Hendrik Pfeiffer kurz vor dem Ziel - Foto: Bruno Wansing
„Bocholt ist der Hammer“ – Citylauf #restart 2022 mehr als ein voller Erfolg – Streckenrekorde purzeln
Bocholt (wg) – „Bocholt ist der Hammer“ brachte es Marcel Zimmermann auf den Punkt. Der Restart des Citylaufs nach 2019 war mehr als ein voller Erfolg. Es passte einfach alles zusammen. Wetter, Strecke, Organisation, Zuschauerinnen und Zuschauer, Läuferinnen und Läufer, die sich allesamt viel vorgenommen hatten und es auch hielten.
Allen voran Hendrik Pfeiffer, der die bisherige Bestzeit über den 10 km Volks- und Straßenlauf mit einer Zeit von 29:44 Minuten nahezu pulverisierte. Und dabei auch im Ziel noch die Muße hatte, sich mit den begeisterten Zuschauern abzuklatschen.
Ich bin zu Hause
„Ich bin zu Hause“, sagte Pfeiffer noch vor dem Start und im Ziel war er schon kurz nach dem Einlauf zum Interview bereit. „Es ging richtig gut. Die Radfahrer haben einen riesen Job gemacht. Ich hab’s echt genossen, die Stimmung in Bocholt ist einfach unglaublich. Du wirst getragen von der Super Stimmung. So etwas habe ich deutschlandweit noch nicht erlebt“, war Pfeiffer voll des Lobes. In den ersten beiden Runden habe er Zeit rausgeholt, um in den Runden drei und vier, wenn es auf der Strecke voller werde, nicht so viel Zeit einzubüßen. Den Halbmarathon am 2. September hat er im Blick, „wenn es passt, und da werden wir nach der EM mal schauen, bin ich sicher dabei“, so Pfeiffer. Simon Dahl, der als Zweiter in 32:58 ins Ziel kam, war zum ersten Mal in Bocholt. „Ich komme wegen der Stimmung nach Bocholt und es war klasse“, so der Läufer vom Kölner Laufladen. Dritter wurde Youssef Wardi, der zuvor schon den 5er bestritten hatte. „Ich wollte eigentlich „nur“ auslaufen, konnte dann aber das Tempo mitgehen und habe bis zum Ende durchgezogen. Er finishte in 33:30 Minuten.
Hendrik Pfeiffer beim Interview – Foto: Bruno Wansing
Die Damenkonkurrenz dominierte Simone Terheggen vom Bocholter Wassersportverein, die in 37:48 Minuten ins Ziel kam. „es hat so Bock gemacht. Durch die Ravardistraße fliegst Du, da kannst Du gar nicht langsam laufen und Dir die Zeit einteilen. Ich hatte ein super Team an meiner Seite und so bin ich zur neuen Bestzeit gekommen, klasse“. Franziska Espeter, 40:02 und Lisa Jaschke (40:359 folgten auf den Plätzen zwei und drei.
LAZ dominiert den 5er
Mit Malte Stockhausen (15:19 Minuten) und Youssef Wardi (15:43 Minuten) blieben gleich zwei Akteure beim Jedermannlauf über fünf Kilometer unter dem bisherigen Streckenrekord. Stefan Ritte komplettierte als Dritter in 16:24 den Dreifacherfolg des LAZ Rhede. Annika Börner in 18:13, Alina Nahen in 20:19 und Maria Espeter in 20:30 waren die drei Damen auf dem Podest des Jedermannlaufs.
Strahlende Gesichter bei den Schulläufen
Bei den drei Schulläufen über 2,5 bzw. 5 Kilometer sah man überall nur strahlende Gesichter, sowohl bei den vielen Zuschauerinnen und Zuschauern, die Kinder und Enkel anfeuerten, als auch bei den Läuferinnen und Läufer, die zum Teil ja zum ersten Mal an einem solchen Lauf teilnahmen. Damit sie auch den Weg ins Ziel fanden, wurden sie von einigen Lehrerinnen und Lehrern auf der Strecke betreut.
Lilith Withag vom Euregio-Gymnasium war die erste, die beim #restart2022 durchs Ziel lief. Sie gewann die Mädchenkonkurrenz über 2,5 Kilometer. Bei den Jungen, die über 2,5 Kilometer ebenfalls einen eigenen Lauf absolvierten, siegte Ivan Svalov von der Gesamtschule Rhede. Über zwei Runden ging der Schullauf. Hier siegte Nico Belting von der Gesamtschule Bocholt in 19:06 Minuten. Kathrin Sprünken war hier das schnellste Mädchen und siegte in 21:59 Minuten.
Der Mädchenlauf vor dem Start – Foto: Bruno Wansing
Gänsehautfeeling und „krasse Motivation“
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, egal über welche Strecke sie an den Start gingen, zeigten sich unisono begeistert. Goran Pavlic sprach von einer Riesenstimmung. „So eine Zeit ist nur möglich bei solchen Zuschauern, die an der ganzen Strecke für so eine krasse Motivation sorgen. Gänsehautfeeling. Im Durchschnitt unter 5 Minuten über den Kilometer bin ich seit vier Jahren nicht mehr gelaufen“, zeigte sich Pavlic immer noch beeindruckt. René Robert stieß ins gleiche Horn: „Wow, war das gestern nach 3 Jahren wieder ein tolles Event! Vielen lieben Dank für die tollen Zuschauer, Musikmachenden, Anpeitschenden…Das macht den Citylauf zu dem, was er ist! Ich bin hochzufrieden und freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr!“ Jörg Geuting, der mit einer Kamera auf dem Kopf die 10 Kilometer absolvierte und den Film auch ins Netz stellte, sprach von einem „geilen Lauf“. „Ich glaube, im Film bekommt man schon den Eindruck wie geil der Lauf ist, wenn die Zuschauer und Zuschauerinnen überall entlang der Strecke anfeuern und Stimmung machen. Der Bocholter Citylauf ist bei mir auf jeden Fall immer dick im Laufkalender markiert“.
Danke für die atemberaubende Stimmung
Marcel Zimmermann war auch einen Tag nach dem Lauf immer noch überwältigt. „Was für eine Stimmung, was für ein Tag. Einfach der Wahnsinn welche Atmosphäre in einer Innenstadt entstehen kann. So etwas habe ich bei noch keinem Citylauf oder ähnlichem erlebt“, berichtete Zimmermann. Seine Schwester und sein Vater hatten vor ihm schon über die fünf Kilometer eine neue persönliche Bestzeit hingelegt. „Nach dem Startschuss wird übermütig losgesprintet. Leider fiel es mir nicht leicht entgegen der Euphorie des Publikums das Tempo zu zügeln und so ging ich die ersten 2,5km viel zu flott an. Der Rest des Laufs wurde für mich knüppelhart. Das Publikum gab allerdings keine Gelegenheit für eine Pause.
Vielen Dank an alle die für diese atemberaubende Stimmung und einzigartige Atmosphäre gesorgt haben. Ohne diese überragende Unterstützung wäre ich nach fünf Kilomtern rausgegangen. So habt ihr mich zur neuen persönlichen Bestzeit von 36:58min gepeitscht. Ein atemberaubendes Gefühl auf der Zielgeraden solch einer Zeit entgegen zu rennen. Bocholt ist der Hammer.“
Organisator Ulrich Kuhlmann war super zufrieden: „Die Stimmung war toll, die Resonanz nur positiv. Es ist beeindruckend, dass wir zurückgekommen sind. Ich möchte allen Helferinnen und Helfern, Läuferinnen und Läufern, Zuschauerinnen und Zuschauern einfach nur Danke sagen“, so Kuhlmann. Die Pause von nun fast drei Jahren habe nicht geschadt. „Ingesamt lief alles entspannt, alle wussten, was zu tun war und das Engagement war riesig“, so Kuhlmann.
Bruno Wansing