Blog
30
08
2010

„Meine Zeit wird eines Tages kommen, ich bin noch jung und muss geduldig sein.“

David Rudisha rennt erneut 800-m-Weltrekord – Der neue Rekord in Rieti/ITA

By GRR 0

Fast genau 13 Jahre lang war der 800-m-Weltrekord des gebürtigen Kenianers Wilson Kipketer (Dänemark/1:41,11 Minuten) praktisch unantastbar. Jetzt kam David Rudisha und stellte innerhalb von acht Tagen zwei Weltrekorde über die zwei Stadionrunden auf.

Zwischendurch sicherte er sich zudem in beeindruckender Manier auch noch den Sieg in der Diamond League in einem hochkarätig besetzten Rennen in Brüssel. Der erst 21-jährige Kenianer hat damit für eine geschichtsträchtige Leichtathletik-Leistung gesorgt. Im italienischen Rieti verbesserte David Rudisha am Sonntag seinen eigenen 800-m-Weltrekord auf 1:41,01 Minuten.

„Meine Zeit wird eines Tages kommen, ich bin noch jung und muss geduldig sein.“
Das hatte David Rudisha vor einem Jahr gesagt, nachdem der Kenianer bei den Weltmeisterschaften in Berlin im 800-m-Halbfinale überraschend gescheitert war. Zuvor hatte er 2008 die Olympiaqualifikation verletzungsbedingt verpasst. Die Zeit des David Rudisha kam ziemlich schnell.

Nach der WM-Pleite von Berlin blieb der erst 21-Jährige in mittlerweile 19 Rennen über 800 m ungeschlagen. Nur fünf Tage nach seinem Weltrekord beim ISTAF im Berliner Olympiastadion (1:41,09 Minuten), entschied er am Freitagabend auch den Lauf beim Diamond League-Finale in Brüssel für sich. Damit gewann David Rudisha neben einer Prämie von 40.000 US-Dollar einen Diamanten.

Obwohl er mit 1:43,50 Minuten eine durchaus schnelle Zeit lief, war Brüssel für den Kenianer lediglich eine Zwischenstation. „Heute ging es nur um den Sieg in der Diamond League. Das war kein Rennen, das für einen Rekordversuch geeignet ist“, erklärte David Rudisha am Freitagabend und fügte hinzu: „Ich fühle mich immer noch stark. Und wenn am Sonntag in Rieti die Bedingungen gut sind, will  ich versuchen, meinen Weltrekord zu verbessern.“

Am Sonntag setzte David Rudisha bei sehr guten Bedingungen in Rieti sein Ziel um. Im Gegensatz zum Berliner Rennen vor einer Woche waren nun zwei Tempomacher im Rennen. Rudishas Trainingspartner Sammy Tangui erreichte nach 48,20 Sekunden die 400-m-Marke. Damit war er schneller als vor einer Woche in Berlin (48,65). Danach löste ihn Jackson Kivuva (beide Kenia) ab und führte Rudisha noch weitere 100 Meter. Die letzten 300 m rannte David Rudisha dann alleine, wobei er den 600-m-Punkt nach 1:14,59 Minuten erreichte – minimal langsamer als in Berlin (1:14,54).

Auf den letzten 200 Metern war er dann aber wieder etwas schneller als beim ISTAF und so fiel der Rekord zum zweiten Mal nur eine Woche später. Nach 1:41,01 Minuten war David Rudisha vor seinem Landsmann Boaz Lalang (1:42,95) sowie den jeweils persönliche Bestzeiten laufenden Nick Symmonds (USA/1:43,76) und Michael Rimmer (Großbritannien/1:43,89) im Ziel.

Seit der internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) 1912 damit begann, offiziell Weltrekorde zu führen, hat noch nie ein Läufer in so kurzer Zeit zwei 800-m-Männer-Bestzeiten aufgestellt. „Ich wusste, dass ich in guter Form war. Die Bedingungen waren perfekt und ich hatte erwartet, dass ich zwei Weltrekorde innerhalb von sieben Tagen laufen kann“, erklärte David Rudisha, der ursprünglich sogar hoffte, dass er in Rieti schon unter 1:41 Minuten rennen würde. „Aber das werde ich dann im nächsten Jahr probieren“, kündigte er an.

Das italienische Rieti war im vergangenen Jahr bereits der Ort, wo sich David Rudisha einen Namen machte. Kurz nach der Berliner WM lief er damals 1:42,01 Minuten und brach im Alleingang den 25 Jahre alten Afrika-Rekord von Sammy Koskei (Kenia). Plötzlich war David Rudisha der viertschnellste 800-m-Läufer aller Zeiten. Schneller waren vorher nur der damalige Weltrekordler Wilson Kipketer (Dänemark/1:41,11), der legendäre Brite Sebastian Coe (1:41,73) und der Brasilianer Joaquim Cruz (1:41,77). Seit Rieti 2009 war der Weltrekord nicht mehr außer Reichweite für den Youngster. Und mit erst 21 Jahren ist noch mehr möglich für David Rudisha, der eines Tages sogar der erste 800-m-Läufer sein könnte, der die Zeitbarriere von 1:40 Minuten durchbricht.

In den kommenden beiden Jahren sind die Goldmedaillen bei den Weltmeisterschaften 2011 und bei Olympia 2012 das große Ziel des Kenianers. Die besten Zeiten des David Rudisha werden erst noch kommen.

 race-news-service.com
 

author: GRR

Comment
0

Leave a reply