Andererseits laufen haben Viele mit Wettkämpfen nichts wenig am Hut. So gaben in einer Allensbach-Umfrage gerade einmal 15% der männlich und 6% der weiblichen Freizeitsportler an, dass ihre Aktivitäten darauf gerichtet sind, an Wettkämpfen teilzunehmen.
Der LAUFMARKT Newsletter Januar 2010 – Dr. Roland Döhrn berichtet – Volksläufe mit etwas mehr als 2 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Viele haben mit Wettkämpfen wenig am Hut.
Deutschland ist fest im Griff des Winters. Das haben fast alle Veranstalter zu spüren bekommen, deren Veranstaltung in den vergangenen Wochen stattfand. Rückgänge bei den Finishern (nicht unbedingt bei den zahlenden Teilnehmern) von 20% waren nicht selten, wenn nicht gar die Veranstaltung ganz abgesagt oder verschoben werden musste.
Für das Jahr besagt das allerdings wenig, denn der Januar ist ohnehin der Monat mit den wenigsten Veranstaltungen im Verlauf des Jahres. Für den Februar stehen die Voraussetzungen auch nicht günstig, aber es sicherlich viel zu früh, um erste Tendenzen für 2010 zu kommentieren.
Daher möchte ich in diesem Newsletter ein Thema aufgreifen, das ich vor einigen Jahren schon einmal in meinem Jahresbericht angesprochen hatte, nämlich die Frage, wie groß der Laufmarkt eigentlich ist. Der Deutsche Leichtathletik-Verband zählte 2008 bei den ihm gemeldeten Volksläufen etwas mehr als 2 Mill. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Walker und Skater eingeschlossen, und dies alles vom Kindergartenkind bis zu den Senioren.
Für 2009 lässt die Laufmarkt-Datenbank erwarten, dass die Beteiligung auf etwa 2,1 Mill. zugenommen hat. Unter Berücksichtigung von Mehrfachstarts dürften hinter diesen Zahlen vielleicht eine Million Läuferinnen und Läufer stehen.
Das hört sich zwar viel an, ist aber wenig im Vergleich zu den 18 Millionen, die sich – nach einer Umfrage aus dem Jahr 2005 – in Deutschland als aktive Läuferinnen und Läufer bezeichnen. Die Diskrepanz zwischen gezählten Wettkampfteilnehmern und den nach Selbsteinschätzung aktiven Läufern kann man von zwei Seiten her erklären. Einerseits werden in den Volkslaufstatistiken wohl nicht alle Teilnehmer erfasst, weil nicht alle Veranstalter eine Meldung abgeben.
Andererseits laufen haben Viele mit Wettkämpfen nichts wenig am Hut. So gaben in einer Allensbach-Umfrage gerade einmal 15% der männlich und 6% der weiblichen Freizeitsportler an, dass ihre Aktivitäten darauf gerichtet sind, an Wettkämpfen teilzunehmen. Damit schließt sich die angesprochene Lücke schon ein gutes Stück.
Soll der Laufmarkt weiter wachsen, so muss man an diese Freizeitläufer herankommen. Die Firmenläufe scheinen einen Teil dieser Freizeitläufer zu aktivieren; ob es aber gelingt, sie auch für traditionelle, eher leistungsorientiert Läufe zu gewinnen, ist sicher fraglich. Die sehr gefragten Staffeln sind sicherlich ein anderer Ansatzpunkt. Aber Phantasie ist hier gefragt. Von Grenzen des Wachstums ist der Laufmarkt jedenfalls noch weit entfernt.
So viel für heute. Zum Schluss möchte ich noch einmal in Erinnerung bringen, dass „Laufmarkt 2009“ erschienen ist und für 38,00 Euro (inkl. Versand) bestellt werden kann.
Außerdem gibt es für 10 Euro erstmals eine Daten-CD mit Angaben für die Jahre 2005 bis 2009.
Beides kann wie stets durch Email an bestellung@laufmarkt.de geordert werden.
Dr. Roland Döhrn