Der Laufmarkt Newsletter Juli 2008 – Dr. Roland Döhrn – Der Juli war traditionell eher ein „schwacher“ Monat mit kaum einem Großevent.

Juli ist Urlaubzeit, und nicht nur sie und ich genießen wahrscheinlich die verdienten Ferien, sondern auch viele Läuferinnen und Läufer. Von daher war der Juli traditionell eher ein „schwacher“ Monat mit kaum einem Großevent. Dies wäre wohl immer noch so wenn nicht die langen Sommerabende immer häufiger für sog. „Firmenläufe“ genutzt würden.

Dieses Thema hatte ich in meinem letzten Newsletter schon einmal angesprochen. Inzwischen habe ich mir die Szene einmal etwas genauer angesehen.

Gemeinsames Kennzeichen der Firmenläufe ist bei allen Differenzen, dass sie erstens an Wochentagen, also gewissermaßen nach der Arbeit stattfinden. Zweiten liegt die Laufdistanz irgendwo zwischen vier und sieben Kilometern, als strecken, die ohne größere Übung gerade noch zu bewältigen sind, die aber bei „leistungsorientierten“ Langlaufveranstaltungen nach meiner Beobachtung gar nicht so sehr gefragt sind.

Drittens liegen die Läufe leistungsmäßig eher im Bereich des „Trimmtrab“ als dass sie einen ernstzunehmenden Wettkampf darstellen. Dennoch sind die Teilnehmer mitunter bereits, einen beträchtlichen Geldbetrag für einen Start auf den Tisch zu legen, und sie kommen in Scharen.

Wer auf www.laufmarkt.de schaut, finden aus den vergangenen Wochen vier Firmenläufe in der Statistik der Top 50 mit zusammen rund 50.000 Teilnehmern, alle mit beträchtlichen Zuwächsen. Sie stehen dort noch „außer Konkurrenz“, weil ich mir noch nicht im Klaren bin, wie mit ihnen in der Datenbank zu verfahren ist. Die Bilanz des DLV-Volkslaufwartes polieren diese Läufe jedenfalls ordentlich auf, zumal auch noch die JP Morgan Chase Corporate Challenge in Frankfurt ins Bild zu nehmen ist, mit (unbestätigten, da keine Zeitnahme) 67.000 Teilnehmern angeblich die größte Laufveranstaltung der Welt.

Wie sollten Sie als Laufveranstalter auf diese Entwicklung reagieren. Erstens kann man wohl gelassen bleiben, da die Läufe – angesichts obiger Charakterisierung – wohl keine Konkurrenz für etablierte Läufe darstellen. Zweitens kann man auf den Zug aufspringen und einen Firmenlauf in seine Veranstaltung integrieren. Dies tun einige bereits, aber nicht mit annähernd gleichem Erfolg wie die Großevents, was darauf hinweisen könnte, dass Firmenläufe an Wochenenden nicht funktionieren. Dritten sollte man abwarten, ob die Mode nicht bald endet wie andere Moden.

Ich schreibe das so ausführlich, weil es ansonsten über den Juli nicht viel Bemerkenswertes zu berichten gibt. Die Bilanz ist weiter durchwachsen; knapp die Hälfte aller Läufe erzielte nur einen Zuwachs. Herauszuheben ist das Comeback des Füssener Marathon, dem es als einem von Wenigen gelungen ist, trotz Erweiterung des Wettkampfprogramms um einen Halbmarathon die Teilnehmerzahl beim Marathon beträchtlich zu steigern.

So viel für heute. Schauen sie mal auf www.laufmarkt.de vorbei. Zum Schluss noch der obligate Hinweis auf meine Veröffentlichungen und die Bestellmöglichkeiten.

Dr. Roland Döhrn

Laufmarkt