Bank of America Chicago Maratrhon - Media-Guide ©Horst Milde
„Das Exponat des Monats“ XXI. – Die World Marathon Majors – Berlin Ekiden – Rennsteiglauf – 100km BIEL – Museale Raritäten aus dem Sportmuseum Berlin – Horst Milde berichtet
Der Monat August war für das Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running in Bezug der weiteren Ergänzungen für die Sammlungen sehr erfolgreich. Es gab eine große Menge an Zuwendungen für das Archiv.
Seit vielen Jahren sind die "Großen des Laufsports", die World Marathon Majors, wie der New York City Marathon, der London Marathon, der Boston, der Chicago Marathon – und natürlich der Berlin-Marathon – sowie der Berliner Halbmarathon und 25 km Lauf Berlin – eine besonders wichtiges Sammelgebiet des Sportmuseums Berlin – AIMS Marathon Museum of Running. Durch die Werbeaktivitäten des Berlin-Marathon im nationalen und internationalen Bereich sind immer viele Dokumente, Poster und Souvenirs u.a.m. von den Marathon-Expos mit nach Berlin mitgebracht worden, viele Berliner Teilnehmer an diesen Lauf-Veranstaltungen trennten sich irgendwann von vielen ihrer mitgebrachten Stücke und überließen sie dem Museum.
Beim traditionellen Treffen der World Marathon Majors jetzt bei den Olympischen Marathonläufen in London 2012 gab es auch die Gelegenheit mit den Organisatoren für das Laufsport- und Marathon Museum zu werben und entsprechendes Materialien zu erhalten, das bisher fehlte.
Allan Steinfeld der langjährige Race Director vom New York City Marathon und vormalige Präsident des New York Road Runners Club wurde in diesen GRR-Beiträgen schon einmal vor längerer Zeit mit seiner T-shirt Schenkung vom New York City Marathon für das Museum vorgestellt, dieses Konvolut gehört sozusagen zum Grundstock des Museums.
Schon 1980 besuchten Bernd Hübner und Manfred Templin den NYC-Marathon und brachten von dort Material mit und da ich selber seit 1981 Mitglied des New Yorker Road Runners Club bin, bekam ich monatlich die entsprechenden vielfältigen Lauf-Unterlagen und Zeitschriften und Broschüren zugesandt. Guenter Erich aus New Jersey, ein ehemlaiger Berliner schickte die Uralt-Ausgaben des Road-Runners Clubs, es gibt u.a. über 100 Poster des NYC Marathon, sodaß in Berlin eine ziemlich große Sammlung vorhanden ist.
Der London Marathon wurde seit 1981 alljährlich von Berlin-Werbern auf seiner Expo besucht, auch von diesem Marathon besitzt Berlin eine große Anzahl von Exponaten. Der Chicago Marathon ist ebenso vertreten, nach dem Treffen in LONDON 2012 schickte Chicago Presse-Guides, Programme und Ergebnislisten – hier besteht aber noch einiger Nachholbedarf.
Boston, als ältester Marathon, hatte 1996 sein 100-jähriges Jubiläum, seitdem hat die Berliner Sammlung um einiges zugenommen. Gerd Steins vom Förderverein des Sportmuseums war in diesem Jahr auch vor Ort, um möglichst viele Objekte dieses Laufes für das Museum zu sammeln. In Berlin sind schon Raritäten aus Boston ausgestellt, so die Startnummer von Bill Rodgers, der den Lauf 1980 gewonnen hat – auch der Ehrenpreis des einzigsten deutschen Siegers Paul de Bruyn den er 1932 gewonnen hat – eine Uhr! Ein großer Banner des Boston Marathon hängt dekorativ in einem der Ausstellungsräume.
Peter Christ, der langjährig Schatzmeister der AIMS war, übergab dem Museum Bilder des 3. AIMS World Congresses in Berlin von 1985 – viele Pins und und eine Anzahl Stoffabzeichen der unterschiedlichsten internationalen AIMS-Mitglieder, sowie und auch einige Raritäten vom ISTAF Berlin.
Gordon Rogers/Canada ist langjähriges Mitglied des AIMS Präsidiums und für die Überprüfung der Vermessung der Strecken der AIMS Mitglieder verantwortlich, von ihm erhielt das Museum einige entsprechende Fachbücher über Laufstreckenvermessung für die Bibliothek.
Daniel Büchel lieferte 2 Startnummern des Berlin Ekiden (Staffel von Potsdam nach Berlin), der 1990/1991 und 1992 auf Initiative der Japaner veranstaltet wurde. Davon sind schon Programmhefte in Museumsbesitz, aber keine Startnummern, das ist schon eine Bereicherung – hier sein Bericht von diesem Lauf:
"Exponate „Startnummern RHH-1 und M2-5" zur Ekiden-Staffel Potsdam-Berlin am 8. November 1992
Startnr. RHH-1 von Daniel Büchel, Startläufer der Rheinhessen-Auswahl, 28:41 über 8,5km – Gesamtzeit: 2:17:28 (39. Platz) undStartnr. M2-5 von Reiner Huber, Schlussläufer der Mixteam National-Auswahl, 36:07 über 10,595km – Gesamtzeit: 2:17:43 (40. Platz)
Zum dritten Mal startete am 8. November 1992 die anlässlich des Mauerfalls 1990 ins Leben gerufene Ekiden-Marathon-Staffel von Potsdam nach Berlin. Jeweils fünf Läufer eines Teams liefen Teilstrecken zwischen 5 und 10,595 km[1], insgesamt über eine Länge von 42,195 km, der klassischen Marathonstrecke. Mit dabei waren Daniel Büchel als Startläufer für die Rheinhessen-Auswahl und Reiner Huber, der ursprünglich als Ersatzläufer der Rheinhessenauswahl angereist war und dann als Schlussläufer in der nationalen Mixed-Staffel startete.
Am Morgen des 8. November bereiteten sich 40 Läufer am Cecilienhof, bekanntgeworden als Tagungsort der Potsdamer Konferenz 1945, auf ihren Einsatz vor. Unter ihnen auch Fita Bayessa für Äthopien, der spätere WM-Dritte über 5000m in Stuttgart 1993. Alle hatten dasselbe Ziel, nach 8,5 km auf der Glienicker Brücke an den Staffelkollegen zu übergeben. Neben 20 Landesverbänden des DLV und der nationalen Mixed-Staffel starteten 19 Nationalteams. „Dabeisein beim Anschauungsunterricht der Weltklasse und selbst das Beste geben", so beschrieben Medien[2] treffend die Ziele der Auswahlmannschaften der Landesverbände des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.
Dies war auch das Ziel der Auswahl des Leichtathletik-Verbandes Rheinessen. Neben einer Deutschen Nationalmannschaft mit Olympiasieger Dieter Baumann rannte die gesamte Langstreckenelite des DLV mit u.a. Konrad Dobler für die Bayern-Auswahl, Jirka Arndt für Brandenburg, Michael Fietz für Westfalen, Werner Schildhauer für Sachsen-Anhalt, Thorsten Naumann für Rheinland und und und … Berlin war sogar mit zwei Staffeln vertreten. Reiner Huber und Daniel Büchel empfanden es als eine Ehre, überhaupt dabei sein zu dürfen. Ziel der Ekiden-Staffeln war das Brandenburger Tor.
Am Ende siegte in der Nationenwertung Äthopien in 1:57:03 zeitgleich vor den Mannschaften Deutschlands und Kenias. Ein gewisser Haile Gebreselassie lief als Junior über 5km 30 Sekunden schneller als Dieter Baumann, der einen Monat vorher Olympiasieger über 5000m in Barcelona geworden war. Erste Staffel bei den Landesverbänden wurde Berlin I in 2:07:42 mit Steffen Dittmann und Michael Heilmann.
Zeitgleich zur Ekiden-Staffel fand am Zielort, dem Brandenburger Tor, eine Großdemonstration mit 300.000 Teilnehmern gegen Ausländerfeindlichkeit und Ausländerhaß statt. Vorangegangen waren Brandanschläge auf Asylbewerberheime in Hoyerswerda, Mannheim-Schönau und Rostock-Lichtenhagen. Weitere in Solingen und Mölln sollten folgen. Mehrere Hundert Jugendliche sorgten mit Stein- und Eierwürfen auf Bundespräsident Richard v. Weizäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl für Aufregung. Die Ekiden-Staffeln waren dabei eine Demonstration des Sports für Völkerverständigung und gegen fremdenfeindliche Ressentiments. (Daniel Büchel). [1] Teilstrecken 1992: 8,5 – 7,8 – 10,3 – 5,0 – 10,595 km – [1] „Allgemeine Zeitung" aus Mainz, 10.11.1992
Isabell und Thomas Hübner aus Dresden sandten ein Konvolut vom Rennsteiglauf mit Startnum- mern, Urkunden, Medaillen, Informationen für Läufer und T-shirts und noch weitere Lauf-Raritäten. Das ist eine wichtige hilfreiche und notwendig aktuelle Ergänzung der schon vorliegende Stücke.
Jürgen Feil aus Bietigheim-Bissingen war mehrfacher Teilnehmer des Klassikers „100 km von Biel" – so übergab er dem Museum ältere Startnummern von 1980 und 1986, das Bieler Programm von 1992, Bilder, seine handschriftliche „Marschtabelle" mit den „Planzeiten" und den „Istzeiten" und das Bieler Tagblatt von 1991 mit den Ergebnissen- zu seiner Schenkung gehört auch das „Zertifikat" des Schwarzwald Marathon von 1978 – und auch ein Programmheft und ein Video vom Bietigheimer Silvesterlauf 2002.
Eine besondere Rarität ist ein signierter Boxhandschuh von Box-Weltmeister Arthur Abraham den Bärbel Pfennig dem Museum überließ.
Horst Milde
Wer dem Sportmuseum Berlin Exponate, Schenkungen und/oder Spenden überlassen will, der ist herzlich willkommen – jedes Exponat ist wichtig – hier sind die wichtigen Information zum Museum:
Sportmuseum Berlin – AlMS Marathon-Museum of Running
Olympiapark Berlin,
Hanns-Braun-Straße, 14053 Berlin.
Telefon: (030) 3 05 83 00; (030) 3 05 83 90 (Bibliothek/Archiv);
(030) 3 05 83 50 (Fotosammlung).
E-Mail: sportmuseum.berlin@t-online.de
www.sportmuseum-berlin.de
Weitergehende Informationen zum Sportmuseum Berlin
Allgemeine Informationen zum Sportmuseum Berlin
Das Sportmuseum Berlin im Olympiapark Berlin – AIMS Marathon Museum of Running
Das Sportmuseum Berlin im Olympiapark Berlin – AIMS Marathon Museum of Running
Sportmuseum Berlin – Das fitteste Museum der Hauptstadt
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