Der (Cross-)Erfolg ist weiblich – Wilfried Raatz berichtet

Bronze für die 20jährige Corinna Harrer, Silber für die U23-Juniorinnen, Bronze für die Frauen und die U20-Juniorinnen, eine glänzende Bilanz für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bei den Cross-Europameisterschaften, die bislang beste in der achtzehn Jahre langen Tradition dieser Kontinentalmeisterschaften.

Aber ausschließlich verantwortlich dafür waren – die Läuferinnen.

Der Bogen ist dabei gespannt von der 17jährigen Maya Rehberg bis hin zur 31jährigen Sabrina Mockenhaupt und der 34jährigen Susanne Hahn. In gewisser Weise schließt sich für den als Nachwuchs-Bundestrainer arbeitenden Lutz Zauber der Kreis. In Velenje ist der in Berlin in der Jugend-Sozialarbeit tätigende Zauber zum 15. Mal bei einer Cross-EM dabei. Und hat dabei viele kommen und gehen sehen. „Wenn ich überlege, dass Sabrina 1997 in Oeiras erstmals dabei, 2011 in Velenje wiederum. Das kann ich den Mädchen als bestes Beispiel mitgeben und sagen: Es würde mich freuen, wenn ihr in 10 oder 15 Jahren immer noch dabei wäret!"

Dem Nachwuchs-Bundestrainer für den Mittel- und Langstreckenbereich ist über die Jahre hinweg eines geblieben: Der Erfolg.

Während die Abteilung männlich bis auf die Goldmedaille von Wolfram Müller (Malmö 2000) und einer Team-Bronzemedaille (Toro 2007) leer ausging, sammelten die weiblichen Starter bei Europameisterschaften fleißig Medaillen. Der Auftakt machten 1997 die in der Einzelwertung überraschend als Dritte eingelaufene Judith Heinze, Larissa Kleinmann und Laura Suffa (Sabrina Mockenhaupt kam bei ihrer internationalen Premiere dabei als Dreizehnte nicht in die Wertung), Bronze in Edinburgh (2003), in Dublin (2009) und letztlich Silber in Albufeira im Dezember 2010.

Das Geheimnis des durchgängigen Erfolgs? „Ich sehe mich eher in der Rolle des Motivators", umreißt der frühere 3:40-Mittelstreckler seine Aufgaben beim DLV. „In den beiden vergangenen Jahren hat Corinna Harrer mit den Plätzen vier und fünf für eine Spitzenplatzierung gesorgt. Nun ist sie in die U23-Klasse mit großem Erfolg aufgerückt. Deshalb war es für mich wichtig, mit dem verbliebenen Stamm und jüngeren Läuferinnen eine neue Mannschaft zu formen, die sich zum Cross bekennt!"

Und blickt auf den idyllisch an einem See gelegenen kompakten Crossparcours, am Rande des 35.000 Einwohner großen Städtchens im Nordwesten Sloweniens. „Für die Cross-EM braucht man wenig steuern, eine Atmosphäre wie hier in Velenje spricht für sich!"

Wilfried Raatz