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07
12
2013

Honolulu Marathon - Logo

Der Kenianer Martin Lel ist der Topstar – Am Sonntag gibt es auf Hawaii die 41. Ausgabe des Honolulu-Marathons. Helmut Winter berichtet

By GRR 0

Gut 30.000 Läuferinnen und Läufer werden am Sonntag am Start des Honolulu-Marathons erwartet  und bei keinesfalls idealen Bedingungen vor nicht unerheblichen Herausforderungen stehen. Das ist zum einen der recht schwierige Streckenverlauf, der zweimal den Fuß des Diamond Head, einem erloschenen Vulkan, streift und ferner natürlich die erhebliche Wärme und Schwüle, die auch in den Wintermonaten auf der Hawaii-Insel Oahu im Pazifik herrscht.

Der Start um 5 Uhr früh hilft da nur in Grenzen, denn sobald sich die Sonne nach knapp zwei Stunden zeigt, wird es sehr schnell wärmer. Trotzdem lassen ich viele Freizeitsportler davon kaum abhalten, der Honolulu-Marathon geniest fast einen Kult-Status. Und auf Hawaii durchgekommen zu sein, gilt nach wie vor in der Läuferszene als etwas Besonderes. Den legendären Status des Ironman im Triathlon erreicht der Marathon allerdings nicht.

Traditionell stellen die Japaner, die überwiegend mit den Flugzeugen des Hauptsponsors anreisen, mit über 50 % der Teilnehmer die Mehrheit. Durch das Aufkommen der Massenmarathons in Japan müssen sich deren Bewohner jedoch nicht mehr außerhalb der Landesgrenzen bewegen, um einen Startmarathon zu laufen. Diese Entwicklung hat in Honolulu schon Auswirkungen gezeigt, aber noch ist Honolulu am Marathon-Wochenende fest in japanischer Hand.

Im Übrigen nehmen auch jedes Jahr einige 100 deutsche Läufer den weiten Weg auf sich, um der Kälte (und dem Sturm) zu entkommen, und den Lauf mit einem Urlaub auf der Inselgruppe zu verbinden. Herbert Steffny betreut diesbezüglich immer wieder Laufreisen zum Honolulu-Marathon.

Eine Minderheit der Teilnehmer stellen die Athleten aus Ostafrika dar, die dafür allerdings für Leistungsniveau der Veranstaltung verantwortlich zeichnen. Nach der Absage des New York City Marathons durch einen Wirbelsturm gelang den Organisatoren im letzten Jahr die Verpflichtung von Wilson Kipsang, der schon damals zur Weltklasse zählte und dies durch seinen Weltrekord von 2:03:23 in Berlin nachdrücklich bestätigte.

Schon in Anbetracht der oben angesprochenen Randbedingungen ist eine solche Zeit in Honolulu eine Illusion, der Streckenrekord liegt auch „nur" bei 2:11:15 und wurde bereits 2004 durch Jimmi Muindi aufgestellt. In solche Dimensionen könnte es allerdings am Sonntag gehen, denn trotz einer sehr langen Saison ist es gelungen, einige Spitzenkönner der Szene zu verpflichten.

Allen voran ist der Kenianer Martin Lel zu nennen, der eine einmalige Erfolgsbilanz zu verzeichnen hat. Mit seiner Bestzeit von 2:05:15 ist er mit Abstand der Schnellste im gesamten Feld, wobei er aber in den letzten Jahren nicht mehr so souverän auftrat und mehrfach ausstieg bzw. seinen Start absagte. Lels größte Erfolge sind 3 Siege beim London-Marathon und 2 Siege in New York City.

Zwei gewichtige Konkurrenten um den Sieg stammen nicht aus Kenia, Gebretsadik Adihana aus Äthiopien lief 2:06:23 beim Amsterdam-Marathon 2012 und Abraham Tadesse (ERI) lief in diesem Jahr in Zürich Streckenrekord und sehr gute 2:07:45. Drei Landsleute Lels sind weitere aussichtreiche Bewerber auf vordere Platzierungen. Nicholas Chelimo lief 2010 2:07:38 in Eindhoven, Gilbert Chepkwony 2:08:16 2012 im südkoreanischen Daegu, Solomom Busendich 2:08:41 in Kosice im Jahr 2010.

Außenseiterchancen hat auch der Amerikaner Abdi Abdirahman, dessen Bestzeit mit 2:08:56 bereits aus dem Jahr 2006 bei Chicago-Marathon stammt. „Abdi" stammt aus Somali, wurde aber 2000 US-Bürger.

Bei den Frauen kommt es zur Neuauflage der Duells aus den beiden Vorjahren zwischen der Siegerin des letzten Jahres Valentina Galimova (PB: 2:30:30, Moskau 2011) und der Äthiopierin Woynishet Girma (2:27:51, Amsterdam 2010). Von den Vorleistungen her haben allerdings die beiden Äthiopierinnen Ehitu Kiros und Aheza Kiros, die im Januar 2013 in Dubai 2:23:39 und 2:24:30 liefen, die Favoritenrolle.

Traditionsgemäß geht mit dem Honolulu das internationale Laufjahr zu Ende. Das wird sich aber aktuell verändern, denn eine Woche später gehen beim Neu Delhi Halbmarathon Felder an den Start, die es in dieser Leistungsdichte bisher kaum gegeben haben wird. Die Jahresbestenlisten im Halbmarathon, die derzeit vom Lauf in Ras Al Khaimah dominiert werden, könnten sich kurz von Toresschluss des Jahres noch einmal maßgeblich verändern.

Start: 5 Uhr Ortszeit  (16 Uhr MEZ) – Übertragung im Radio: AM940 Honolulu

 

Helmut Winter

 

Topathleten Männer:

 

Martin Lel

KEN

02:05:15

2008 London

Gebretsadik  Adihana

ETH

02:06:23

2012 Amsterdam

Nicholas Chelimo

KEN

02:07:38

2010 Eindhoven

Abraham Tadesse

ERI

02:07:45

2013 Zürich

Gilbert Chepkwoni

KEN

02:08:16

2012 Daegu

Solomon Busendich

KEN

02:08:41

2010 Kosice

Abdi Abdirahman

USA

02:08:56

2006 Chicago

Kiplimo Kimutai

KEN

02:11:21

2012 Toronto

 

Topathleten Frauen

 

Ehitu Kiros

ETH

02:23:39

2013 Dubai

Aheza Kiros

ETH

02:24:30

2013 Dubai

Woynishet Girma

ETH

02:27:51

2010 Amsterdam

Tigist Tufa

ETH

02:29:24

2013 NYC

Valentina Galimova

RUS

02:30:30

2011 Moskau

Volha Mazuronak

BLR

02:33:33

2013 Lodz

 

 

       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       

author: GRR

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