Das Mattoni Olomouc/Olmützer Half Marathon freut sich auf die Bestzeiten

Der kenianische Spitzenläufer Daniel Chebii sehnt sich danach, die Bestzeit des Mattoni Olomouc Half Marathon unter eine Stunde zu kriegen. „Ich bin in guter Verfassung, die Wärme bekommt mir gut, also ich versuche möglichst gut zu laufen,“ freut sich der 27-jährige Sieger des Mattoni České Budějovice Half Marathon auf den am Samstag Abend um 19 Uhr startenden Wettkampf.

Eben vor zwei Wochen lief er im Süden Böhmens den Marathonlauf in 59:49, was die drittschnellste Zeit aller Zeiten auf dem tschechischen Gebiet bedeutet. Die Olmützer Bestzeit lautet dank Dawit Abdullah aus Äthiopien seit dem abgelaufenen Jahr 1:00:44. Chebii können weitere sieben herausragende Läufer mithelfen, deren persönliche Bestzeit knapp unter einer Stunde liegt oder über diesen Zeitraum nur ganz knapp hinausgeht.

Unter den Frauen ist Tadelech Bekele aus Äthiopien die Favoritin, u.a. die neulich auch in Budweis siegende Läuferin. Die Veranstalter besserten die Strecke aus – es verschwand der steile Aufstieg über den Steg im Park und es wird wieder durch die Štítného-Straße gelaufen.

Bereits jetzt verzeichnete der Olmützer Wettkampf eine Rekordteilnahme. Es werden 3700 Teilnehmer laufen, die Startnummer der Wettkampfläufer wurden im Vorlauf von 65 Tagen komplett vergeben.

Die tollen Laufzeiten können einen wichtigen Bestandteil des Antrags auf das IAAF Road Race Bronze Label darstellen, um das dieser Wettkampf zu buhlen vorhat. Sollte er es gewinnen, wäre das einhunderttausend Einwohner zählende Olmütz die weltweit kleinste Stadt, die damit prahlen kann. Neben den Marathonläufen zum Beispiel in Nagano oder Düsseldorf bzw. dem 20 km Lauf in Paris.

Aus der RunCzech.com Laufserie verfügen über das Gold-Label das Hervis Prague Half Marathon und das Volkswagen Prague Marathon, das Silber-Label besitzt dann der Metro 10K Race in Prag.

Am Auslaufen mit Elitenathleten aus dem Olmützer Messegelände nahmen am Frühabend mehrere zehn Hobby-Läufer teil. Das Feld bereicherte auch das Mitglied des breiteren Kaders der tschechischen Fußballnationalmannschaft und der Bruder des bei Hertha BSC spielenden Roman Hubník Michal.

„Ich bin ein Europäer und als ich vor vier Jahren durch Olmütz bummelte, fielen mir zwei Fragen ein. Warum ist diese Stadt nicht so weltberühmt wie Florenz? Und warum habe ich es von dieser Stadt erst mit 52 erfahren?,“ erklärte Carlo Capalbo, der Vorsitzende des Organisationskomitee. „Eben deswegen wird hier der Wettkampf ausgerichtet, weil wir Olmütz der Welt zeigen wollen. Und zwar aus der besten Perspektive, der läuferischen. Vielleicht gehen wir dadurch in die Geschichte dieser wunderschönen Stadt ein.“

Außer einer Reihe von Spitzenläufern bereiten sich auf den Start des vierten Wettkampfs der diesjährigen RunCzech.com Serie auch mehrere bekannte Namen vor. Der ehemalige Verkehrsminister Jaromír Schling, der Mann mit einem transplantierten Herzen Aleš Tvrdý oder der dreizehnmalige Squash-Republikmeister Jan Koukal. In der Staffel wird das Quartet der Olmützer Erstligaspieler in der Aufstellung Tomáš Lovásik, Radim Kučera (bis 2010 fünf Jahre bei Arminia Bielefeld gespielt), Václav Vašíček und Pavel Dreksa auftreten.

Bei der Pressekonferenz im NH Congress Hotel bekam sogar von der besten am Start stehenden Tschechin, der Olmützer Einwohnerin Petra Kamínková, auch der Bürgermeister der Stadt Martin Novotný seine Startnummer. Auch wenn es sich „nur“ um den 3,5 km lange Familienlauf handelt. „Wir wollen die ganze Stadt, am besten die ganze Region, in Bewegung setzen, also ich muss mit gutem Beispiel vorangehen. Und ob ich in einem Jahr das ganze Halbmarathon laufe? Darauf habe ich eine absolut klare und stichhaltige Antwort: Vielleicht,“ antwortete er lächelnd.

Es läuft auch Martin Karas, der Manager der Sponsorfirma aus Karlsbader Mineralgewässern, dessen Firma für das „ergebnisorientierte“ Startfeld 15 200 Liter „Mattoni-Mineralwasser“ parat hat.
 
Tomáš Nohejl