Darmstadt-Cross auf neuen Pfaden – Ludwig Reiser berichtet

 Der Darmstadt-Cross ist einmal mehr die Leistungsschau der deutschen Nachwuchs-Laufszene. Drei Wochen vor den Cross-Europameisterschaften in Velenje (Slowenien) rüsten die besten deutschen Laufhoffnungen, um die begehrten Startplätze zu ergattern. Entsprechend gut sind die Wettbewerbe der Junioren und Jugendlichen besetzt. „Wir wollen beim Nachwuchs mit kompletten Mannschaften nach Velenje", umreißt Langstrecken-Bundestrainer Tono Kirschbaum die Ausgangsposition. „In Darmstadt werden hierzu die Würfel für die EM-Nominierung fallen".

Wenige Tage vor dem ersten Startschuss haben die Verantwortlichen das Kapitel „Lichtwiese" als Austragungsstätte des traditionsreichen Crosslaufes beendet. „Wir sind nicht bereit, 1500 Euro für die Benutzung einer öffentlichen Wiese zu bezahlen. Die für die Organisation notwendigen Räume wurden uns schon zuvor verwehrt", ärgert sich Organisationsleiter Wilfried Raatz über die „Geldschinderei" der Darmstädter Universität, die sich in der Unterzeile sogar „Partner des Spitzensports" bezeichnet. „Wir werden eine attraktive Ersatzstrecke haben und dies auch noch im Zeitalter der modernen Kommunikationswege rechtzeitig allen Startern mitteilen können!" ist man sich beim ASC Darmstadt gewiss, dass auch der 27. Darmstadt-Cross zu einem herausragenden Element der deutschen Laufszene werden wird.

Neuer Austragungsort für den renommierten Darmstadt-Cross wird das Sport- und Freizeitgelände in der Heimstättensiedlung sein. „Wir haben dort ideale Verhältnisse, der Kurs wird sogar noch kompakter sein als auf der Lichtwiese, die Infrastruktur ist ideal", umschreibt Wilfried Raatz die neue Situation. Der Zeitplan und die Streckenlängen konnten sogar unverändert auf das neue Terrain übertragen werden. Mit dem SKV Rot-Weiß Darmstadt hat man in nur wenigen Stunden einen überaus verständnisvollen und kooperativen Partner vor Ort gefunden, der dem ASC Darmstadt bereitwillig unter die Arme greifen wird. 

 „Der Ansturm auf die Startplätze ist überwältigend, wir haben bereits 950 Meldungen vorliegen. Die Läufer kommen dabei aus allen Bundesländern, zudem zahlreiche EM-Kandidaten aus der Schweiz, Österreich, Polen, Slowenien und der Ukraine", so Wilfried Raatz. „Und es werden täglich mehr! Ein Beweis, dass Crosslaufen in Deutschland noch attraktiv und beliebt ist. Das macht uns natürlich auch etwas stolz und zeigt, dass der Darmstadt-Cross eine ganz wichtige Adresse in Deutschland ist!"

Für die medaillenträchtige U 23-Auswahl bewerben sich mit Anna und Lisa Hahner (Run2sky), Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg), Jana Sussmann (LG Nordheide), Maren Kock (LG Emstal Dörpen) und Jana Southout (ASV Köln) gleich sechs Athletinnen, kaum weniger interessant dürfte das Duell bei den U 23-Junioren mit Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg), Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen), Michael Schramm (LAV asics Tübingen) und Timo Benitz (TG Stockach) sein.

Bei den Jugendwettbewerben führen Gesa-Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt), Annika Frank (LAV asics Tübingen), Jannika John (LAC Quelle Fürth) und Lisa Jäsert (SC Magdeburg) bzw. Stig Rehberg (SC Rönnau 74) und die Zwillinge Bastian und Martin Grau (TSV Höchstadt/Aich) die Startlisten an. Bei den Männern möchte der zuvor schon in Pforzheim siegreiche Philip Kiptoo Ruto (Kenia) innerhalb einer Woche zum zweiten Sieg in der deutschen Cross-Szene kommen.

Aber beim Darmstadt-Cross geht es nicht nur um die EM-Startplätze, sondern auch um Wertungspunkte im Deutschen Cross-Cup, um die Titel bei den Deutschen Polizeimeisterschaften und um die Schulbesten der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg. „Durch die Integrierung der Deutschen Polizeimeisterschaften werden wir eine weitere Qualitätssteigerung für die Wettbewerbe der Männer und Frauen erreichen können", schätzt der Organisationsleite. Schließlich werden 200 Polizeibedienstete in vier Wettbewerben an den Start gehen.

Die Veranstaltung beginnt um 11.30 Uhr, das neue Wettkampfterrain des 27. Darmstadt-Cross ist unter www.darmstadt-laeuft.de zu ersehen.

Ludwig Reiser