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09
04
2009

In diesem Jahr öffnet der historische Olympiapark erstmals wieder seine Tore für jedermann.

Das Osterprogramm – Von Karfreitag bis Ostersonntag können Besucher den Olympiapark Berlin kostenlos neu entdecken! Rund ums Stadion Berlins olympische Geschichte wird lebendig

By GRR 0

Rund ums Stadion Berlins olympische Geschichte wird lebendig
Das Osterprogramm im historischen Olympiapark Berlin – Berlins olympische Geschichte wird lebendig

Jahrzehntelang war der Olympiapark für die meisten Berlinerinnen und Berliner ein weißer Fleck auf dem Stadtplan: Als unzugängliches Hauptquartier der Britischen Streitkräfte (von 1952 bis 1994) verschwand das
ehemalige Olympiagelände zunehmend aus dem Bewusstsein der Bevölkerung.

In diesem Jahr öffnet der historische Olympiapark erstmals wieder seine Tore für jedermann.
Mit dem Olympiastadion und dem Olympiapark Berlin – dem ehemaligen Reichssportfeld – findet sich in Berlin wohl die bedeutendste monumentale Sportanlage des 20. Jahrhunderts in Europa. Gleichzeitig bietet das Gelände mit dem Stadion und den anderen Wettkampfstätten, Sportplätzen und historischen Gebäuden beste Voraussetzungen für den Sport heute und für Veranstaltungen aller Art. So ermöglicht es das riesige Areal, gleichzeitig in der einzigartigen Atmosphäre dieses Bau- und Gartendenkmals ein wichtiges Stück Berliner
Geschichte zu entdecken und Spitzensportler live zu erleben, kulturelle Events zu genießen oder selbst sportlich aktiv zu sein.

Das OSTERPROGRAMM

Von Karfreitag bis Ostersonntag können Besucher den Olympiapark Berlin kostenlos entdecken!

  • Geführte Kurztouren per Fahrrad, Kleinbus oder als Spaziergang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
  • Sonderausstellungen des Sportmuseums Berlin und das Dokumentationszentrum am Glockenturm informieren über die spannende deutsche Sport- und Olympiageschichte und die Entwicklung des Olympiageländes. Genießen Sie die Aussicht vom Glockenturm!
  • Die Sportplätze des Olympiaparks in Aktion: 600 Fußballer aus ganz Deutschland kämpfen um den Nike-Cup
  • Testen Sie Segways bei einer sportlichen Tour auf Rädern
  • Kulinarisches, Wissenswertes und Informatives für sportlich oder historisch Interessierte

Osterprogramm: 10. April bis 12. April 2009, täglich von 9.00–18.00 Uhr

Hinweise: Hunde sind im Olympiapark Berlin untersagt!
Bitte nutzen Sie die U- bzw. S-Bahn direkt zu den Bahnhöfen Olympia-Stadion.
Zwischen dem Olympischen Platz und dem Glockenturm verkehrt zum
Osterprogramm ein Shuttle-Bus (0,50 3/Person/Fahrt).

Eintrittspreise:

  • Eintritt zum Olympiapark: Frei!
  • Geführte Touren: 4,00 3, ermäßigt 2,00 3, Anmeldung vor Ort
  • Ausstellungen Sportmuseum, Führungen im Haus des Deutschen Sports und Kuppelsaal: Frei!
  • Glockenturm täglich geöffnet 9.00–18.00 Uhr, Eintritt Turm und Ausstellung: 3,50 3 Erwachsene, 2,50 3 in Gruppen ab 15 Personen, 1,50 3 Kinder (6–14 J.).

Führungen 2009 im Olympiapark Berlin

Von März bis Oktober bieten wir nach Voranmeldung 90-minütige Fahrradtouren mit Besuch des Kuppelsaals an.

Preisbeispiel: 10,00 €, ermäßigt 8,50 € pro Teilnehmer. Gruppenpreise möglich.
Terminabsprache unter: Telefon: 030 / 2 80 18-1 17
E-Mail: olympiapark-berlin@runze-casper.de

Sportmuseum Berlin:
Telefon: 030 / 3 05 83 00, E-Mail: sportmuseum.berlin@t-online.de
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 10.00 bis 14.00 Uhr

Glockenturm:
Telefon: 030 / 3 05 81 23, E-Mail: info@glockenturm.de / www.glockenturm.de
Öffnungszeiten: 1. April bis 31. Oktober, täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr

Zur Geschichte des Olympiaparks BerlinOlympiapark Berlin, ehemaliges Reichssportfeld

Charakteristisch für diesen Ort sind seine Großzügigkeit und die direkte Nähe zur Havel und zum Grunewald. Das Gelände liegt auf einem Plateau eines in der letzten Eiszeit geformten natürlichen Reliefs, die Sportflächen
bilden eine Lichtung innerhalb eines Waldgürtels. Allein diese Lage unterscheidet den Olympiapark von allen anderen Sportanlagen der Stadt.

Das Ensemble von Bauten und Freiflächen ist zugleich ein Zeugnis für Architektur und Raumgestaltung der nationalsozialistischen Ära. So erinnert diese Anlage an die engen Verflechtungen von Sport und Macht und an die Ideologie, die in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, viel stärker aber noch im Dritten Reich, mit Körperkult und Sport verbunden waren.

Von der Grunewald-Rennbahn zum „Deutschen Stadion“

Die Geschichte des Olympiageländes reicht bis in das frühe 20. Jahrhundert zurück. 1906 entstand im nördlichen Teil des Grunewaldes eine Pferderennbahn. Bereits zu dieser Zeit war der Bau eines Stadions für Olympische Spiele vorgesehen, das jedoch erst 1913 von Kaiser Wilhelm II. eröffnet werden sollte. Das „Deutsche Stadion“ war ein richtungweisendes Bauwerk, das weltweit den Sportstättenbau beeinflusste – doch die Olympischen Spiele 1916 fanden dort während des Ersten Weltkriegs nicht statt.

Für 1936 wurden die Olympischen Spiele abermals nach Berlin vergeben.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten sah man den Neubau eines Großstadions und verschiedenster Wettkampfstätten und Aufmarschplätze vor. Unter der Leitung des Architekten Werner March
wurde zwischen 1934 und 1936 das Gelände der alten Pferderennbahn zum Reichssportfeld ausgebaut und das Deutsche Sportforum vollendet.
Die Monumentalbauten des Olympiageländes sind bewusst in die räumliche Ordnung eingebunden worden. Olympischer Platz, Stadion, Maifeld und Glockenturm bilden eine von Ost nach West reichende Achse mit einer wirkungsvollen Abfolge von Plätzen, Wällen und Hochbauten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der nördliche Teil des Olympiageländes von den britischen Truppen besetzt. Bis zum Abzug der Alliierten 1994 war das Deutsche Sportforum das Britische Hauptquartier in Berlin. Das Olympiastadion stand bald nach dem Krieg wieder für Sportveranstaltungen zur Verfügung. Schrittweise wurde das Gelände wiederaufgebaut, zuletzt 1962 der Glockenturm mit der Langemarckhalle.

Das Olympiastadion bildete den Mittelpunkt des Reichssportfeldes und war der zentrale Austragungsort der Olympischen Spiele von 1936. Auch nach dem Krieg blieb es eines der bedeutendsten Wahrzeichen Berlins.
Heute ist das Olympiastadion Berlin Bühne für internationale Sport- und Kulturveranstaltungen. Seit 1963 dient die Arena als Heimstadion von Hertha BSC. In den Jahren 2000–2004 wurde sie saniert und modernisiert.

Große Veranstaltungen wie die Fußballweltmeisterschaft 2006 und im Sommer 2009 die Leichtathletik WM lassen das Stadion immer wieder im alten, neuen Glanz erstrahlen.
Das Maifeld verdeutlicht in besonderer Weise die propagandistisch missbrauchte Einheit von Sport, Architektur und nationalsozialistischer Ideologie.

Die gewaltige Rasenfläche war als Aufmarschplatz für Kundgebungen gedacht. Andererseits kann – aus heutiger Sicht – kaum eine Stadt auf eine derartige Freifläche im innerstädtischen Bereich verweisen. So bietet das Maifeld heute einen multifunktionalen Raum für diverse Großveranstaltungen wie etwa die Pyronale.

In den ehemaligen Tribünen wird voraussichtlich das Sportmuseum Berlin eine neue Heimat finden.
Der Glockenturm ist mit seinen 77 m Höhe ein beherrschender Punkt des Reichssportfeldes. Er wurde 1947 nach einem Brand gesprengt und von 1960–1962 wieder aufgebaut. Im Unterbau des Glockenturms öffnet sich die Langemarckhalle, eine Pfeilerhalle, gestaltet als nationales Monument „für die im Ersten Weltkrieg gefallene deutsche Jugend“. Heute befindet sich am Glockenturm das zentrale Besucherzentrum des Olympiaparks Berlin.

Das ehemalige Deutsche Sportforum ist hufeisenförmig angelegt und umschließt den Jahnplatz. Es wurde zwischen 1925 und 1936 errichtet.
Den Kern bilden das Turnhaus am Südrand, das Schwimmhaus am Nordrand und das Haus des Deutschen Sports an seiner Ostseite. Das äußere Erscheinungsbild des Sportforums entspricht heute weitgehend dem
von 1936. Die Räumlichkeiten sind überwiegend an Sportvereine und Verbände vermietet.

Der Kuppelsaal ist Bestandteil des Hauses des Deutschen Sports. Er hat eine sichtbare
Eisenbeton-Rippendecke. Der Grundriss ist elliptisch und misst 37 x 43 m mit einer lichten Höhe von 17 m. Als Lichtquelle dient ein Tambour von 14 m Durchmesser, mit einer Höhe von 5,50 m, bestückt mit 3.400 Prismengläsern.
Die Sitzstufen sind wie in einem Amphitheater angeordnet und bieten 1.100 Zuschauern Platz. Hier fanden während der Olympischen Spiele 1936 Fechtwettkämpfe statt.

Die Waldbühne, deren formale Vorbilder die Theater der griechischen Antike und auch das „Hollywood Bowl“ in Los Angeles (Olympische Spiele 1932) waren, sollte eine „Thingstätte“ nach germanischem Vorbild sein. Sie entstand auf ausdrücklichen Wunsch von Propagandaminister Goebbels, der gefordert hatte, dort „vaterländische“ und ausschließlich „volkstümliche Werke“ deutscher Klassiker aufführen zu lassen. 1936
fanden hier die Olympischen Turnwettbewerbe statt. Heute ist die Waldbühne international eine der beliebtesten Freilichtbühnen Europas.

Seit 1994 haben sich verschiedene Nutzer auf dem ehemaligen Olympiagelände etabliert. Hauptnutzer ist der Berliner Traditionsverein Hertha BSC. Mit dem 2001 zwischen Bund und Berlin geschlossenen Kauf- und
Übereignungsvertrag waren die rechtlichen Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung des historischen Geländes gegeben. 2004 verabschiedete das Land Berlin ein Leitkonzept für die stufenweise Neugestaltung
eines attraktiven Sportparks und beschloss die Umbenennung des Areals in „Olympiapark Berlin“. Mit der Öffnung des Olympiaparks für die Öffentlichkeit ist jetzt ein weiterer Schritt dieses Konzepts realisiert worden.

Impressum
Herausgeber: Senatsverwaltung für Inneres und Sport

Mit freundlicher Unterstützung: M.C.F. Motor Company mbH, Berlin
Quellen: Museumspädagogischer Dienst und Landesdenkmalamt Berlin
(Heute: Kulturprojekte Berlin GmbH)
Redaktion: Senatsverwaltung für Inneres und Sport
Layout: Runze & Casper Werbeagentur GmbH
Bildnachweis: Friedrich Busam, Olympiastadion Berlin GmbH; Gerd

Das Osterprogramm 2009:

Download Osterprogramm Olympiapark (PDF)

Download Übersichtsplan Olympiapark (PDF)

author: GRR

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