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31
08
2009

AIMS (Association if International Distances Races) wollte mit diesem Empfang während der Weltmeisterschaften der internationalen Leichtathletik-Öffentlichkeit das einzigartige Berliner Museum des Laufsports und der Leichtathletik vorstellen

Der AIMS Empfang im Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon-Museum of Running anlässlich der Leichtathletik-Weltmeisterschaften Berlin 2009.

By GRR 0

Während der 12. IAAF Weltmeisterschaften der Leichtathletik in Berlin am Mittwoch, dem 19. August 2009 um 10.00 Uhr,  lud der AIMS Präsident Hiroaki Chosa (Japan) zu einem Empfang ein in das Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running ein.

Das Sportmuseum Berlin liegt im Olympia-Park Berlin in direkter Nähe zum Olympiastadion, dem Austragungsort der Weltmeisterschaften.

AIMS (Association if International Distances Races) wollte mit diesem Empfang während der Weltmeisterschaften der internationalen Leichtathletik-Öffentlichkeit das einzigartige Berliner Museum des Laufsports und der Leichtathletik  vorstellen und damit auf die Bedeutung der historischen Dokumentation und Aufarbeitung und der Entwicklung des weltweiten Laufsports hinweisen und natürlich bekannt machen

Präsident Hiroaki Chosa wies in seiner Eröffnungsrede auf die Wichtigkeit der professionellen Dokumentation und Erhaltung nicht nur auf die Sammlung von Zahlen, Daten,  Rekorden und Bildern hin, sondern auch, dass  der Laufsport und die Leichtathletik  im Kontext zu sehen ist  zu den gesellschaftlichen Entwicklungen in den einzelnen Ländern, wie im  Leistungs- , im Jugend- und Seniorensport, sowie und der gesundheitlichen und sportlichen Erziehung und Prävention.

Horst Milde, als Mitglied des AIMS Board of Directors und langjährigem Chef des Berlin-Marathon, hatte 1994 auf dem AIMS-Weltkongress in Macau den Vorschlag unterbreitet in Berlin das AIMS-Marathon Museum of Running beim Sportmuseum Berlin anzusiedeln.

Seitdem hat das Museum kontinuierlich Objekte und Dokumente von Marathonläufen und vielen anderen Läufen aus aller Welt erhalten und gesammelt. Über 15.000 Objekte wie Sportkleidung, Laufschuhe, Poster, Medaillen, Preise, Startnummern, Bilder, Souvenirs, T-Shirts  sind bis jetzt in der Sammlung aufgenommen, aber auch Programme, Lauf-Magazine, Videos und Fotos gehören dazu. 120 laufende Regalmeter Material umfasst dieser „Lauf“-Schatz aus aller Welt.

Horst Milde wies in seinem Statement auf die augenblickliche Ausstellungssituation während der WM hin.

„Jesse Owens – Eine Sportlegende“ heißt die aktuelle Ausstellung die inzwischen ein Magnet und Anziehungspunkt  für das Publikum und die Medien wurde. Zwar ist bekanntermaßen Jesse Owens ein Sprinter gewesen, aber er war der Star der US-Mannschaft während der Olympischen Spiele in Berlin 1936. Für die Ausstellung gab es eine 52-seitige Broschüre mit vielen – bisher nicht veröffentlichten –  historischen Bildern von Jesse Owens.

Gleichzeitig ist die Jubiläums-Ausstellung „25 Jahre AIMS“ im Haus des Deutschen Sports zu sehen und auch eine Sammlung von IAAF-Postern der Weltmeisterschaften seit 1983, gehört zur Ausstellung und kann besichtigt werden.

„Die „Kronjuwelen“ des Museums sind in einem Extraraum in Vitrinen untergebracht, wie Gegenstände (Schuhe, Trikots, Trinkflaschen, Startnummern u.a.m.) von den Weltrekordläufen in Berlin von Ronaldo da Costa (BRA), Tegla Loroupe (KEN), Naoko Takahashi (JPN), Paul Tergat (KEN) und Haile Gebrselassie (ETH) – aber auch der ganz einfache Jones-Counter zum Vermessen von Laufstrecken gehört zur Ausstellung, ebenso wie die ersten Exemplare der Zeitmessungsgeräte von ChampionChip, Stoppuhren und Startpistolen.
DEr Hinweis darf nicht fehlen, dass 99.9 % der Bestände des Museums  gar nicht in den Ausstellungen zu sehen sind, sondern in den Museums Archiven sorgsam inventarisiert und dokumentiert sind.

Ehrengast des Empfangs war die Olympiasiegerin im Marathonlauf  Rosa Mota (POR) von Seoul 1988.
Anwesend waren ebenso der AIMS-Vizepräsident Carlos Moya  (POR), der Generalsekretär Hugh Jones (London), AIMS-Board Mitglied Dr. David Martin/USA, der im übrigen zu den ganz großen Stiftern des Museums gehört. Vieles aus seiner privaten Sammlung hat er dem Museum übereignet.

Auch der Präsident des Griechischen Leichathletik-Verbandes SEGAS –  Evangelos Papapostolou – folgte der Einladung – schon vorher hatte er Material der WM in Athen dem Berliner Museum übereignet, auch die Organisatoren des Reggae Marathon Jamaica , des Virgin-Island-Marathon Wallace Williams, der Frankfurt-Marathon und "Berlin läuft … "waren zugegen.

Im oberen Stockwerk des Haus des Deutschen Sports gab es danach Erfrischungen und Speisen – mit einer herrlichen Aussicht auf die Olympischen Anlagen und den Trainings- und Aufwärmplätzen der WM-Athleten.

Für einige der Besucher gab es zusätzlich noch eine Führung durch das umfangreiche Archiv des Museums, um einen  Eindruck von dem grossen Fundus der Sammlung  zumindest in Andeutung zu erfassen.

Unabhängig vom erfolgreichen AIMS-Empfang hat das Museum die wichtigsten Tage seiner bisherigen Existenz erlebt. Nicht nur, dass in allen Zeitungen/Medien  und in diversen Fernseh- und Rundfunksendungen grosse Berichte der Jesse Owens-Ausstellung erschienen, an diesen Tagen der WM 2009 hat die Öffentlichkeit die Wichtigkeit dieser Institution wahrgenommen.

Als Ergänzung sei noch angefügt, dass die Olympiasiegerin Naoko Takahashi mit einem japanischem Fernsehteam ins Sportmuseum kam und vor „ihrer eigenen Vitrine“ sich von Horst Milde alles  haarklein erzählen ließ, was von ihren beiden Marathonläufen in Berlin 2001 und 2002 gesammelt wurde. Dieser Fernseh-Beitrag sollte mit ihrer Moderation – sie ist inzwischen Journalistin – während der Übertragung des WM-Marathon nach Japan übertragen werden.

Dwight Phillips der US-Weitsprungstar, Olympiasieger und Weltmeister kam eigens zu der Jesse-Owens-Ausstellung mit einem Fernsehteam, um die Verbundenheit der heutigen US-Sportgeneration mit ihrer 4-fachen-Gold-Ikone zu betonen. Abschließend sei erwähnt, dass die Enkelinnen von Jesse Owens und Luz Long (Weitsprung, Silber 1936)  Marlene Dortch und Jessica-Vanessa Long (und Eltern) mit einer Delegation des US-Teams im Musuem erschienen, um die Ausstellung zu bestaunen und sich vor den Bildern ihrer Großväter fotografieren zuu lassen.
Das AIMS Marathon Museum of Running erhielt vom US-Team das offizielle Wettkampftrikot der Mannschaft für die Sammlung offiziell über Berlins Sportsenator Dr. Ehrhart Körting überreicht.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass natürlich jetzt schon viele Objekte der 12. IAAF Weltmeisterschaft Berlin 2009  den Weg ins Museum fanden, entweder von Helfern gesammelt – oder übergeben wurden.

Für das Museum mit der Leiterin Martina Behrendt und Gerd Steins, sowie dem weiteren Team waren die Wochen vor – und dann erst recht während der Weltmeisterschaft – die turbulentesten des Jahres.
Das Museum bestückte auch noch den Champions-Club im Internationalen Club mit Ausstellungs-Vitrinen und Exponaten aus dem Museum.
In diesem exclusivem Club trafen sich während der WM die internationalen Stars und Sieger der WM, Funktionäre, Politiker, VIPS und Sponsoren  vor und nach den Wettkämpfen und wurden mit Musik, Interviews und  Informationen versorgt.

Neben dem offiziellen Empfang von AIMS hatte der Senat von Berlin auch noch zu einem Empfang für ausländische Journalisten ins Sportmuseum geladen. Die meisten von ihnen interessierten sich  natürlich insbesondere für die „Schätze“ in dem umfangreichen Foto-Archiven.  

Während der Weltmeisterschaft kam es auch zu einem Treffen der erfolgreichen deutschen Mittel- und Langstreckler aus Ost (der früheren DDR)  und West, von Medaillengewinnern aus Deutschlands erfolgreicheren Leichtathletik-Zeiten, die dann auch das Sportmuseum gemeinsam besuchten.

Bezeichnenderweise hatte in der Einladung zu diesem  Treffen schon gestanden, daß jeder Athlet/in zur Zusammenkunft in Berlin  Erinnerungsstücke aus dem früheren Sportlerleben für das Museum "mitzubringen habe".  Diese Aufforderung/Bitte hatte spektakuläre Folgen: Es kam nämlich eine grosse Kollektion zusammen,  gesammelt von  den Athleten aus ihrer Trainings- und  Wettkampfzeit, vom Nationalmannschaft-Trainingsanzug bis zu alten Trainings- und Wettkampfschuhen, Trikots, Medaillen, Pokale, Fotos, Poster Embleme,  alte Zeitschriften u.a.m. mit dem erfreulichen Effekt, dass damit jetzt die Sammlungen um viele wertvolle Erinnerungsstücke der Leichtathletik  reicher sind.  

AIMS hat das Museum in Berlin – nicht nur namentlich – sondern auch finanziell unterstützt. Damit hat diese internationale Organisation einen  wichtigen Impuls für die Aufarbeitung und Dokumentation ihrer eigenen erfolgreichen Arbeit und ihrer Mitglieder „als Gedächtnis“ für spätere Generationen ausgelöst.

Horst Milde

author: GRR

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