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25
06
2023

er am 7. September 1957 erstmals gestartete „Buchenwald-Gedächtnislauf“ - Foto: Archiv Hans-Georg Kremer

Der Buchenwald-Gedächtnislauf – Ein Blick ins Fotoalbum: 1957 begann die Geschichte eines Wettkampfs, den es nicht mehr gibt – Dr. Hans-Georg Kremer berichtet

By GRR 0

Weimar In diesem Jahr konnte der GutsMuths-Rennsteiglauf mit seiner 50. Auflage ein besonderes Jubiläum feiern, gibt es doch nur wenige Laufveranstaltungen in Deutschland, die auf eine so lange Tradition zurückblicken können.

Ein Lauf mit so hohen Teilnehmerzahlen, 2023 erreichten 23.000 Läuferinnen und Läufer, Walkerinnen und Walker sowie Wanderinnen und Wanderer das Ziel, gibt es mit dieser Tradition in ganz Europa nicht.

Weimar, wo die Wiege des GutsMuths-Rennsteiglaufs bei den Orientierungsläufern der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lokomotive lag, hätte aber einen noch älteren Lauf haben können, wenn der am 7. September 1957 erstmals gestartete „Buchenwald-Gedächtnislauf“ nicht 1990 sein Leben ausgehaucht, beziehungsweise die Organisatoren des Hochschulsportvereins (HSV) Weimar (früher HSG) nicht den Weimarer Stadtlauf stattdessen gegründet hätten.

1957 organisierte die BSG Medizin Weimar erstmals einen DDR-offenen Leichtathletikwettkampf im Straßenlaufen und Gehen über 17  km.

Start und Ziel lagen auf dem damaligen „Platz der 56.000“, heute Buchenwaldplatz. Insgesamt 57 Langstreckenläufer- und Geher, von denen viele zur DDR-Spitze gehörten, waren am „Tag der Opfer des Faschismus“ am Start. Die Historie dieses bedeutenden Laufs für die Weimarer Sportgeschichte ist noch nicht aufgeschrieben worden. In einer Gesprächsrunde mit drei Gesamtleitern: Winfried Simmat, Ulrich Bose und Wilfried Zapfe konnte die Entwicklung jetzt ansatzweise aufgeklärt werden. Zapfe stellte dazu umfangreiches Archivmaterial zur Verfügung, welches dazu beitragen wird, eine Chronologie des Buchenwald-Gedächtnislaufs zu erarbeiten.

1957 konnte man unter anderem in den Zeitungen lesen: „So denkwürdig der gestrige sonnendurchflutete Tag, so eindrucksvoll war auch das Rennen, das vom ‘Platz der 56.000’ hinauf zum Ettersberg und nach einer großen Runde im ehemaligen Lagergelände wieder zurück nach Weimar ging. Insgesamt waren 18,2 km zu bewältigen…

Was die 40 Läufer und 17 Geher leisteten, ging oft über menschliche Kräfte, und doch, wie prächtig schlugen sich die alten Kämpfer Pfaue und Heilmann trotz ihrer 50 Jahre. Zwei Männer bestimmten im Stil wahrer Könner das Geschehen.

Olympiateilnehmer Hartung (SC Dynamo Berlin) und der Leipziger Rotations-Sportler Schulz übernahmen kurz nach dem Start die Führung. Nach der Wende im Lager Buchenwald drückte Hartung aufs Tempo und konnte schließlich mit 40 m Vorsprung vor Schulz einlaufen.“

Was den ersten Gesamtleiter, Richard Feihe, zur Organisation einer solchen Veranstaltung motiviert haben könnte, ist noch nicht geklärt. Auch Fotos von dem ersten Lauf wurden noch nicht gefunden.

Dr. Hans-Georg Kremer in der Thüringer Allgemeine vom 24. 6. 2023

Dr. Hans-Georg Kremer
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author: GRR