Klaus Weidt (Berlin) mit seinem Bestseller über Haile Gebreselassie ("Auf den Spuren einer Lauflegende") ©Horst-Dieter Bellack
Der 23. Literatur-Marathon in der Kunstfabrik „Schlot“ in Berlin-Mitte – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann organisiert die Veranstaltung seit 1990
Mit Bernd Hübners "Berlin-Marathon Erinnerungslauf" auf der Originalstrecke von 1974 begann am Vormittag um 9.00 Uhr traditionell die Marathonwoche in Berlin. Mit dem 23. Literatur-Marathon wurde in der Kunstfabrik "Schlot" in Berlin-Mitte die Marathonwoche zum 38. Berlin-Marathon fortgesetzt.
Dabei gab es diesmal gleich zwei Welt-Buchpremieren: Der Biberacher Klaus Eckardt stellte seinen neuen Krimi "Marathon Mord" vor, der auf der Strecke des Berlin-Marathons spielt, und der Hamburger spomedia-Verlag präsentierte das druckfrische Buch von der US-Amerikanerin Kathrine Switzer mit dem Titel "Marathon Woman. Die Frau, die den Laufsport revolutionierte".
Das 432-seitige Werk hatte die Berliner Journalistin Gesine Strempel übersetzt. Sie führte die rund 80 Gäste beim 23. Literatur-Marathon in das Leben und Schaffen der Lauf-Pionierin ein, die als Mann verkleidet erstmals beim Boston-Marathon teilnahm, vom leitenden Renn-Funktionär erkannt wurde, der sie auf dem Rennen nehmen wollte. Aber ihr Begleiter, ein Hammerwerfer, setzte den Mann vom Renngericht außer Funktion.
Zu den weiteren Autoren, die aus eigenen Werken vorlasen, gehörten Klaus Weidt (Berlin) mit seinem Bestseller über Haile Gebreselassie ("Auf den Spuren einer Lauflegende") und der Duisburger Hobbyläufer Lothar Koopmann, der den Zuhören humorvoll erläuterte, warum er kein Superläufer wurde, aber trotzdem die "Mission Marathon" beherzigt hat.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann initiierte den Literatur-Marathon und organisiert ihn seit 1990 im kulturellen Rahmenprogramm beim Berlin-Marathon. Über 100 Autoren, darunter Olympiasieger wie Dieter Baumann, Hartwig Gauder und Waldemar Cierpinski, sogar mit Volker Schlöndorff ein Oskarpreisträger, aber auch Lauf-Literaten wie Günter Herburger ("Lauf und Wahn"), Alan Silitoe ("Die Einsamkeit des Langstreckenläufers") sowie Manfred Steffny, Werner Sonntag, Eva-Maria von Schablowsky, Jupp Suttner, Herbert Somplatzki, Klaus Haetzel und nicht zuletzt Achim Achilles alias Dr. Hajo Schumacher haben hier schon vorgetragen, allerdings waren die Örtlichkeiten der Lesungen durchaus an verschiedenen Orten.
Mit dem Jazzclub der "Kunstfabrik Schlot" von Marathonläufer John Kunkeler in der Chausseestraße/Schlegelstraße in Berlin-Mitte hat die Lesung des Literatur-Marathon jetzt wohl ein dauerhaftes Podium gefunden.
Der Literatur-Marathon sucht weltweit seinesgleichen und dauert nie länger als die aktuelle Weltrekordzeit über 42,195 km. Das soll auch in den nächsten Jahren so bleiben …
Horst Milde
PS: Wir werden die Bücher der Lesung nächstens auf dieser Seite vorstellen!
Hier einige Foto-Impressionen von Horst-Dieter Bellack vom Literaturmarathon 2011 in "Der Kunstfabrik Schlot".
https://www.foto-bellack.de/kultur/literatur-marathon/