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20
06
2012

Darmstädter Stadtlauf - Attraktive Laufshow für Alle ©Darmstädter Stadtlauf

Darmstädter Stadtlauf – Attraktive Laufshow für Alle

By GRR 0

Was 1978 mit einer kleinen Schar von Langstrecklern begann, das hat sich zu einem großartigen Spektakel in der Innenstadt entwickelt. Mit dem mutigen Schritt weg von der Abgeschiedenheit des Stadtrandes oder des Waldes hinein zu den Sport interessierten Menschen in die Innenstadt hat der ASC Darmstadt eine Welle losgetreten, die hundertfach in Deutschland Nachahmer gefunden hat.

Der Darmstädter Stadtlauf, der seinerzeit unter dem Namen „Cup da Franco" in Anlehnung an die Pizza-Bäcker Luciano und Franco Zucchetto an der Stadtkirche begann, gilt als Markenzeichen in der deutschen Laufszene.  

Am heutigen Mittwoch (20.) „steigt" nun in der Darmstädter Innenstadt die 35. Auflage des Stadtlauf-Oldies. Nationale und Internationale Läufer haben über die Jahre hinweg durch ihren Start den Stellenwert des Stadtlaufes untermauert. Klein, aber fein, so lässt sich heute der Stadtlauf umschreiben, denn die räumliche Enge der Fußgängerzone lässt nur einige hundert LäuferInnen gleichzeitig auf die Strecke. Ein Vergleich mit den Branchengrößen mit ähnlichen Strecken ist deshalb kaum möglich.

„Mit 1700 bis 1800 Startern sind wir an einer absoluten Kapazitätsgrenze angelangt", so Stadtlauf-Macher Wilfried Raatz. „Mit neun Läufen und einem Zeitfenster von 19.00 bis 22.00 Uhr geht einfach nicht mehr! Lieber klein und fein, als dem Gigantismus folgend auf einen Kollaps hinsteuern, das kann nicht unsere Politik sein!" Wegen seiner besonderen Position unter den Straßenläufen ist der Stadtlauf auch in der Interessengemeinschaft der großen deutschen Läufe, German Road Races (GRR), geschätzt.   

Mit 35 Auflagen ist der Darmstädter Stadtlauf natürlich ein Dauerbrenner der deutschen Stadtlauf-Szene. „Mutter aller Stadtläufe" betitelte einst „Runner's World" eine Story über den „Pizzalauf", wie der Darmstädter Stadtlauf immer wieder liebevoll in der Laufszene genannt wird. Und kürten ihn als „Straßenlauf Nr. 1 in Deutschland". Dauerbrenner sind auch die treuen Stadtläufer, allen voran Herbert „Herbie" Siefert, der bislang alle (!) Läufe mitgemacht hat und heuer die Startnummer 2012 trägt.

Highlight sind natürlich die Asse, die bei Einbruch der Dunkelheit auf die schnelle Originalrunde mit ca 1050 m gehen. Dichtgedrängt stehen die stets 10.000 Zuschauer, vornehmlich auf der langen Zielgeraden, der Wilhelminenstraße. Mit Caroline Chepkwony steht die Siegerin des Berner Grand-Prix, der aktuellen Weltjahresbesten über 25 km (1:22:56) und Berlin-Halbmarathondritten (1:08:36) und Darmstadt-Erste 2010 als Favoritin ebenso fest wie ihr kenianischer Landsmann Leonard Langat, der zuletzt als Sieger in Oelde (28:05) und bei der Nacht von Borgholzhausen für Schlagzeilen sorgen konnte, mit Bestzeiten von 27:50 (10 km) und 59:52 (Halbmarathon) auch international zu bestehen weiß. Die deutschen Farben vertritt heuer vor allem Lisa Hahner (Run2Sky), die Dritte der deutschen Meisterschaften über 5000 m und 10.000 m dieses Jahres.

Die Top's sind das eine, die vielen Hobbyläufer aus der Region, die an diesem (fußballfreien) Mittwochabend mit einem 100 km-Radius geschlagen werden kann. Gleichgültig ob Jung oder Älter, sie allen haben ihren Spaß – und gewiss einmal mehr Freude auch an dem Funktions-Shirt mit stets interessantem Design.

Der Stadtlauf ist auf seine Art einmalig. Die Treppenpassage an der Piazza ist ohne Beispiel, wie auch die krummen Streckenlängen. Glattgebügelte 10 km-Distanzen gibt es allerorts, nur in Darmstadt nicht. Das Event-Konzept mit Bands, exzellenten Moderatoren, gedrängt stehenden Zuschauern und Stadtlaufzeitung ist vielerorts nachahmenswert.

Aus einem kleinen, elitären Läuferpulk ist in Darmstadt über die Jahre hinweg eine Veranstaltung mit Mitmachcharakter und großem Unterhaltungswert geworden.

 

Ludwig Reiser

 

www.darmstadt-laeuft.de/

author: GRR

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