Im 1500m-Lauf verspricht das Duell zwischen Carsten Schlangen und Stefan Eberhardt wie bei den deutschen Meisterschaften in Ulm große Spannung.
DAK-Leichtathletik-Gala in Bochum-Wattenscheid soll WM-Virus verbreiten
Die Spannung steigt: 13 Tage vor Beginn der Leichtathletik Weltmeisterschaften in Berlin findet die DAK-Leichtathletik-Gala in Bochum-Wattenscheid statt. Bei dieser Veranstaltung, bei der 200 Spitzenathletinnen und -athleten aus 21 Nationen starten werden, wird Leichtathletik vom Feinsten geboten.
"In 15 von 21 Disziplinen starten Stars, die bessere persönliche Bestleistungen als die bestehenden Stadionrekorde haben, und die 10,16 Sekunden, die bereits in der Lohrheide erzielt wurde, sind schon eine Top-Marke. Dies spricht für hohes Niveau, das wir am Sonntag erwarten können," erklärte DLV-Sportdirektor Jürgen Mallow heute bei einer DLV-Pressekonferenz in Bochum-Wattenscheid.
Bei der Präsentation des Teilnehmerfeldes geriet Veranstaltungsdirektor Frank Kowalski ins Schwärmen: "Ich gehe davon aus, dass sich die Zuschauer in Bochum-Wattenscheid durch den WM-Virus anstecken lassen und dass sich dieser sehr schnell verbreitet."
Nicht nur das hochkarätige Teilnehmerfeld, sondern auch der bisherige Ticketverkauf versprechen, dass die DAK-Gala ein großes Leichtathletik-Fest wird. So konnten trotz der Ferienzeit in Nordrhein-Westfalen bisher 6500 Eintrittskarten abgesetzt werden. "Ich gehe davon aus, dass wir 10000 bis 12000 Zuschauer am Sonntag begrüßen können, und wenn eine 15 vorne steht, haben wir natürlich auch nichts dagegen," zeigt sich Frank Kowalski optimistisch.
Für die DLV-Athletinnen und Athleten wird die DLV-Gala ein wichtiger Abschlusstest vor der WM in Berlin sein. Für ein Dutzend von ihnen geht es noch um die WM-Teilnahme. Die Veranstaltung in der Lohrheide bietet für sie die letzte Möglichkeit, noch ihre WM-Reife nachzuweisen, denn direkt danach nominiert der DLV sein endgültiges WM-Team.
Da sich einige DLV-Athletinnen und Athleten in den letzten Wochen in einer harten Trainingsphase befanden, sollte man bei einigen von ihnen noch nicht die ganz großen Leistungen erwarten: "Ein Teil befindet sich bereits in Topform. Das haben die großartigen Resultate bei den letzten Veranstaltungen gezeigt, anderen muss man noch ein wenig Zeit geben. Wichtig ist, dass alle ihre Höchstleistungen in Berlin abrufen," unterstrich Jürgen Mallow.
So fühlt sich Lokalmatador Alexander Kosenkow, der vor heimischem Publikum über 200m zum zweiten Mal in dieser Saison die WM-Norm von 20,59 Sekunden unterbieten möchte, noch ein wenig geschlaucht von seinem umfangreichen Vorbereitungsprogramm: "Trotzdem hoffe ich eine starke Leistung abliefern zu können, denn vor heimischem Publikum laufen zu können ist immer eine großartige Sache," betonte Alexander Kosenkow bei der Pressekonferenz.
Die Sprintwettbewerbe lassen am Sonntag sowohl über 100m als auch 200m ein recht hohes Niveau erwarten. So treffen über 100m Tobias Unger, Stefan Schwab und Marius Broening u.a. auf Mark Jelks (USA), der eine diesjährige Bestzeit von 10,04 Sekunden hat, und Ramil Gulijew aus Aserbeidschan (10,08 Sek.). Über 200m wollen Kim Collins (Saint Kitts, 20,55 Sek.) und Ramil Gulijew (20,04 Sek.) Alexander Kosenkow und Aleixo Platini Menga, die in dieser Sasion schon die IAAF-Norm erfüllten, Beine machen. Mark Jelks, der ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesend war, traut sich zu, am Sonntag seine Jahresbestzeit noch einmal zu toppen.
Über 400m wird Kamghe Gaba, der sich bei den deutschen Meisterschaften verletzt hat, wieder am Start sein, so dass er sich mit einem schnellen Rennen noch für die 4x400m-Staffel empfehlen kann.
Im 1500m-Lauf verspricht das Duell zwischen Carsten Schlangen und Stefan Eberhardt wie bei den deutschen Meisterschaften in Ulm große Spannung. Über 110m-Hürden stehen u.a. Alexander John, Matthias Bühler und Helge Schwarzer im Mittelpunkt, die auf ein starkes internationales Teilnehmerfeld treffen. Ein Highlight ist für Jürgen Mallow auch der Hochsprung der Männer, denn Raul Spank bewies beim Trainingslager in Kienbaum, dass er wieder gesund ist. Auch ohne auswärtige Springer wird es im Stabhochsprung einen erstklassigen Wettbewerb geben.
Bei den Frauen wird Hochspringerin Ariane Friedrich, die auch das Veranstaltungsplakat ziert, im Blickpunkt stehen. Allerdings bat Jürgen Mallow, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben, denn hinter ihr liegt eine harte Trainingsphase. Sportlich recht hochwertig ist auch das Speerwerfen der Frauen mit Christina Obergföll, Steffi Nerius und Linda Stahl. Im Kugelstoßen der Frauen ist man gespannt auf das Abschneiden von Lokalmadorin Denise Hinrichs (TV Wattenscheid), die sich im Verleich mit Nadine Kleinert und Christina Schwanitz eine besonders gute Leistung vorgenommen hat. 400m-Olympiasiegerin Christine Ohuruogu (Großbritannien), die eigentlich in Wattenscheid antreten wollte, musste verletzungsbedingt ihren Start wieder absagen.
"Ich denke, wir werden eine richtig schöne Gala erleben," meinte Jürgen Mallow zum Abschluss seiner Ausführungen
Tickets für die DAK Leichtathletik-Gala gibt es zu Preisen zwischen 4 und 15 Euro an der Stadionkasse, die Sonntag ab 9.30 Uhr geöffnet ist.
Peter Middel
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