Eingangsbereich des Sport-Museums in Tokyo - "Prince Chichibu Memorial Sports Museum" im Nationalstadion (Olympiastadion) ©Horst Milde
Das Sportmuseum Tokyo im Nationalstadion – „Prince Chichibu Memorial Sports Museum“ – Horst Milde berichtet
1964 fanden in Tokyo die Olympischen Spiele statt. Das Nationalstadion (Olympiastadion) für die Spiele wurde 1958 erbaut. Innerhalb des Stadion befindet das Sportmuseum, das 1959 eröffnet wurde und „Prince Chichibu Memorial Sports Museum“ heißt.
Das Museum soll die Erinnerung an Prince Yasuhito Chichibu, dem Bruder des Emperor Showa, wachhalten, der als Sportsmann in Japan sehr bekannt war und gleichzeitig als Dank an ihn gelten, da er den japanischen Sport sehr gefördert hat und ihm internationale Anerkennung verschafft hat.
Es ist ein einzigartiges Museum, es zeigt die verschiedenen Sportarten auf der einen Seite, aber auch wertvolles Material der Geschichte des Sports in Japan.
Eine Bibliothek mit 30.000 Bänden und 60.000 verschiedene Periodika, alles in japanischer Sprache, stehen für Studium und Forschung zur Verfügung.
Auf etwa 600 qm im Umgang des Nationalstadions zeigen viele Vitrinen Exponate des japanischen und des internationalen Sports, die Erfolge bei Olympischen Spielen, den Asienspielen, bei Weltmeisterschaften u.a.m.
Im Eingangsbereich hängt von der Decke ein Skiff – von „Großgeräten“ sieht man ein Pferd, Erinnerung an die Turnmacht Japan. Die Siegertreppe der Olympischen Spiele von 1964 ist im Original vorhanden, wie auch das Transportgerät für die Olympische Flamme für das Flugzeug oder auch das Gerät für die Kameras im Olympiastadion, das auf der Innenbahn mitfuhr.
Interessant sind Disken, die man zwar anfassen kann, aber nicht „entwenden“ kann, da sie in einem stabilen Gehäuse mit einem "Eingriff" stecken.
Viele Bilder, historische Poster, Exponate aller Arten und aus vielen Jahrzehnten machen den Besuch spannend. So sind man auch die Schule der Olympiasiegerinnen im Marathon Naoko Takahashi (Atlanta 2000) und Mizuki Noguchi (Athen 2004). Das Andenken vieler Sportheroen wird hier bewahrt.
Die Entwicklung verschiedener Sportarten in Form von Exponaten wird didaktisch dargestellt, sodaß der Besucher einen Einblick in die sich verändernde Sportwelt erhält.
Japan und die Darstellung der Olympischen Spiele sind ein Grundanliegen dieses Nationalmuseums – die Teilnahme Japans an den diversen Olympischen Spiele, die Ausrüstung der Teams, Medaillen und Poster sind ein sich wiederholendes Thema.
Eine besondere Großvitrine ist dem Namensgeber und Prinzen Yasuhito Chichibu gewidmet, die Sportarten, die er betrieben hat – und damit den Sport in Japan hoffähig gemacht hat.
Die Laufbahn im Nationalstadion wurde gerade völlig neu verlegt, Tokyo versucht sich um die Vergabe der Olympischen Spiele von 2020 zu bewerben.
Das Sportmuseum Tokyo mit dem überaus sehenswerten Gesamtüberblick des japanischen und des internationalen Sports zu besuchen innerhalb des Olympiastadions ist praktisch ein MUST für jeden Sportinteressierten.
Horst Milde
"Prince Chichibu Memorial Sports Museum"
Eine Laufveranstaltung im Nationalstadion: