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30
10
2021

Symbolfoto: Victah Sailer

Der DOSB KOMMENTAR: Comeback des Sports an Universitäten und Hochschulen …

By GRR 0

In diesen Tagen startet an den Universitäten im ganzen Land das Wintersemester 2021/2022. Die Fachhochschulen hatten den Lehrbetrieb teilweise schon früher wieder aufgenommen. Für die meisten Standorte von Greifswald bis Konstanz und von Aachen bis Dresden heißt das nun (endlich) wieder weitgehend: Präsenzbetrieb!

Nach drei pandemiebedingten Online-Semestern kehren nun Lehrende und Lernende wieder in die Hörsäle und Seminarräume zurück. Comeback home … an die Alma Mater.

Apropos Comeback: Diesen auch im Sport hinreichend bekannten Begriff kann man in Bezug auf den Start in das Wintersemester sogar sportlich unterfüttern: Mit der Aufnahme des Lehrbetriebs ist nämlich auch der Sport zurückgekehrt an die Universitäten und Hochschulen. Und das sogar in mehrfacher Hinsicht – deswegen hier gleich der Reihe nach:

Ein Comeback feiert der freiwillige Hochschulsport mit seinem vielseitigen Sportangebot für alle Studierenden und für alle Bediensteten, verbandlich angesiedelt beim Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) als Mitgliedsorganisation mit besonderen Aufgaben im Deutschen Olympischen Sportbund. Der adh vertritt rund 2,4 Millionen im Sport aktive Hochschulangehörige an seinen über 200 Mitgliedshochschulen. In aller Regel werden die Sportangebote an den Hochschulen selbst von Zentren für Hochschulsport oder anderen selbstständigen Einrichtungen organisiert, manchmal auch in der Riege bzw. in Zusammenarbeit mit den Fakultäten und Instituten für Sportwissenschaft, die an rund 50 Standorten für die Lehre in den verschiedenen Studiengängen des Faches zuständig sind.

Auch Studium und Lehre im Fach Sport bzw. Sportwissenschaft waren und sind arg von Corona betroffen. Überall musste die praktische Lehre, die substanziell zum Sportstudium gehört, einge-schränkt bzw. zeitweilig auf andere Formate umgestellt werden. Auch das sog. Eignungsfest-stellungsverfahren vor Beginn des Sportstudiums wurde seit 2020 vielerorts ausgesetzt bzw. modifiziert. Jetzt freuen sich die rund 30.000 Sportstudierenden im ganzen Land, endlich wieder auf ihren Campus zurückzukehren und Theorie und Praxis des Sports „am eigenen Leibe“ (und nicht nur am Laptop) betreiben zu können, alles freilich weiterhin unter Beachtung von besonderen Hygiene-Vorschriften!

Mit diesem hier so apostrophierten Comeback des (Hochschul-) Sports kann auch noch einmal die grundsätzliche Funktion des Sporttreibens vor Ort an den hochschulischen Standorten als Stätten des bewegten akademischen Lebens in Erinnerung gerufen werden. Denn darüber sind sich inzwischen viele Verantwortliche in Wissenschaftsorganisationen auch außerhalb des Sports einig: Ob die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) als höchstes nationales Gremien oder der Allgemeine Fakultätentag als fachspezifische Organisation, zu dem auch der Fakultätentag Sportwissenschaft gehört, ob die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft oder der Deutsche Hochschulverband als Verband der Professoren in Deutschland: Sie alle proklamieren pandemie-

bedingt jetzt einmal mehr aufs Neue, dass der Studienalltag junger Menschen aus mehr besteht als Diskursen und Diskussionen: „Aus Sicht der Hochschulleitungen ist der Hochschulsport integraler Bestandteil des Auftrags der Hochschulen, Gesundheit, Prävention, Resilienz, Toleranz und wechselseitige Verständigung über kulturelle und soziale Unterschiede hinweg zu fördern“, ruft der Präsident der HRK, der Berliner Germanist Prof. Dr. Peter-André Alt, uns allen ganz aktuell und geradezu programmatisch zu.

Der Schulterschluss von Hochschulsport und Sportwissenschaft liegt dabei nahe. Beide können sich auf ihre Weise profilieren und voneinander profitieren.

Ein geflügeltes Wort dazu lautet: Wenn es dem Hochschulsport gut geht, geht es auch der Sportwissenschaft gut und umgekehrt! Insofern ist zu wünschen, dass das jetzt gestartete Comeback überall fruchtbar und nachhaltig genutzt wird: Willkommen zurück in „Hochschulsportdeutschland“!

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

author: GRR