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09
12
2007

Den ersten Lauf dieser Art organisierte der Club „Sportbrüder“ in Leipzig . Seither haben hier über 60 Veranstaltungen, davon über 30 Läufe der laufenden Serie, stattgefunden

Der Leipzig Marathon – Stationen vom Elite- zum Volkslauf – die Geschichte des Laufes in 3 Folgen

By GRR 0

Heute ist der Leipzig Marathon eine Langstreckenlaufveranstaltung, an der jeder, der es will, teilnehmen kann. Vor über hundert Jahren war es nur eine kleine Elite, die sich für einen solchen Sport begeisterte. Nach dem olympischen Marathonlauf 1896 in Athen kam sie auf den Gedanken, auch in Deutschland einen solchen Wettkampf durchzuführen.

Den ersten Lauf dieser Art organisierte der Club „Sportbrüder“ in Leipzig . Seither haben hier über 60 Veranstaltungen, davon über 30 Läufe der laufenden Serie, stattgefunden. Tausende Sportler sind so den Pionieren von einst gefolgt, um die klassische Distanz zu bezwingen.
Wichtige Stationen dieses Weges waren:

1. Vom ersten Lauf in Deutschland bis zu den Läufen in der Vorkriegszeit: Marathon als „Schauspiel“ der Elite

1897: Erster Marathonlauf in Deutschland

Die Strecke ging über 40 km und führte von Paunsdorf nach Bennewitz (bei Wurzen) und zurück. Der Leipziger VfB-Sportler Theodor Schöffler (3:35:31Std.), der zu den Mitbegründern des Deutschen Fußballbundes gehörte, wurde der erste deutsche Marathonsieger. Die Leipziger Neuesten Nachrichten meldeten, dass die Läufer von „dem zahlreich anwesenden Publicum, welches das in Leipzig noch nicht dagewesene Schauspiel hinausgelockt hatte, lebhaft begrüßt wurden.“

1898: Erster „offizieller“ Marathonlauf in Deutschland

Dieser Lauf gilt als die Geburtsstunde der deutschen Marathongeschichte – zu Recht, weil er dem Regelwerk der neu gegründeten „Sportbehörde für Athletik“ folgte, oder – zu Unrecht, weil er bereits einen Vorgänger hatte.“
13 Mann starteten in 3 Gruppen in Abständen von je 5 Minuten“, meldete die Zeitung. Der Start war morgens 6 Uhr. So wollten die Veranstalter schon damals dem Verkehr entkommen.

Arthur Techtow (3:19:50Std.) aus Berlin hieß der überlegene Gewinner. Sein Preis: ein Ring mit einem Rubin- eine bleibende Erinnerung. Er befindet sich heute noch im Besitz der Familie. Warum Arthur Techtow damals so schnell war, entdeckte der Autor im Sportmuseum Leipzig in der Festzeitung zum Commers am 6. Mai 2005. Der Berliner stand immer im Training. (s. Bild 1)

August 1925: Erste deutsche Meisterschaft der Turner im Marathonlauf

Die Turner, nicht die Leichtathleten, absolvierten in Leipzig den Marathonlauf als eine Übung des „Volksturnens“. Der Sieger hieß Johannes Theuerkauf (2:37:38 Std.) aus Berlin.
Seine Kameraden feierten ihn enthusiastisch. (s. Bild 2)

September 1925: Erste Deutsche Meisterschaft der Leichtathleten im Marathonlauf

Auf der Strecke von Halle nach Leipzig wurde der Berliner Paul Hempel (2:48 :26 Std.)
1. Deutscher Marathonmeister der Leichtathleten. Er lief barfuß ins Ziel, um sich noch einmal „restlos ins Zeug“ legen zu können.

1930: Letzte Deutsche Meisterschaft der Turner im Marathonlauf

Sturm und Regen begleiteten den letzten Marathonlauf-Wettbewerb der Turner. Auf der Strecke Connewitz-Böhlen-Zwenkau-Gaschwitz-Connewitz setzte sich ein erst zwanzigjähriger Mann aus dem Rheinland durch: Josef Sehr (2:46:50 Std.) aus Dülken. (s. Bild 3)

1938: Gedenklauf „125 Jahre Völkerschlacht“

Der ausgezeichnet organisierte Lauf führte „Rund um das Schlachtfeld“. Zehntausende von Zuschauern feierten den Sieg des Potsdamers Hans Puch (2:43:42 Std.)
Das Völkerschlachtdenkmal lieferte die eindrucksvolle Kulisse. (s. Bild 4)

1939: Deutsche Meisterschaft im Marathonlauf

Als Test für Olympia 1940 in Helsinki fand die „Deutsche Meisterschaft“ erstmals auf einer Rundstrecke statt. Bei 30 C im Schatten ging der Berliner Ernst Weber (2:47:19 Std.) als Sieger der „Sonnenschlacht von Leipzig“ in die Annalen ein.

Prof. Frank Gottert

Wird fortgesetzt

Leipzig Marathon

Die Historie der Läufe von German Road Races :
Historie GRR Läufe

author: GRR

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