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02
01
2009

Es ist jetzt Tradition geworden, den Lauf um 12.00 Uhr am Neujahrmorgen am Pariser Platz zu starten und im gemächlichen Tempo gemeinsam die Straße Unter den Linden zu nutzen

Der Berliner Neujahrslauf am Brandenburger Tor – 38 Jahre Berliner Neujahrslauf – es begann im Friedrichshain – 1972 war es Heinz Florian Oertel, der die Tradition des Berliner Neujahrslaufes begründete.

By GRR 0

1972 war es Heinz Florian Oertel, der die Tradition des Berliner Neujahrslaufes begründete. Nach dem Beispiel des Silvesterlaufes von Sao Paulo wollte Oertel einen Lauf für die Bevölkerung. Heinz Florian Oertel war der bekannteste Sportreporter der DDR. Der jetzt 81-Jährige arbeitet Jahrzehnte für den Berliner Rundfunk und das DDR-Fernsehen. Heinz Florian Oertel berichtete von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften.

Legendär ist ein Spruch seiner Übertragung des olympischen Marathonlaufes von 1980 in Moskau: „Männer, Väter – habt Mut: Nennt Eure neugeborenen Söhne heute Waldemar".
Waldemar Cierpinski hatte 1980 zum zweiten Mal in Folge den Olympia-Marathon gewonnen und damit Sportgeschichte geschrieben. Oertel war berühmt und beliebt aufgrund seiner starken mitreißenden Rhetorik.

1972 im Friedrichshain

1972 war es Heinz Florian Oertel, der die Tradition des Berliner Neujahrslaufes begründete. Nach dem Beispiel des Silvesterlaufes von Sao Paulo wollte Oertel einen Lauf für die Bevölkerung, nicht für Spitzenläufer organisieren. „Es ging nicht um Plazierung und Zeiten, sondern um die Freude am Laufen“ erklärte Oertel. Der Lauf fand immer im Berliner Friedrichshain statt.

Am Tag nach der Wende

Am 10. November 1989 um 10.30 Uhr – einen Tag nach dem Fall der Mauer – erhielt Horst Milde, einen Anruf aus London von Michael Coleman, Sportreporter der TIMES, der in jedem Jahr in Berlin vom BERLIN-MARATHON berichtete. „Du musst am 1. Januar 1990 einen Neujahrslauf vom Olympiastadion zum Alexanderplatz und zurück machen und auch der BERLIN-MARATHON muß durch das Brandenburger Tor gehen“ war seine Aufforderung an den Race Director des BERLIN-MARATHON.

Stefan Senkel war der Ansprechpartner für die Belange der Leichtatheltik im Ostteil Berlins. Stefan Senkel organisierte den Verlauf der Veranstaltung in Ost-Berlin.

Verkürzte Ausgabe für 25.000 Teilnehmer

Nicht Michael Colemans Vorschlag vom Olympiastadion zum Alexanderplatz zu laufen, sondern eine verkürzte Ausgabe des Neujahrslaufes von der Entlastungsstraße bis zum Roten Rathaus um den Fernsehturm und zurück wurde dann zum großen Ereignis.

25.000 Teilnehmer aus aller Welt wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen an einem Lauf teilzunehmen, der niemals wiederkehrt.
 
Am Vormittag 1990 hatte der Neujahrslauf im Friedrichshain zusätzlich stattgefunden – der Neujahrslauf am Brandenburger Tor blieb ab 1991 aber dann bestehen, allerdings wurde die sensationelle Beteiligung von 1990 nie mehr erreicht.
Der Lauf im Friedrichshain wurde zu Gunsten des attraktiveren Streckenverlaufes durch die Innenstadt dann eingestellt. Heinz Florian Oertel moderierte dann mehrfach in der Vergangenheit, so es seine Gesundheit zuließ, beim Neujahrslauf am Brandenburger Tor.

Tradition

Es ist jetzt Tradition geworden, den Lauf um 12.00 Uhr am Neujahrmorgen am Pariser Platz zu starten und im gemächlichen Tempo gemeinsam die Straße Unter den Linden zu nutzen, bis zur Spandauer Straße, hinter dem Berliner Dom und dem Lustgarten wieder auf die Straße Unter den Linden zum Brandenburger Tor gemeinsam zurückzulaufen. "Bremsläufer" am Anfang des Feldes laufen mit Fahnen vorneweg, damit dieser Lauf nicht zu einem Rennen ausartet. Familien, Kinderwagen schiebend, sind ebenso dabei wie langsame Walker und Walkerinnen. Am Ziel gibt es dann jeweils eine Erinnerungs-Urkunde, die außer dem Race Director Mark Milde auch noch immer Florian Oertel mit unterschreibt.

Aus Freude

Für alle beteiligten Läufer und Läuferinnen ist es ein Bedürfnis sich gemeinsam gerade an diesem Tag und an dieser Stelle zu treffen und für ihren gemeinsamen Sport zu werben, aus Freude an der Sache, so wie es Heinz Florian Oertel schon 1972 bei der Premiere im Friedrichshain formulierte.

author: GRR

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