Einige wenige Medaillen und eine Reihe guter Leistungen
Cheftrainer des DLV Jürgen Mallow zu den Zielen des deutschen Teams bei der Hallen-WM in Valencia – Interview von Jörg Wenig in leichtathletik
Was erhoffen Sie sich vom deutschen Team?
Mallow: „Ich hoffe, dass jeder unserer Teilnehmer die guten Leistungen aus dieser Hallensaison in Valencia bestätigt und der eine oder andere sich vielleicht noch steigern kann. Ich denke, wir können einige wenige Medaillen gewinnen und werden eine ganze Reihe von Endkampfplatzierungen mit guten Leistungen erreichen.“
Wagen Sie eine konkrete Medaillen-Prognose?
Mallow: „Nein – unser Anspruch ist auch nicht, unbedingt wieder wie in Moskau drei Medaillen zu gewinnen. Weder die Medaillen- noch die Nationenwertung spielen bei einer Hallen-WM eine große Rolle. Wenn wir zwei Medaillen gewinnen, wäre das prima. Aber wichtiger ist, wie gut sich jeder einzelne in Szene setzen kann. Ich bin optimistisch, dass wir gute und stabile Leistungen unserer Athleten sehen werden.“
Hätte das Team nicht etwas größer sein können?
Mallow: „Wir haben von vornherein gesagt, dass es nicht unser Anspruch ist, ein möglichst großes Team zu schicken. Bei der Nominierung haben wir uns an unsere Normen gehalten, die vorher mit den Trainern abgesprochen wurden, und das war auch vernünftig so. Athleten, die wir nach Valencia schicken, sollen zwar Erfahrungen sammeln, aber sie sollen auch chancenreich an den Start gehen. Denen, die bei der Hallen-WM starten wollen und die Nominierung erfüllt haben, geben wir die Chance, dies zu tun. Es gab da auch keinerlei Diskussionen. Ich bin durchaus zufrieden mit der Größe, denn so klein ist unser Team gar nicht. Auch einige andere große Nationen haben eine ähnliche Anzahl von Startern in Valencia.“
Welchen Stellenwert hat die Hallen-WM im Olympiajahr?
Mallow: „Das ist eine Weltmeisterschaft, und für die, die dort starten, ist das ein wichtiger Wettkampf. Sicher sind nicht alle Topathleten dabei – in einem Jahr mag dieser Hallen-Start für sie die richtige Entscheidung sein, in einem anderen wieder nicht. Stabhochspringer und Hochspringer starten zum Beispiel in der Regel immer gerne in der Halle, Sprinter und Läufer haben dagegen unterschiedliche Positionen dazu.“
Interview: Jörg Wenig in leichtathletik vom 4. März 2008
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