Jasmin Nunige, die fünfmalige Siegerin des Swissalpine ©Wilfried Raatz/ wus-media
Der Lauf der „Spinner und Abenteurer“ wird Dreißig – Einzigartige Bilanz für den Swissalpine-Chef Andrea Tuffli – Achtmaliger Sieger Jonas Buud fällt nach Stressfaktur aus – eine Vorschau von Wilfried Raatz
Ausgerechnet beim „Dreißigsten“ wird jener Läufer fehlen, der im letzten Jahrzehnt wie kein anderer den Swissalpine geprägt hatte: Der achtmalige Sieger Jonas Buud musste wegen einer im Winter erlittenen Stressfraktur und dem daraus resultierenden Trainingsrückstand absagen.
So wird es bei der 30. Auflage des weltweit bekannten ultralangen Swissalpine über 76,1 km und 2560 Höhenmeter durch die hochalpine Landschaft zwischen Davos, Bergün und den Kulminationspunkten Keschhütte und Sertigpass einen neuen Sieger geben.
Bei den Frauen scheint alles auf ein Duell zwischen der fünfmaligen Siegerin Jasmin Nunige und der Vorjahresersten Denise Zimmermann hinauszulaufen, beide Langstrecklerinnen konnten mit überzeugenden Leistungen im Vorfeld glänzen.
Im Kampf um den Tagessieg beim Jubiläumslauf trägt mit Spanier Tofol Castanver ein Debütant die Startnummer 1, die ihm der Organisator des ultralangen Hochgebirgsspektakel Andrea Tuffli zugeteilt hat. Der Spanier wurde im Vorjahr Dritter des Ultra Trail du Mont Blanc, einer Herausforderung über 167 km und gewann vor zwei Jahren die Salomon 4 Trails.
Dahinter lauern jedoch Swissalpine-Routiniers wie der Schweizer Roman Wyss, der Schwede Patrik Verme, der Österreicher Martin Knell, der Neuseeländer Vajin Armstrong oder der letztjährige Dritte Mirco Berner aus Kempten, der allerdings wegen Magenbeschwerden die beiden letzten Rennen vorzeitig aufgeben musste und deshalb bezüglich eines Starts über die 78 km lange Ultrastrecke noch unentschlossen ist.
Der im Vorjahr als Zweiter überraschende Beat Ritter wird heuer nur in einer Staffel die Jubiläumsveranstaltung live erleben.
Vor zehn Jahren gewann Jasmin Nunige erstmals den Swissalpine in ihrer Davoser Heimat, aus dem Jahr 2013 resultiert ihr fünfter und bislang letzter Triumph. Immer wieder unterbrochen wurde ihre bestechende Langlauf-Karriere von einer heimtückischen Erkrankung, deshalb wurde sie im Vorjahr Augenzeuge des Sieges von Denise Zimmermann, die wenig später auch den Swiss Irontrail über 200 km gewinnen konnte.
In diesem Jahr sicherte sich jene bereits die Schweizer 100 km-Meisterschaft und den Landesrekord über 24 Stunden. Auf erheblich kürzeren Distanzen war heuer hingegen Jasmin Nunige unterwegs, neben ihrem Erfolg beim LGT-Marathon gewann sie gerade vor drei Wochen im Schweizer Team den Weltmeistertitel im Rahmen des Zermatt-Marathon und wurde zudem in der Einzelwertung Sechste.
Doch auch die Ungarin Simona Staicu muss zum Favoritenkreis gerechnet werden, die in dieser Saison bereits zwei 50 km-Rennen in Italien gewinnen konnte.
Doch der Swissalpine ist keineswegs „nur“ das Rennen über 76,1 km und 2560 Höhenmetern, vor allem der Marathon K42 (mit 1830 Höhenmetern) und der Halbmarathon (mit +650 m/-300 m Höhendifferenz) genießen große Anerkennung in der Berglaufszene.
Insgesamt rechnet Organisator Andrea Tuffli mit 5000 Startern aus mehr als 60 Nationen, die am Samstag bei insgesamt 11 unterschiedenen Wettbewerben unterwegs sein werden.
Eine beispiellose Entwicklung für einen Lauf, der einstmals als Lauf der „Spinner und Abenteurer“ mit Spott und Häme bezeichnet wurde. Der Hauptstart zum großen Ultraspektakel ist um 7.00 Uhr im Sportzentrum Davos.
Wilfried Raatz
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