Den 800-m-Titel gewann Adam Kszczot (Polen) in 1:48,69 Minuten klar vor Kevin Lopez (Spanien/1:49,31) und Mukhtar Mohammed (Großbritannien/1:49,60).
Corinna Harrer gewinnt Silber bei Hallen-Europameisterschaften
Corinna Harrer hat bei den Hallen-Europameisterschaften in Göteborg die Silbermedaille im 3.000-m-Rennen gewonnen. Die 22-jährige Athletin der LG Telis Finanz Regensburg lief bei ihren ersten großen Hallen-Titelkämpfen ein couragiertes Rennen.
Hinter der souveränen Siegerin Sara Moreira (Portugal), die in 8:58,50 Minuten gewann, wurden für Corinna Harrer 9:00,50 Minuten gestoppt. Dritte wurde am Schlusstag der Titelkämpfe am Sonntag in einem engen Kampf um die Silber- und Bronzemedaillen Irlands Crosslauf-Europameisterin Fionnuala Britton in 9:00,54. Rang vier belegte die Russin Yelena Korobkina mit 9:00,59 Minuten.
Das Rennen begann kurios, denn beim Start kam die Britin Lauren Howarth zu Fall, so dass die Schiedsrichter das Finale stoppten und den Start wiederholen ließen. Das Feld war zu diesem Zeitpunkt aber bereits 150 Meter gelaufen. Sara Moreira ließ sich davon jedoch ebenso wenig irritieren wie Corinna Harrer. Die Portugiesin lief vom Start weg an der Spitze, Corinna Harrer auf einem Medaillenplatz.
Die 27-jährige Sara Moreira, die 2010 bei den Europameisterschaften in Barcelona Silber über 5000 m gewonnen hatte, forcierte nach einem langsamen ersten Kilometer (3:13,85 Minuten) das Tempo deutlich. Nach 6:13,16 war der 2-km-Punkt erreicht, dann absolvierte sie die finalen 1.000 Meter in rund 2:45. Der Rennverlauf kam Corinna Harrer als etatmäßige 1.500-m-Läuferin sicherlich entgegen. Die 22-Jährige, die im vergangenen Jahr das olympische Halbfinale über die Mittelstrecke erreicht hatte und sich in dieser Hallensaison über 3.000 m auf 8:51,04 verbessert hatte, konnte im Kampf um die Silbermedaille ihre Schnelligkeit ausspielen.
„Das ist erstaunlich – in der vergangenen Nacht hatte ich geträumt, dass ich eine Medaille gewinnen würde, aber ich hatte nicht gedacht, dass ich das wirklich schaffen würde“, sagte Corinna Harrer und fügte hinzu: „Eigentlich bin ich kein großer Freund von Hallenrennen und die 3.000 Meter sind normalerweise nicht meine Stärke. Aber heute lief es zum ersten Mal wirklich gut. Jetzt freue ich mich auf die Sommersaison.“
Im Hallen-EM-Finale über 3.000 Meter der Frauen hatte es zuletzt vor acht Jahren eine deutsche Medaille gegeben. Damals wurde Sabrina Mockenhaupt Dritte. Silber gewann eine deutsche Läuferin über diese Distanz, die seit 1983 zum Hallen-EM-Programm gehört, erst einmal: 1988 wurde Vera Michallek in Budapest Zweite. Brigitte Kraus (1984 in Göteborg) und Ines Bibernell (1986 in Madrid) wurden jeweils Hallen-Europameisterinnen über 3.000 m.
Das 3.000-m-Rennen der Männer hatte tags zuvor Hayle Ibrahimov (Aserbaidschan) für sich entschieden. Der 23-Jährige, der aus Äthiopien stammt und seit 2009 für Aserbaidschan starten darf, gewann in 7:49,74 Minuten vor Juan Carlos Higuero (Spanien/7:50,26) und Ciaran Olionaird (Irland/7:50,40).
„Ich freue mich über diese Goldmedaille. Mein nächstes Ziel ist es nun, bei den Weltmeisterschaften in Moskau im Sommer über 5.000 Meter eine Medaille zu gewinnen“, erklärte Hayle Ibrahimov, der für die erste Goldmedaille Aserbaidschans in der Geschichte dieser Titelkämpfe sorgte.
Über die Mittelstreckenrennen sorgte ebenfalls eine aus Äthiopien stammende Athletin für die beste Leistung: Die 22-jährige Abeba Aregawi siegte im Trikot der Schweden über 1.500 m in 4:04,47 Minuten mit einem Vorsprung von fast zehn Sekunden! Zweite wurde Isabel Macias (Spanien/4:14,19) vor Katarzyna Broniatowska (Polen/4:14,30). Im Finale der Männer gab es zwei Medaillen für Frankreich: Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) gewann in 3:37,17 Minuten knapp vor dem aus Kenia stammenden Türken Ilham Tanui Özbilen (3:37,22) und seinem Landsmann Simon Denissel (3:37,70).
Den 800-m-Titel gewann Adam Kszczot (Polen) in 1:48,69 Minuten klar vor Kevin Lopez (Spanien/1:49,31) und Mukhtar Mohammed (Großbritannien/1:49,60).
Im Finale der Frauen setzte sich Nataliya Lupu (Ukraine/2:00,26) vor Yelena Kotulskaya (Russland/2:00,98) und Marina Arzamasova (Weißrussland/2:01,21) durch.
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