Die heißesten Medaillenanwärterinnen ließen auch über 1.500 Meter nichts anbrennen. Vorlaufschnellste war die Russin Yuliya Fomenko
Bryan Clay übernimmt die Mehrkampf-Führung- Eine fehlerfreie Vorstellung von Lobinger – Fauxpas für Dayron Robles – Susanna Kallur souverän – Salto Nullo für Fabian Schulze
Der US-Amerikaner Bryan Clay hat am Samstagvormittag die Führung im Siebenkampf bei der Hallen-WM in Valencia (Spanien) übernommen. Weltmeister Roman Sebrle (Tschechische Republik) rangiert nach zwei Disziplinen auf Position vier. Fünf von sieben gestarteten DLV-Athleten erreichten die nächste Runde bzw. das Finale.
Mit 6,71 Sekunden über 60 Meter, sehr guten 7,75 Metern im Weitsprung und insgesamt 1.985 Punkte übernahm Bryan Clay im Siebenkampf die Führung vor dem Esten Andres Raja (1.815 Punkte). Roman Sebrle wusste mit 7,16 Sekunden und 7,60 Metern noch nicht zu überzeugen.
Gleich vier Athletinnen landeten in der ersten Weitsprungrunde mindestens bei den für den Einzug in das Finale geforderten 6,60 Metern. Das beste Ergebnis des Tages erzielte die portugiesische Hallen-Europameisterin Naide Gomes mit 6,72 Metern. Prominentester Ausfall war die Russin Olga Kucherenko, die als Drittbeste des Jahres angereist war, aber nicht über 6,32 Meter und Rang zehn hinauskam, so dass das Finale ohne sie stattfindet.
Fauxpas für Dayron Robles
Das gleiche Schicksal ereilte mit dem kubanischen Hürdensprinter Dayron Robles einen weiteren Favoriten. Der 21-Jährige, der in diesem Winter schon am Hallen-Weltrekord gekratzt hatte, dachte, der Chinese Liu Xiang hätte einen Fehlstart gemacht und stoppte ab. Da der Starter das Feld nicht zurückschoss, musste Dyaron Robles dem Feld ohne Chancen hinterherlaufen und schied mit 8,53 Sekunden aus.
Die weiteren Favoriten um Olympiasieger Liu Xiang (7,73 sec), David Oliver (7,59 sec), Allen Johnson (beide USA; 7,67 sec), Allan Scott (Großbritannien; 7,64 sec), Stanislavs Olijars (Lettland; 7,72 sec) und Jackson Quinonez (Spanien; 7,58 sec) erreichten ebenso das Halbfinale wie die Leipziger Thomas Blaschek (7,61 sec) und Willi Mathiszik (7,70 sec).
Susanna Kallur souverän
Im Hürdensprint der Frauen hatte Top-Favoritin und Hallen-Weltrekordlerin Susanna Kallur aus Schweden in 7,87 Sekunden ebenso wenig Probleme, die zweite Runde zu erreichen, wie die US-Amerikanerin LoLo Jones (7,96 sec) und die Spanierin Josephine Onyia (7,84 sec). Die Weißrussin Yauhenia Valadzko, in diesem Jahr schon in 7,89 Sekunden gestoppt, musste hingegen nach 8,27 Sekunden die Sachen packen.
Die heißesten Medaillenanwärterinnen ließen auch über 1.500 Meter nichts anbrennen. Vorlaufschnellste war die Russin Yuliya Fomenko (4:05,94 min). Aber auch ihre Landsfrau und Hallen-Weltrekordlerin Yelena Soboleva (4:07,85 min), Maryam Yusuf Jamal (Bahrain; 4:07,43 min), die Äthiopierin Gelete Burka (4:08,24 min) und die Rumänin Liliana Popescu (4:06,68 min) zogen sicher eine Runde weiter.
Ruth Beitia ohne Fehlversuch
Vor heimischem Publikum nahm die spanische Hochspringerin Ruth Beitia eine Höhe nach der anderen bis einschließlich 1,96 Meter im erste Versuch und beendete die Qualifikation zusammen mit der Kasachin Marina Aitova als Erstplatzierte. Aber auch die Jahresbeste und Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien), Olympiasiegerin Yelena Slesarenko (Russland) und die Frankfurterin Ariane Friedrich überwanden diese Höhe sicher.
Eine fehlerfreie Vorstellung lieferte der Münchner Tim Lobinger im Stabhochsprung ab, der 5,70 Meter übersprang und als Qualifikations-Bester ins Finale einzieht. Dort trifft er unter anderen auf Weltmeister Brad Walker (USA), den Jahresbesten Yevgeniy Lukyanenko (Russland) und 6-Meter-Springer Steven Hooker (Australien), die ebenfalls über 5,70 Meter flogen. Fabian Schulze (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg), der kurzfristig für den verletzten Leverkusener Danny Ecker eingesprungen war, musste hingegen nach einem „Salto Nullo“ seine Hoffnungen auf das Finale begraben.
Gleich im ersten Qualifikations-Versuch machte Kugelstoßerin Christina Schwanitz (SV Neckarsulm) alles klar. Mit 18,97 Metern überbot sie die für den direkten Finaleinzug geforderten 18,45 Meter klar und wurde nur noch von der neuseeländischen Weltmeisterin Valerie Vili (19,72 m) übertroffen. Auch die WM-Zweite Nadzeya Ostapchuk (Weißrussland; 18,46 m) stieß sich eine Runde weiter. Die Wattenscheiderin Denise Hinrichs scheiterte mit 18,25 Metern denkbar knapp als Neunte in der Qualifikation. Acht Zentimeter fehlten zum Einzug in die Runde der letzten Acht.
Quelle: DLV – Anja Herrlitz