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30
11
2009

Jetzt ist der Landessportbund Nordrhein-Westfalen dabei, das Konzept für eine „Breitensportinitiative 2020“ zu entwerfen, und besinnt sich dabei womöglich auf seinen eigenen Vorläufer aus dem Jahre 1986

Der DOSB Kommentar: Breitensport 2020 – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

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Zahlen zählen zweifelsfrei zum zeitlosen Faszinosum des Sports. Meist sind es Ziffernfolgen vor und hinter dem Komma, die den feinen Unterschied ei-ner erbrachten Leistung ausmachen, oder es sind Zahlen, die durch einen Doppelpunkt getrennt werden, um Auskunft über Sieg und Niederlage nach Spielende zu geben.

Zuweilen geht auch von runden Jahreszahlen eine visi-onäre Anziehungskraft aus – zumal dann, wenn mit ihrer Hilfe zukünftige Entwicklungen im Sport vorausschauend angestoßen werden sollen. Viele erinnern sich noch an das Motto „Menschen im Sport 2000“, das im Jahre 1987 (!) den großen Berliner Kongress des damaligen Deutschen Sportbun-des (DSB) umspannte, wo über „Die Zukunft des Sports“ nachgedacht wur-de.

Jetzt ist der Landessportbund Nordrhein-Westfalen dabei, das Konzept für eine „Breitensportinitiative 2020“ zu entwerfen, und besinnt sich dabei womöglich auf seinen eigenen Vorläufer aus dem Jahre 1986, als es mit der „Rahmenkonzeption zur Erarbeitung von Programmen für die Breitensport-entwicklung im Verein“ (Originaltitel) darum ging, im bevölkerungsreichsten aller Bundesländer zunächst modellhaft tätig zu werden, und zwar auf kommunaler Ebene in ausgewählten Stadt- und Kreissportbünden (z.B. in Dortmund und Minden-Lübbecke), ferner mit der Etablierung sog. Sport- und Gesundheitszentren als neue koordinierende Sportanbieter (z. B. in Essen, im Rhein-Sieg-Kreis) sowie mit einer dritten Säule auf Landesfachverbandsebene, wo in ausgewählten Sportarten (u. a. Judo, Tennis und Radsport) geeignete Maßnahmen erprobt werden sollten zur besseren breitensportlichen Inszenierung.

Anlass war damals der relativ niedrige landesweite Organisationsgrad der Bevölkerung in Sportvereinen im Vergleich zu anderen Bundes-ländern. Die Zielsetzung aller Maßnahmen lautete damals, für möglichst vie-le Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, Können und Interesse ein wohnraumnahes Sportangebot im Sinne der allumfassenden Formel „Sport für alle“ zu unterbreiten.

Anlass und Zielsetzung dürften sich gestern wie heute kaum unterscheiden, auch wenn neuerdings Aspekte wie demografischer Wandel, Integration und Bildung die aktuellen Herausforderungen für die Vereinsentwicklung mar-kieren und zum „Leitbild eines breitensportorientierten Vereins“ gehören. Fazit: Unmittelbar vor dem 40. Geburtstag der bundesweiten Trimm-Dich-Aktion des DSB im März 2010 – seinerzeit „das“ Startsignal für die Breitensportentwicklung in der Bundesrepublik – erfreut sich dieser Sportbereich immer noch oder gerade wieder mal verbandspolitischer Aufmerksamkeit.

Wenn andere nun ebenfalls eine „Breitensportinitiative 2020“ starten wollen, dann wird das den Nordrhein-Westfalen nicht schaden, aber jede weitere Initiative könnte dazu beitragen, dass sich der vereinsorganisierte Breitensport hierzulande im Jahre 2020 tatsächlich dann ganz gut sehen lassen kann …

Quelle: DOSB – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

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