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2022

Darmstadt Cross - Foto: Tomas Ortiz-Fernandez

Darmstadt-Cross am 20. November 2022 –  eine starke Cross-Adresse in Deutschland – von Ludwig Reiser

By GRR 0

Am 20. November 2022 veranstaltet der ASC Darmstadt die 36. Auflage des inzwischen zu Kultstatus gewordenen Querfeldeinveranstaltung – mit EM-Qualifikationen und Deutschem Cross-Cup-Wertung als Highlights der Traditionsveranstaltung im Südhessischen.

Inzwischen kann man getrost von einem „Fähnlein der wenigen Aufrechten“ sprechen, wenn man die Cross-Landkarte betrachtet. Neben dem mit neuem Leben eingehauchten Deutschen Cross-Cup mit den Stationen München, Pforzheim, Darmstadt und Weinstadt ist vor allem die Cross-Serie am Bodensee und einige regionale Events zu sehen.

Nun ist mit dem SCC-Cross im Grunewald ein „alter Bekannter“ mit dem Restart hinzugekommen, der allerdings ohne große öffentliche Wahrnehmung mit bescheidener Beteiligung vor wenigen Tagen in die 58. Auflage gestartet war. In der Tradition der namhaften Crossläufe hierzulande ist der Darmstadt-Cross mit nunmehr der am 20. November geplanten 36. Auflage ein „Dino“ der Szene.

„Es ist wirklich schade, dass dem Crosslaufen in Deutschland so wenig Beachtung geschenkt wird“, so Wilfried Raatz, der einstmals den Deutschen Cross-Cup ins Leben gerufen hatte und dabei die angesagtesten Läufe in Berlin, Neukirchen und Darmstadt integrieren konnte. „Selbst die Deutschen Meisterschaften sind eher Manövriermasse, denn ein fester Termin im Jahreskalender ist längst wieder einmal über den Haufen geworfen worden!“ Waren diese bislang zuletzt im März terminiert, rücken diese nun in den ohnehin schon mit den Cross-Cup-Events vollen Kalender hinein und sorgen somit für eine Hatz unter den am Cross interessierten Leichtathleten aller Altersklassen.

Start beim Darmstadt-Cross – Foto: Tomas Ortiz-Fernandez 

Und dennoch ist eines konstant: Der Darmstadt-Cross genießt national wie international nach wie vor einen glänzenden Ruf. Die Jahr für Jahr attraktiven Starterfelder haben die Renommierveranstaltung in Darmstadt längst zur ersten Adresse in Deutschland gemacht. Das hat vor einigen Jahren letztlich auch der Europäische Leichtathletik-Verband (European Athletics) erkannt und nach einer Beobachtungsphase hat man am EA-Sitz in Lausanne reagiert – und dem Darmstadt-Cross das „Permit“-Label verliehen. Damit reihte sich der Darmstadt-Cross in eine honorige Reihe mit europäischen Traditionsveranstaltern ein. Doch das war „gestern“, heute denkt man im Organisationsteam eine Stufe darunter, denn auch die finanziellen Möglichkeiten haben zu gewissen Einschränkungen geführt, die Corona-Pandemie zudem.

Doch eines ist sicher: Der Darmstadt-Cross setzt seit vielen Jahren Maßstäbe.

Und schafft Emotionen. Wir erinnern uns gerne an die 2017er Auflage mit dem hochkarätigen Duell zwischen den beiden hochtalentierten Alina Reh und Konstanze Klosterhalfen, die zwei Wochen nach Darmstadt mit Gold und Silber bei den Europameisterschaften im slowakischen Samorin die U23-Elite beherrschen konnten. Oder an die stets packenden Männerrennen, oftmals mit Deutschen Hochschulmeisterschaften oder Deutschen Polizeimeisterschaften gewürzt.

Beim DLV hat man den Deutschen Cross-Cup neu belebt und eine Serie mit München, Pforzheim, Darmstadt und Weinstadt installiert, zudem gibt es bei den Deutschen Crossmeisterschaften in Löningen (26. November) neben den EM-Tickets für die heuer am 11. Dezember in Turin stattfindenden Europameisterschaften auch Wertungspunkte für den DCC. „Ich persönlich finde die zahlreichen Termine zwischen Ende Oktober bis Mitte Dezember im frühen Saisonaufbau für unsere Nachwuchsläufer als zu viel“, so Darmstadts Cross-Organisator und langjähriger Mittel- und Langstreckentrainer beim ASC Darmstadt Wilfried Raatz. „Aus diesem Grund kann ich unseren Spitzenläufern nur raten, wenn diese auf die Karte EM setzen, nur auf eines oder zwei Vorbereitungsrennen bis zu den Deutschen Meisterschaften als zentrale EM-Qualifikation zu setzen!“  

Diese Terminanhäufung und die nur eine Woche nach dem Darmstadt-Cross anstehenden Meisterschaften haben die Macher des Darmstadt-Cross auch zu Veränderungen im Wettbewerbskatalog am 20. November veranlasst. „Für uns ist dies natürlich keine glückliche Konstellation! Deshalb blieb uns nichts anderes übrig, als die Streckenlängen in den Wertungsrennen des Deutschen Cross-Cup zu reduzieren, um eine Woche vor der DM allen Startern eine vernünftige Tempospritze auf einer Unterdistanz anzubieten!“ So entfällt heuer die klassische Langstrecke der Männer und U23 zugunsten einer über 6.100 m führenden Distanz, die Frauen und U23 laufen gemeinsam mit der weiblichen U20 und U18 lediglich 4.300 m. Was sicherlich die Spannung bei diesen beiden Läufen ungleich erhöhen dürfte.

Dennoch werden auch in Darmstadt bereits EM-Tickets vergeben, nämlich für das DLV-Mixed-Team, das aus jeweils zwei Männern und zwei Frauen bestehen wird. Dazu bedurfte es beim Darmstadt-Cross der Einführung eines weiteren Wettbewerbs, nämlich einem Lauf über 1800 m, der um 14.20 Uhr (Frauen) bzw. 14.30 Uhr (Männer) gestartet werden wird. So kann sich der Darmstadt-Cross auch bei der 36. Auflage wiederum mit dem Zusatz „EM-Qualifikation“ dekorieren.

Damit ist einmal mehr gewährleistet, dass beim Darmstadt-Cross auf dem ideal einsehbaren Gelände in der Heimstättensiedlung im Südwesten Darmstadts eine hochkarätige Besetzung ebenso garantiert ist wie die traditionell kompakten Starterfelder im Nachwuchsbereich.

Seit über dreißig Jahren ist der Darmstadt-Cross eine Attraktion der deutschen Cross-Szene, nicht zuletzt aber auch innovative Ideen der Macher um den crosserfahrenen Chef Wilfried Raatz. So auch 2022: Um die um den Lauf-Nachwuchs bemühten Vereine finanziell etwas zu entlasten, planen die Macher des Darmstadt-Cross eine Sonderaktion. So sind für ein kleines Zeitfenster alle Schüler und Jugendliche von Meldegeld befreit.

Deshalb ist auf die Ankündigung auf der Website www.darmstadt-laeuft.de zu achten!

Seit über dreißig Jahren ist der Darmstadt-Cross eine Attraktion der deutschen Cross-Szene – Foto: Tomas Ortiz-Fernandez 

Die Wettbewerbe in allen Altersklassen werden ebenso für eine erste Standortbestimmung im frühen Winter sorgen wie beim Cross-Sprint für die kürzer orientierten Mittelstreckler. Tradition haben allerdings auch die stets stark besetzten Schülerwettbewerbe, zu dem nicht nur junge Talente aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet werden, sondern auch die besten Nachwuchsläufer (aber auch die engagierten Aktiven und Mastersläufer) der Region, denn der Leichtathletik-Kreises Darmstadt-Dieburg, vergibt bei diesem Anlass seine Titel. Klasse und Masse, das ist es, was den Darmstadt-Cross auszeichnet.

Beim ASC Darmstadt weiß man die Verantwortung für die Heranführung junger Talente richtig zu kanalisieren: Zahlreiche Veranstaltungen auf der Bahn, der Straße und im Gelände sind nicht alleine Laufsteg für die nationale und auch internationale Klasse, sondern vor allem ein wichtiges Forum für den laufinteressierten Nachwuchs.

Gerade im Crosslaufen lassen sich die wichtigen Tugenden Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Geschicklichkeit und Härte am besten schulen, die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Läuferkarriere. So das Credo von Wilfried Raatz und Michael Heist, die die Mittel- und LangstrecklerInnen beim Darmstädter Traditionsverein seit vielen Jahren trainieren. Und aus diesen Gruppen so exzellente Läuferkarrieren wie die von Petra Wassiluk, Steffen Brandis… bis hin zu Lisa Tertsch, Jule Behrens, Finja Schierl und Christoph Schrick gestartet sind.

Die Vorbereitung und Durchführung dieses professionell organisierten Crosslaufes mit dem nötigen Equipment, der fachkundigen Moderation von Markus Philipp und Michael Heist, den beliebten Äpfelpräsenten, einer gut bestückten Kaffee-Kuchen-Theke, die der Jahreszeit entsprechend auch Suppe oder Glühwein im Angebot hat, liegt wie immer in den Händen des Organisationsteams der Eventagentur wus-media UG im Verbund mit dem ASC Darmstadt.

Unter dem Titel „Darmstadt läuft“ werden in der Heinerstadt am Woog weitere attraktive Laufveranstaltungen durchgeführt. So den Frauenlauf im Herrngarten im Mai, den legendären Darmstädter Stadtlauf (früher „Cup da Franco“) im Juni, aber auch den Kaiserturmlauf auf die höchste südhessische Erhebung, die Neunkircher Höhe auf 605 m, mit dem geplanten Start Mitte Oktober.

Ludwig Reiser

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