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05
09
2017

Die Plastik vom Olympiasieger 1936 Son-Chee Chung, unweit der Marathonstrecke - im Hintergrund ist die Fassade des neuen Berliner Sportmuseums zu erkennen ©Gerd Steins, Berlin

Das Sportmuseum Berlin erhält neue Dauerausstellungsräume – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

By GRR 0

(DOSB-PRESSE) Das Sportmuseum Berlin ist Deutschlands traditionsreichstes und größtes Sportmuseum und hat seinen Sitz im Olympiapark Berlin, ganz in der Nähe des Olympia-Stadions.

Das Sportmuseum versteht sich als Universalmuseum für den gesamten Sport mit lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Anbindung. Es untersteht als öffentlich-rechtliches Ressortmuseum der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, verfügt aber derzeit über keine eigenen großflächigen Ausstellungsräume.

Das wird sich nun ändern: Das Sportmuseum Berlin soll ab 2019 neue Ausstellungsräume in der Maifeldtribüne unterhalb des Glockenturms am Olympia-Stadion beziehen. Der Gebäudekomplex wird gegenwärtig saniert bzw. architektonisch neu gestaltet.

Unter dem einladenden Titel „Spielfeld Berlin" soll ab 2019 die Sporthistorie Berlins in einer neuen Dauerausstellung in den denkmalgeschützten Maifeldtribünen gezeigt werden.

Die geradezu sportdramaturgische Grundidee des Konzepts ist eine Gliederung der Ausstellung in die bekannten und berühmten sportlichen Spielfelder Berlins.

Dabei werden acht repräsentative Orte des Sports thematisiert: der Schlossplatz, die Hasenheide, das Tempelhofer Feld, der Sportpalast, der Jahnsportpark, der Olympiapark sowie exemplarisch Charlottenburg und Hohenschönhausen als bedeutende sporthistorische Stadtteile von Berlin:

„Für alle Bereiche wurden eigene Raumbilder entwickelt, die davon erzählen, wie die Entwicklung der Bewegungskultur die Berliner Gesellschaft beeinflusst hat und umgekehrt. Objekte und Medien vermitteln, wie der Sport Informationen über die Organisation einer Gesellschaft, ihre Paradigmen und Hierarchien liefern kann", erläutert der Künstler Andreas Pinkow von Focus + Echo in Berlin das Konzept der neuen Dauerausstellung, das er im Auftrag der Kulturprojekte Berlin in enger Zusammenarbeit mit dem Sportmuseum und dem Forum für Sportgeschichte, dem Förderverein des Berliner Sportmuseums, gegenwärtig gestaltet.

Zahlreiche Sport- und Trainingsgeräte sowie Gegenstände der Wettkampforganisation, Sportbekleidung und diverse Sportausrüstungen verschiedener Sportarten, die entweder eine besondere Geschichte erzählen oder Berliner Erfindungen bzw. Innovationen sind, bilden den Hintergrund für die Themenbereiche. Weil die meisten Exponate heute aus der Sportpraxis längst verschwunden sind, bilden sie auch den Wandel in der technischen Entwicklung des Sports ab.

Der seitliche Gebäudeteil dürfte ein Anziehungsmagnet vor allem für junge Museumsgäste werden: Ein interaktives Sportlab ermöglicht das Erlebnis Sportgeschichte vor allem für Kinder und Jugendliche, während die Sammlung Marathoneum speziell das Thema Laufen als ein menschliches und weltumspannendes kulturelles Lebensphänomen fokussiert.

Zusätzlich steht ein Wechselausstellungsbereich für aktuelle Sonderausstellungen zur Verfügung. Abgeschlossen wird der Rundgang später mit abgetrennten Räumen für Museumspädagogik und Veranstaltungen.

Die zukünftigen Ausstellungsräume des Sportmuseums Berlin sind schon jetzt eine sportgeografische Rarität: Sie werden genau neben bzw. über der Marathonstrecke bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 errichtet, wo die Läufer des olympischen Marathonwettbewerbs im August 1936 durch das Gebäude liefen, um von dort das Ziel nach 42,195 km im Olympia-Stadion zu erreichen.

Das Berliner Museum dürfte demnach weltweit das einzige Sportmuseum sein, das sich über einer Marathonstrecke befinden wird. In Sichtweite des künftigen Domizils wurde bereits im Dezember 2016 für Son Kee Chung (dem Sieger des Marathons von 1936) eine bronzene Statue errichtet.

Dazu wiederum passt, dass das Berliner Sportmuseum schon seit 1994 auf Anregung von Horst Milde, dem Begründer und langjährigen Renn-Direktor des Berlin-Marathon, von der Internationalen Marathonlauf-Vereinigung (AIMS) zum „AIMS Marathon-Museum of Running" berufen wurde. Seitdem erhält es aus der ganzen Welt kontinuierlich Laufobjekte aller Art und wird von (früher) aktiven Läuferinnen und Läufern und Fachleuten aus der Marathonwelt besucht.

Etwa 15.000 Lauf-Exponate (Trikots, Laufschuhe, Plakate, Medaillen, Urkunden usw.) wurden bisher gesammelt und füllen mit Bibliothek und Archiv inzwischen ca. 120 laufende Regalmeter. Dazu gehören auch unzählige Exponate und Souvenirs des Laufsports und der gesamten Leichtathletik der Mitglieder der Laufsportveranstalter der Vereinigung "German Road Races (GRR) e.V"., die seit Jahren mit Schenkungen die Sammlung des Sportmuseums Berlin unterstützen.

Die „Dr. David Martin Collection" ist die bisher wertvollste und umfangreichste Stiftung an das AIMS-Marathon-Museum of Running im  Sportmuseum Berlin. Das gesamte Konvolut wurde in 85 Umzugskisten mit einem Gesamtgewicht von ca. 1,5 Tonnen aus Atlanta (USA) über den Atlantik in zwei Transporten nach Berlin verschifft.

Dr. David Martin stellte damit sein „Lebenswerk" mit einer umfangreichen Objektsammlung und u.a. mit mehr als 500 Bänden Fachliteratur zur Verfügung. Er war selbst Professor für Physiologie mit Schwerpunkt Sport-Physiologie und betreute auch über viele Jahre das US-Team im Langstreckenlauf.

Die musealen Bestände des Sportmuseums Berlin umfassen ca. 100.000 Objekte, die sporthistorische Bibliothek besteht aus mehr als 70.000 Büchern, Zeitungen und Zeitschriften.

Allein die Fotosammlung zählt rund 1,5 Millionen. Bildmotive, darunter das komplette Bildarchiv des Berliner Sportfotografen Heinrich von der Becke sowie die Archive der DDR-Sportfotografen Manfred Dressel und Manfred Malinowski.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB-PRESSE

Themengleich:

Spielfeld Berlin – Die neue Dauerausstellung des Berliner Sportmuseums – Andreas Pinkow im MuseumsJournal 2/2017

Das Sportmuseum Berlin und sein „Marathoneum“

Wer dem Sportmuseum Berlin Exponate, Schenkungen und/oder Spenden überlassen will, der ist herzlich willkommen – jedes Exponat ist wichtig – hier sind die wichtigen Information zum  Sport Museum Berlin – Marathoneum:

Sportmuseum Berlin – AlMS – MARATHONEUM

Olympiapark Berlin,
Hanns-Braun-Straße, 14053 Berlin.

Telefon: (030) 3 05 83 00; (030) 3 05 83 90 (Bibliothek/Archiv);
(030) 3 05 83 50 (Fotosammlung).
E-Mail: sportmuseum.berlin@t-online.de
www.sportmuseum-berlin.de

Weitergehende Informationen zum Sportmuseum Berlin – AIMS-MARATHONEUM

Allgemeine Informationen zum Sportmuseum Berlin

Das Sportmuseum Berlin im Olympiapark Berlin – AIMS Marathon Museum -MARATHONEUM 
Das Sportmuseum Berlin im Olympiapark Berlin – AIMS Marathon Museum of Running

Sportmuseum Berlin – Das fitteste Museum der Hauptstadt
Sportmuseum Berlin – Das fitteste Museum der Hauptstadt

Weitere Beiträge zum "EXPONAT des Monats" auf German Road Racces e.V. (GRR)

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