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02
12
2021

Herbstwaldlauf und blauer Himmel - Foto: Erdmute Nieke

Der perfekte erste Advent 2021! Impressionen vom 66. Herbstwald-Gunni-Sachs-Gedenk-Lauf des SC Tegeler Forst in Berlin-Hermsdorf am 28. November 2021 von Dr. Erdmute Nieke

By GRR 0

Das Geheimnis des Tages: Wie macht es der Veranstalter SC Tegeler Forst, dass an vier Herbstwochenenden – zu allen seinen Laufveranstaltungen – immer die Sonne scheint? Als gestern Nachmittag der erste Schneeregen in Berlin fiel, dachte ich noch – uhhh – morgen ist Herbstwaldlauf!

Dann am morgen – der Wecker klingelt – und ich sehe blauen Morgenhimmel! Die Pfützen von gestern sind gefroren! Also extra viele Schichten angepellt und auf das Rad geschwungen. Denn heute habe ich wieder einen Vor-der-Haus-Tür-Wettkampf. Ich muss nur sieben Kilometer durch den Hermsdorfer Forst zum Sportplatz Heidenheimer Straße radeln. Der Wald liegt in wunderbarer Morgenkälte und -stille und die Sonnenstrahlen fallen zwischen den nun fast kahlen Bäumen auf die Wege.

Schon kurz vor dem Sportplatz treffe ich auf die ausschwärmenden Streckenposten – in orangefarbenen Leuchtwesten. Einige Gesichter erkenne ich wieder von der Säger-Serie – sie mich auch. Fröhliches Guten Morgen schallt durch den Wald. Dann muss ich den Weg freimachen. Die Familien-Läufer:innen von ganz klein bis ganz Oma laufen bereits ins Ziel. Ich habe noch genug Zeit bis zum Start.

Kilometer vier – Foto: Manfred Templin

Am Einlass wieder freundlichste Helfer:innen: Kontaktverfolgungszettel und Impfnachweis – yehh – ich bin seit einer Woche geboostert! Die junge Impfärztin im Impfzentrum Tegel hatte mir letzten Sonntag ausdrücklich erlaubt, heute einen Elf-Kilometer-Wettkampf laufen zu dürfen!

Die Schlange an den Startnummern ist überschaubar. Am Ausgabezelt heute extra viele Helfer:innen. Denn vor drei Tagen kam vom Veranstalter eine Mail, dass sie von Anmeldungen überrannt wurden sein – heute morgen standen 1034 Teilnehmer:innen auf der Liste.

Der Kunstrasenplatz ist heute voller als sonst. Die Toilettenschlange etwas länger, doch alles ist gut bis zum Start um 10.30 Uhr zu bewältigen. Ich treffe viele bekannte Gesichter und Leute aus unserem LT Bernd Hübner.

Als ich mich aus meinen Radsachen pelle, steht Marie neben mir, sie pellt sich gerade ein. Denn Marie ist Streckenposten und sie ist gerade noch mit ihrer Enkeltochter den Familienlauf gelaufen. Das ist ein Heldinnen verdächtiger Einsatz! Bei Kilometer acht am Tiergehege sehe ich sie später wieder! DANKE, Marie!

Dann stehen alle mit Masken am Start und schon geht es los: Auf in den Wald! Der erste Kilometer ist wirklich gut gefüllt, doch dann – wie immer – entzerrt sich das hintere Läufer:innenfeld bald und ich kann mein Lauftempo finden und die frische würzige Waldluft genießen. Klar muss ich gut auf den Weg aufpassen, nasses Laub, Wurzeln und Steine. Konnte ja bei der Säger-Serie schon üben. Die Strecke ist heute eine andere. Ronny Mewis hat einen herrlichen Rundkurs über elf Kilometer gelegt. Es geht hoch und runter, links und rechts durch den ganzen Forst.

Bei Kilometer vier an einem Hügel steht Manfred vom LT Bernd Hübner und wir laufen ihm alle vor die Linse! DANKE, Manfred!

Die Ordner:innen an der Stecke weisen allen den Weg – wie immer – bestens gelaunt. Am letzten Anstieg hat sich sogar ein Trommler eingefunden, der mir einen herrlichen Takt bergauf schlägt – da fallen mir gleich Carsten Schlangens Worte vom Laufcamp im September wieder ein: Mit kleinen Schritten kommst Du gut den Berg hoch!

Kurz nach der Hälfte, ich hatte gerade mit zwei Frauen über unseren Lauftreffgründer Bernd Hübner geschwatzt und sie waren kurz hinter mir, denke ich, die Beiden werden doch nicht so einen Lärm hinter mir machen? Der Lärm kommt aus dem Wald von rechts und dann erleben wir das perfekte Naturschauspiel: Drei Damhirschkühe queren keine zehn Meter vor uns die Laufstrecke! Wow! He! Ihr seid viel, viel schneller als wir! Wo sind Eure Startnummern? Sie laufen durch den sonnigen Wald mit ihrem grau-braunem Winterfell! Was gibt es Schöneres, als das sehen zu dürfen?

Beseelt von diesen herrlichen Waldbildern in der frischen Sonne mit dem blauen Himmel laufe ich die letzten Kilometer ins Ziel.

Erdmute (r.) bei Kilometer vier – Foto: Manfred Templin

Auch da ist wieder alles perfekt! Medaille mit einem neuen Design, heißer Tee und reichlich Stollen und Medaillengravur ohne Schlange! Schnell ziehe ich mich um und schwatze noch mit allen möglichen Leuten, während gerade die Sieger:innenehrungen laufen.

GLÜCKWUNSCH, allen 694 Finishern bei allen Läufen. Allen anderen: GUTE BESSERUNG, denn das Virus greift gerade in diesen Tagen so sehr um sich und trifft leider auch geimpfte Läufer:innen!

Gut gelaunt und voll mit extra frischer Waldluft radel ich dann wieder heim und freue mich auf eine heiße Badewanne!

Was bleibt? Das war heute der perfekte erste Advent des christlichen Jahres 2021 und der perfekte erste Tag des Chanukka-Festes des jüdischen Jahres 5782! Denn auf der Heimfahrt sehe ich, dass bereits die zweite Kerze für heute Abend auf dem achtarmigen Chanukka-Leuchter aufgesteckt ist.

Zielversorgung – Verpflegungspunkt mit Stolle und Spekulatius – appetitlich! – Foto: Erdmute Nieke

DANKE an den SC Tegeler Forst und allen so tollen Helfer:innen, die uns diesen schönen Sonntag wieder möglich gemacht haben! Welche Beziehungen Ihr auch immer zu Petrus habt, dass es wieder so herrliche Sonne für uns alle gab!

Möge diese Winter-Sonne von heute uns alle gut durch diesen zweiten Corona-Winter bringen!

Bleibt alle gesund und behütet!

Dr. Erdmute Nieke

 

author: GRR