplatzer Straße 80 auf. Sein Vater, Kurt Orgler, war ein angesehener Rechtsanwalt und genoss zusammen mit seiner Frau Adle Orgler, geb. Blumenthal, hohes Ansehen in der Wuppertaler Gesellschaft.

Ab 1931 war Kurt Orgler bis zu ihrer Auflösung Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Barmens. In einem Interview betont Franz Orgler, dass er in einer „sehr liberalen Familie“ aufgewachsen sei.

Eine beispiellose Karriere

Mit 17 Jahren trat er dem bürgerlichen Verein Schwarz-Weiß Barmen bei und trainierte regelmäßig mit der Leichtathletikabteilung auf dem Sportplatz „Mallack“. Nach eigener Aussage war er das einzige jüdische Mitglied im Verein, aber das war zu diesem Zeitpunkt noch ohne Bedeutung. Zu Seinem Trainer „Kopille“ Pfeifer sollte sich schnell ein fast väterliches Verhältnis entwickeln.

Seine beispiellose Karriere, die er beim Schwarz-Weiß Barmen startete, führte ihn schnell in die deutschen Bestenlisten. Nach dem Gewinn der deutschen Jugendmeisterschaft über 400m und 800m erhielt er im Jahre 1933 für seine ausgezeichneten Leistungen die goldene Nadel der Deutschen Sportbehörde – dem Vorgänger des heutigen Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Seine Bestleitungen über 400m und 800m im Jahre 1933 waren 50,6 Sek. bzw. 1:58,8 Min.
In der Rückschau auf den „Jüdischen Sport im Jahre 1933“ stellte die ‚Jüdische Rundschau‘ die außergewöhnliche Leistungsentwicklung von Franz Orgler besonders heraus: „Stellt man die Frage nach der effektiv größten Jahresleistung, so muß diese dem 18jährigen Franz Orgler (Hakoah Köln) zuerkannt werden.

Als einziger jüdischer Sportler nahm er an dem Olympia-Vorbereitungskurs der Deutschen Sportbehörde teil, wobei er sich in einem 800-m-Prüfungslauf in Duisburg als Bester erwies. Seine Zeiten von 50,9 Sek. über 400 m und 1:58,5 Min. über 800 m lassen noch viel von dieser jungen Veranlagung erhoffen“.

Zu diesem Zeitpunkt startete Franz Orgler bereits für den jüdischen Verein Hakoah Köln.

Die Entscheidung, im Oktober 1933 einem Makkabiverein beizutreten, der der zionistischen Bewegung angehörte und nicht einem der deutsch-national orientierten Schildvereine des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten, erfolgte aus ganz pragmatischen Gründen. „Die Makkabivereine“, so Franz Orgler in einem Interview mit der ‚Jüdischen Rundschau‘ am 24. August 1934, „waren mir durch ihre sportlichen Leistungen bekannt, und da es mir darauf ankam, einem Verein und einem Verband anzugehören, dessen sportliches Niveau mir gute Kampfmöglichkeiten gewährleistet, gab es für mich keine andere Wahl, als einem Makkabiverein beizutreten.

Aufgrund seiner guten Leistungen im Jahre 1933 wurde der 19jährige Anfang März zu einem weiteren Olympiavorbereitungslehrgang eingeladen und am 1. Juli 1934 in die Olympia-Kernmannschaft aufgenommen. Die Aufnahme jüdischer Sportler in die Kernmannschaft für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin ist als Zugeständnis der neuen nationalsozialistischen Reichssportführung an die internationale Sportbewegung zu verstehen.

Vor dem Hintergrund der antisemitischen Politik der NS-Regierung wurden insbesondere in den USA immer mehr Stimmen laut, die Berliner Spiele zu boykottieren.

Im Jahre 1934 gab es kaum eine Leichtathletikveranstaltung, bei der Franz Orgler nicht an den Start ging. In den jüdischen Zeitungen wird über mindestens zehn lokale, regionale und nationale Meetings berichtet, an denen er teilgenommen hat und in der Regel startete er nicht nur über seine Spezialstrecke 800m, sondern auch über die 100m, 400m bis 1000m.

Geradezu euphorisch berichtete ‚Der Makkabi‘ über die Leistungen des jungen Franz Orgler beim Tag des jüdischen Sports, dem größten Hallensportfest in Frankfurt am Main: „Ein schlanker, schwarzer Junge von 19 Jahren. Etwas schlaksig, etwas nervös.

Ohne Crackallüren, von sympathischer Bescheidenheit. Kein robuster Athlet, ein jungenhafter, graziler Läufer. Langer Schritt, dem man die Schnelligkeit nicht anmerkt. Im Spurt wird er noch länger. Hier merkt man, was in dem Jungen steckt. Sicher hat er noch zu lernen. Er läuft noch zu wenig mit dem Kopf.

Es fehlt Routine und Rennerfahrung. Wird er gut geleitet, kann aus ihm etwas werden. 7 Läufe in der schlechten Hallenluft waren zu viel für ihn. Er ist eine große Hoffnung für den jüdischen Sport“.

Obwohl er sich im Laufe der Saison einen Bänderriss im Fuß zuzog, qualifizierte er sich für die II. Makkabiah, wurde Deutscher Makkabimeister über 800m und führte die Bestenliste am Ende der Saison wieder über 400m und 800m mit 51,1 Sek. bzw. 1:59,5 Min. an.

Ein Star unter den Makkabiathleten

Franz Orgler war mittlerweile ein Star unter den Makkabiathleten, mit dem in den jüdischen
Zeitungen offensiv geworben wurde. Seine Starts wurden in gesonderten Anzeigen angekündigt.

Liebevoll wurde bei den Leichtathleten des Makkabi nur von „unserem Fränzchen“ gesprochen. Vor seiner Entscheidung, an der Makkabiah in Tel Aviv teilzunehmen, hatte Franz Orgler sich mit seinem Wuppertaler Trainer ‚Kopille‘ Pfeifer beraten, der ihm sehr deutlich die möglichen Konsequenzen seiner Entscheidung aufzeigte: „Du musst wählen: entweder Du verzichtest auf die Makkabiade und bleibst bei uns (…), oder Du fährst und darfst nicht mehr zurückkommen auf den Sportplatz ‚Mallack‘“.

Offensichtlich gab es auch bei Schwarz-Weiß Barmen Kräfte, die Franz Orgler aus dem Verein „weghaben“ wollten, denn sein Trainer hatte in dem Gespräch angedeutet, dass er ihn „vielleicht noch ein halbes Jahr“ im Verein würde halten können, auch wenn er sich gegen die Teilnahme an der Makkabiah entscheiden sollte.

Nach seiner Rückkehr aus Tel Aviv ging Franz Orgler trotz der Warnung seines Trainers zum
Training. „Ich kannte ja alle, hatte viele Freunde und Bekannte. Dann habe ich bemerkt, als das Training begann (…), hat man mich geschnitten. Danach bin ich nicht mehr hingegangen.“

Mit seinem Trainer Pfeifer hatte Franz Orgler später nur noch einmal telefonischen Kontakt. Von diesem Tag an teilte Franz Orgler das sportliche Schicksal der anderen jüdischen Sportler, die aus ihren ‚alten‘ Vereinen teilweise bereits in den ersten Wochen und Monaten ausgeschlossen worden waren.

Er hatte sich zwar mittlerweile dem von ihm mitgegründeten Hakoah Wuppertal angeschlossen, sein Training musste er aber in Zukunft selbst organisieren und gestalten – eine für einen Leistungssportler seiner Klasse völlig unzulängliche Situation. Dazu verschlechterten sich auch die Trainingsbedingungen, denn der Sportplatz, den die Hakoah-Sportler nutzen durften, lag „weit außerhalb des Zentrums“.

Trotz dieses massiven Einschnittes in sein Leben setzte Franz Orgler seine sportliche Karriere fort. Ein weiterer Höhepunkt des Jahres 1935 war der Leichtathletik Verbandskampf zwischen Makkabi und Sportbund Schild. Dreimal zerriss Franz Orgler bei diesem Wettkampf das Zielband. Er siegte souverän über 400m und 800m und führte auch die Makkabi-Staffel zum Sieg.

Seine Leistungen trugen wesentlich dazu bei, dass die Makkabisportler diesen von den Funktionären so ideologisch aufgeladenen Vergleichskampf gewannen.

Auch in dieser Saison wurde Franz Orgler Makkabimeister über 400m und 800 m und führte die Bestenliste mit 52,4 Sek. bzw. 1:59,2 Min. und über 1500m mit 4:23 Min. unangefochten an.

Im Jahre 1936 konnte Franz Orgler trotz der unzureichenden Trainingsbedingungen seine Bestleistung über 400m noch einmal steigern, während seine Leistungen über 800m stagnierten. Er führte aber wie in den Vorjahren die Bestenliste am Ende der Saison über 400m und 800m mit 51,0 Sek. bzw. 2:03,1 Min. wieder an und konnte seine beiden Meistertitel erfolgreich verteidigen.

Bis Anfang des Jahres 1936 hatte der jüdische Sport mit ca. 40.000 Mitgliedern in den Vereinen des Deutschen Makkabikreises und des Sportbundes Schild seine Hochphase erreicht.

Mit der Verabschiedung der Nürnberger Rassegesetzes und der Verschärfung der antisemitischen Politik der NS-Regierung nach dem Ende der Olympischen Spiele 1936 in Berlin setzte in der zweiten Hälfte des Jahres 1936 verstärkt die Flucht deutscher Juden aus Nazi-Deutschland ein. Die personellen Auswirkungen trafen insbesondere die Vereine der Makkabi-Bewegung.

Letzter Start in in der Heimat

Auch Franz Orgler verließ seine deutsche Heimat und floh im Mai 1937 vor den alltäglichen Diskriminierungen nach Schweden. Die Makkabi-Bewegung hatte ihm die Möglichkeit eröffnet, sich in Schweden auf die Emigration nach Erez Israel ( Verheißenes Land, Anm. d. Red.) vorzubereiten. Trotzdem nahm er im August 1937 noch einmal an den Deutschen Makkabimeisterschaften in Berlin teil.

Was ihn veranlasst hat, aus dem sicheren Schweden in das Land zurückzukehren, in dem er entrechtet worden war und verfolgt wurde, ist auch für ihn aus der Rückschau unerklärlich – eine „idiotische Sache“. Zusammen mit dem Berliner Cohn waren sie „von ihrer Hachschara (Vorbereitung junger Juden auf die Auswanderung nach Israel, Anm. d. Red.) zur Aschebahn geeilt, um so wenigstens die Mittelstrecken zu besetzen“.

Nach eigener Aussage war er von einem Makkabifunktionär gebeten worden, nach Berlin zu
kommen, da die zunehmende Flucht von Makkabisportler große Lücken gerissen hatte. Souverän gewann er bei den Meisterschaften den Meistertitel über 800m, musste sich aber über 400m dem Wiener König geschlagen geben. Auf der Rückreise von der Deutschen Makkabimeister- schaft nach Schweden bekam Franz Orgler Probleme mit der deutschen Polizei, da er kein Visum hatte. Letztlich konnte er aber nach Schweden zurückkehren.

Am Ende der Saison 1937 führte er wieder die Bestenliste des Deutschen Makkabikreises über 400m und 800m mit 54,9 Sek. und 2:04,3 Min. an. Vergleicht man allerdings seine Leistungen mit denen der Vorjahre, so hatte die schwere körperliche Arbeit bei der Hachschara ihren Tribut gefordert.

Seine sportliche Karriere setzte Franz Orgler in Schweden fort, denn im Jahre 1938 wurde er über 400m mit 50,6 Sek. erneut auf der Bestenliste als Erster geführt. Das ist zugleich die letzte Information über Franz Orgler in einem in Nazi-Deutschland und später in der Bundesrepublik Deutschland erschienenen Medium.

Im kollektiven deutschen Sportgedächtnis war und ist bis zum heutigen Tag kein Platz für den hoffnungsvollen und talentierten jungen jüdischen Leichtathleten aus Wuppertal-Barmen.

Seine herausragenden sportlichen Leistungen eröffneten Franz Orgler die Möglichkeit, über die Makkabibewegung dem nationalsozialistischen Terror zu entfliehen und sich im sicheren Schweden auf seine geplante Emigration nach Erez Israel vorzubereiten.

Dass sein sportliches Engagement in dem schwedischen Verein in Hörby ihn davor bewahrte, beim Einmarsch der Deutschen in Dänemark von der nationalsozialistischen Rassenpolitik noch einmal eingeholt zu werden, kann sicherlich als glücklich bezeichnet werden.

Das Schicksal der Familie

Die sportlichen Leistungen und seine Integrationsfähigkeit hatten ihn ein weiteres Mal vor einem Schicksalsschlag bewahren, als nach zwei bis drei Jahren das Kontingent der Makkabisportler, die sich auf Hachschara in Schweden befanden, übererfüllt war und auch Franz Orgler nach Dänemark abgeschoben werden sollte.

In dieser Situation setzte sich sein neuer schwedischer Verein in Hörby für seinen deutschen
Athleten ein und erreichte, dass er in Schweden bleiben konnte. Drei andere Makkabisportler, die nach Dänemark wechseln mussten, wurden beim Einmarsch der Nazis inhaftiert, deportiert und ermordet.

Franz Orgler fand in Schweden eine neue Heimat. Im Jahre 1947 erhielt er nach zehn Jahren dauerhaftem Aufenthalt die schwedische Staatsbürgerschaft und leistete für sein neues Heimatland den Wehrdienst.

Seitdem nennt er sich Frans Orgler. 56 Jahre war er mit seiner aus Nordschweden stammenden Frau verheiratet.

Auch seinen drei Geschwistern gelang rechtzeitig die Flucht aus Nazi-Deutschland. Eva floh bereits 1933 nach Italien und später nach Argentinien, Marie-Luise floh 1939 nach England und Hans Joachim ebenfalls im Jahre 1939 nach Schweden.

Seine Eltern, Kurt und Adele Orgler, blieben in Wuppertal. Kurt Orgler verlor im Jahre 1938 seine Zulassung als Rechtsanwalt. Am 20. Juli 1942 wurden Kurt und Adele Orgler nach Düsseldorf verbracht und von dort ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Von Theresienstadt wurden sie am 28. Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort vermutlich kurze Zeit später ermordet.

Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt. Vor ihrer Deportation schrieben Kurt und Adele Orgler einen bewegenden Abschiedsbrief an ihre im Ausland lebenden Kinder.

Das Haus der Familie Orgler in der Untere Lichtenplatzer Straße 80 in Wuppertal-Barmen wurde am 30./31. Mai 1943 bei einem Luftangriff zerstört. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges baute es der Architekt Ueberholz wieder auf.

Am 20. Juli 2011 wurden vor dem ehemaligen Haus der Familie Orgler in Gedenken an das Schicksal von Kurt und Adele Orgler zwei Stolpersteine verlegt

 

Prof. Lorenz Peiffer in der DOSB-PRESSE

 

Europäische Makkabi Spiele 2015 in Berlin

 

 

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author: GRR

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