Ebenfalls zum ersten Mal habe ich auch gezielt Bergtrainings in meine Vorbereitung eingebaut. Bisher habe ich den Jungfrau-Marathon immer „nur\" mit einer „normalen\" Marathonvorbereitung in Angriff genommen. Du glaubst es nicht, aber ich bin das erste Mal auf der Seiser Alm!
Der Jungfrau Marathon am 4./5. September 2009 – 5 Fragen an Titelverteidiger Hermann Achmüller: Das Interview.
OK-Präsident Christoph Seiler traf auf der Seiser Alm im Südtirol Hermann Achmüller, den Jungfrau-Marathon-Sieger von 2008 im Höhentrainingslager. Titelverteidiger Achmüller fiebert seinem dritten Start in Folge am Jungfrau-Marathon entgegen.
Christoph Seiler (CS): „Hermann, es dauert jetzt noch gut sechs Wochen bis zum 17. Jungfrau-Marathon. Wie fühlst Du Dich?"
Hermann Achmüller (HA): Ich fühle mich ausgezeichnet, habe sehr gut trainiert und freue mich riesig auf meinen Saisonhöhepunkt Jungfrau-Marathon. Im Gegensatz zu den beiden letzten Jahren habe ich mein Training umgestellt, um mich noch besser vorzubereiten. Zum ersten Mal in meinem Leben bereite ich mich in der Höhe auf einen Marathon vor.
Ebenfalls zum ersten Mal habe ich auch gezielt Bergtrainings in meine Vorbereitung eingebaut. Bisher habe ich den Jungfrau-Marathon immer „nur" mit einer „normalen" Marathonvorbereitung in Angriff genommen. Du glaubst es nicht, aber ich bin das erste Mal auf der Seiser Alm!
CS: „Was hast Du Dir dieses Jahr vorgenommen? Als Titelverteidiger kannst Du Dich ja gar nicht mehr steigern. Eine Fahne von Dir wird auch hängen auf der Startgeraden in Interlaken!"
HA: „Ja, ich freue mich natürlich auf die Fahne! Das ist eine ganz grosse Ehre für mich. Ein erneuter Sieg wäre natürlich perfekt. Weil aber Jonathan Wyatt und andere starke Athleten gemeldet sind, ist es sicher sehr schwer, auch den 17. Jungfrau-Marathon zu gewinnen. Sagen wir es so: 2007 bin ich 2 h 58 min gelaufen. Heuer habe ich besser und spezifischer trainiert, also sollten 2 h 55 min drin liegen. Wenn ich so schnell oben bin, dann sind wohl nicht mehr viele vor mir…
CS: „Wie sieht Dein Alltag im Höhentrainingslager aus?"
HA: „Laufen, essen, schlafen! (lacht). Erstmals in meinem Leben kann ich mich absolut professionell vorbereiten. Zudem kriege ich hier oben einen Einblick in das Training der kenianischen Weltklasseathleten und von Eurem Marathon-Ass Viktor Röthlin. Das spornt natürlich zusätzlich an. Da ich v.a. im Grundlagenbereich trainiere, sind die Umfänge natürlich sehr hoch. Ich habe vier Wochen nach einander über 200 Kilometer pro Woche gemacht. Auch das ist ein Novum für mich."
CS: „Was machst Du nach dem Höhentrainingslager in den verbleibenden Wochen bis zum Jungfrau-Marathon? Sieht man Dich noch an Vorbereitungswettkämpfen?"
HA: „Ja, ich plane noch drei Vorbereitungsrennen, denen ich allerdings mit Ausnahme des Halbmarathons am Wörthersee zwei Wochen vor dem Jungfrau-Marathon keine allzu grosse Bedeutung zu messe. Ziel ist es lediglich, an meiner Form noch ein wenig zu schleifen, damit ich dann am 5. September dem Jonathan Wyatt das Leben so schwer wie möglich machen kann."
CS: „Gibt es zum Abschluss noch einen Geheimtipp des Champions für den Volksläufer?"
HA: „Oh ja! Ja nicht zu schnell starten! Ich rede da aus eigener Erfahrung: Bei meinem ersten Start an der WM im 2007 wäre ich viel zu schnell gestartet, wenn der Jonathan nicht dabei gewesen wäre. Ich sagte mir einfach, der wird schon wissen, weshalb er nicht schneller startet. Zum Glück habe ich mich an ihm orientiert. Also liebe Volksläufer: Vergesst Eure Halbmarathonzeiten auf der ersten Hälfte nach Lauterbrunnen!"
CS: „Hermann, vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche Dir noch einen guten Abschluss der Vorbereitungen und natürlich toi, toi, toi am 5. September!"
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