Demokratie, Design und Dackel - Ausstellung „München 72 – Trainingsplatz einer Demokratie - Im Park war das Betreten des Rasens ausdrücklich erlaubt, sogar erwünscht. ©Nemetschek Stiftung/Robert Sainer
Demokratie, Design und Dackel – Ausstellung „München 72 – Trainingsplatz einer Demokratie
Im Beisein der Schirmherren Hans-Jochen Vogel und Ulrike Nasse-Meyfarth ist in der vorigen Woche die Ausstellung „München 72 – Trainingsplatz einer Demokratie“ eröffnet worden.
Sie ist bis zum 26. April 2012 jeweils dienstags bis sonntags zwischen 12 und 20 Uhr am MünchnerHauptbahnhof, im BayerForum an den Gleisen 5 bis 11, zu sehen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen – zum ersten Mal – nicht die Olympischen Spiele als sportliches Großereignis und Schauplatz eines Attentats, sondern das Bild der demokratischen Bundesrepublik, das durch die Spiele nachhaltig geprägt wurde. Mit „heiteren Spielen im Grünen“ wollten die Organisatoren bei den zweiten Olympischen Spielen in Deutschland (nach Berlin 1936) der Welt das neue, weltoffene und tolerante Deutschland präsentieren.
„München 72 – Trainingsplatz einer Demokratie“ macht vor dem Hintergrund der Olympischen Spiele von München die gesellschaftlichen Zusammenhänge der 70er Jahre sichtbar und stellt gleichzeitig die Frage, wohin sich die Gesellschaft seitdem entwickelt hat.
Das neue, weltoffene und tolerante Deutschland
Hans-Jochen Vogel bekundete seinen Respekt für die Idee, die Spiele mit den Zielen der Nemetschek Stiftung und des Vereins Gesicht Zeigen! zu verknüpfen: den Menschen immer wieder deutlich zu machen, dass sie selbst für die Demokratie verantwortlich sind. „Wenn uns 1945 jemand gesagt hätte, dass 27 Jahre später die Olympischen Spiele in München, der ehemaligen Hauptstadt der Bewegung, zu Gast sein würden – wir hätten ihn für wahnsinnig erklärt“, sagte Vogel. Er warb dafür, sich den Wert der Demokratie bewusst zu machen und „den Gefährdungen der Demokratie entgegenzutreten“.
Ulrike Nasse-Meyfarth, 1972 Olympiasiegerin im Hochsprung, fühlte sich zurückversetzt in alte Zeiten: „Man erinnert sich an Dinge, die man schon vergessen hatte. Die ganze Farbenpracht, die Dirndl, die Piktogramme. Die Ausstellung ist wirklich sehenswert.“
Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Zeitzeugengesprächen, Vorträgen, Lesungen, Diskussionen und Stadtführungen, die das Phänomen „München 72“ greifbar und für die Gegenwart verständlich machen. Die Ausstellung und die Veranstaltungen des Rahmenprogramms sind kostenlos.
Die Nemetschek-Stiftung
Die Nemetschek Stiftung ist eine unabhängige, überparteiliche und gemeinnützige Stiftung, die durch ihre Arbeit einen Beitrag zur demokratischen Kultur in Deutschland leisten will. Ziel des bundesweit agierenden Vereins Gesicht Zeigen! ist die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements und die Sensibilisierung für jede Art von Diskriminierung.
Quelle: DOSB-Presse; Ausgabe 12
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