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11
2010

Als Deena nach der Pressekonferenz diesbezüglich angesprochen wurde, zeigte sie sich sichtlich amüsiert und wünschte dem Museum viel Erfolg bei der wichtigen Arbeit zur Dokumentation des Laufsports.

Deena Kastor kommt ins Museum – Das Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running – erhält zwei Objekte vom Chicago-Marathon 2009 – Helmut Winer berichtet

By GRR 0

Mit Verspätung erhält das Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running – zwei Exponate, die von der amerikanischen Weltklasseläuferin Deena Kastor und vom Chicago Marathon am 11. Oktober 2009 stammen.

Deena Kastor gehört seit vielen Jahren zur Weltelite im Marathon der Frauen. Ihre beste Zeit erlebte die 37jährige Läuferin allerdings schon vor einigen Jahren. Nach ihrem Debut im Marathon in New York City 2001 in 2:26:58 lief sie 2003 als Dritte des London Marathons mit 2:21:16 bereits eine Weltklassezeit. 2004 gewann sie bei den Olympischen Spielen in Athen die Bronzemedaille und 2005 in 2:21:25 den Chicago-Marathon.

Ihre Bestzeit, das ist bis heute US-Rekord, erzielte sie dann ein Jahr später beim Sieg in London: 2:19:36. Danach zeigte aber ihre Erfolgskurve deutlich nach unten, nach schwachen Zeiten in New York City und Boston folgte die Aufgabe beim Olympischen Marathon in Beijing.

Im letzten Jahr wurde Deena beim Chicago-Marathon am 11. Oktober 2009 als eine der Favoritinnen gehandelt, sie konnte aber die hohen Erwartungen ihrer Landsleute auf dem schnellen Kurs am Lake Michigan nicht erfüllen und wurde am Ende nur Sechste in 2:28:50. Wie in diesem Jahr gewann den Chicago-Marathon auch schon 2009 die Russin Liliya Shobukhova, die das Kunststück fertig brachte, den Schlusspart ab der 40 km Marke in fast unglaublichen 6:36 zurückzulegen, das ist ein glatter 3 Minuten-Schnitt pro Kilometer. Selbst der Sieger der Männer, Samuel Wanjiru war auf diesem Abschnitt langsamer!

Am Tag vor dem Lauf war Deena noch sehr zuversichtlich und signierte auf der Marathon-Messe im McCormick-Center im Auftrag ihres Sponsors Poster. Auf Nachfrage war die überaus sympathische Sportlerin aus Mammoth Lakes (California) sofort bereit, auch ein Poster für das AIMS Marathon Museum of Running in Berlin zu signieren (siehe Foto).

Die guten Wünsche für eine vordere Platzierung hatten dann aber nur wenig genutzt. Die Frauen gingen bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt sehr verhalten an und wurden erst in der Schlussphase schneller, was auch die relativ schwache Siegerzeit von 2:25:56 erklärte. Deena war gegen die Kälte bestens gewappnet und fixierte ihre Laufmütze mit einem Stirnband, das sie sich aus einer Mütze ihres Ausstatters herausgeschnitten hatte. Dieses etwas eigenwillige Konstrukt erfüllte dann für lange Zeit des Rennens ihren Zweck. Deena fiel nach gut 30 km aus der Spitzengruppe, aber nicht weil das Tempo zu hoch wurde, sondern weil sie kurz ein Toilettenhaus aufsuchen musste. Im Elitebereich ist danach der Anschluss an die Spitze kaum wieder herzustellen, zumal die Spitze mit Shobukhova und Irina Mikitenko immer schneller wurde.

Als Deena als sechste Frau die 40 km Marke passierte – unmittelbar vor den legendären Chess-Studios, in den u.a auch Chuck Berry und die Rolling Stones produzierten – wurde ihr offensichtlich die Kopfbedeckung zu warm. Sie löste das Band und warf es auf die Straße, 2120 South Michigan Avenue, wo es dann für das Sport Museum Berlin sichergestellt wurde. Als Deena nach der Pressekonferenz diesbezüglich angesprochen wurde, zeigte sie sich sichtlich amüsiert und wünschte dem Museum viel Erfolg bei der wichtigen Arbeit zur Dokumentation des Laufsports.

Erfolg wünschen wir auch Deena bei allen ihren weiteren Vorhaben. Und die entfernen sich aktuell etwas von der Laufstrecke, sie erwartet in Kürze ein Kind und war somit in Chicago als auch in New York City nur als Reporterin für das Fernsehen unterwegs.

Good luck, Deena!

Helmut Winter

 

Sportmuseum Berlin, AlMS Marathon-Museum of Running,

 

Olympiapark Berlin,
Hanns-Braun-Straße, 14053 Berlin.
Telefon: (030) 3 05 83 00; (030) 3 05 83 90 (Bibliothek/Archiv);
(030) 3 05 83 50 (Fotosammlung).
E-Mail: sportmuseum.berlin@t-online.de
www.sportmuseum-berlin.de

 

Weitere Museumsbeiträge:

 

"Das Exponat des Monats" I.  – Museale Raritäten aus dem Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running – Die Startpistole – Horst Milde berichtet

 
Das Exponat des Monats" II. – Museale Raritäten aus dem Sportmuseum Berlin – Die blaue Mütze des Pförtners und der legendäre Berliner Sportpalast – AIMS Marathon Museum of Running – Thomas Willaschek berichtet

 

Das Exponat des Monats" III. – Museale Raritäten aus dem Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running – Der New York City Marathon – Aktuelle Schenkungen – Horst Milde berichtet

 

"Das Exponat des Monats" IV. – Museale Raritäten aus dem Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running – Dr. David Martin (Atlanta/USA) und seine Schenkungen für das Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running – Aktuelle Schenkungen – Horst Milde berichtet

 

Weitergehende Informationen:

 

 

2500 Jahre Marathon – der aktuelle Newsletter
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Allgemeine Informationen zum Sportmuseum Berlin

 

Das Sportmuseum Berlin im Olympiapark Berlin – AIMS Marathon Museum of Running
Das Sportmuseum Berlin im Olympiapark Berlin – AIMS Marathon Museum of Running

Sportmuseum Berlin – Das fitteste Museum der Hauptstadt
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author: GRR

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