"Die WM liegt im Trend", meinte der mit seiner Agentur für Ticketing und Vermarktung zuständige Michael Mronz
Blitzstart beim Verkauf der ersten WM-Karten – Leichtathletik-Titelkämpfe 2009 präsentieren die Post als Partner. Hohe Erwartungen an Berlin – Sebastian Arlt in der Berliner Morgenpost
Dem ersten Ansturm hielt die Technik bereits nach 30 Minuten nicht mehr Stand. Gestern Vormittag um zehn Uhr begann im Internet offiziell der Verkauf von Eintrittskarten für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin – um 10.30 Uhr brach der Server vorübergehend zusammen. Offenbar war mit einem solchen Blitzstart für das Großereignis zwischen dem 15. und 23. August 2009 nicht zu rechnen gewesen. Allein in den ersten zwei Stunden wurden 500 Tage vor WM-Beginn 5000 Tickets für die Titelkämpfe verkauft.
"Die WM liegt im Trend", meinte der mit seiner Agentur für Ticketing und Vermarktung zuständige Michael Mronz und fügte eher im Spaß an: "Wenn das so weitergeht, müssen wir uns was einfallen lassen, um am Ende der Verkaufsphase noch Tickets übrig zu haben." Was bei einem Ziel von 500 000 zu verkaufenden Karten wohl klappen wird, dennoch waren die Verantwortlichen sichtlich stolz, so gut gestartet zu sein. Hinzu kommen auch noch 50 000 Tickets, die bereits von internationalen Reiseveranstaltern geblockt wurden.
Doch gestern fiel in Berlin nicht nur der Startschuss für den Verkauf der Karten, deren Preise zwischen 20 und 75 Euro (Tagestickets) liegen, Dauerkarten sind ab 350 Euro erhältlich. "Volkstümliche Preise", wie Mronz findet. Als erster von fünf nationalen Partnern wurde zudem die Deutsche Post AG präsentiert, die in allen Filialen und auf ihren Autos werben will, ein Satz mit vier WM-Sonderbriefmarken wird aufgelegt. Für die Titelkämpfe werden noch vier weitere nationale Partner sowie acht nationale Ausrüster gesucht. Der Weltverband IAAF bringt zudem acht internationale Sponsoren mit.
45 Millionen Euro beträgt der WM-Etat, 20 Millionen kommen vom Land Berlin. "Ich bin mir sicher, dass dies eine hervorragende Sportveranstaltung wird. Berlin kann sich einmal mehr als kreativer und weltoffener Gastgeber präsentieren und Deutschland in aller Welt gebührend vertreten", sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit.
Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und Geschäftsführender Präsident des Organisationskomitees, erhofft sich ein ähnliches Leichtathletik-Happening wie 1993 bei der WM in Stuttgart.
"Von der damaligen Begeisterung hat die deutsche Leichtathletik ein Jahrzehnt lang profitiert", meinte er. Letzte Details zum Zeitplan und zu den Marathonläufen sowie Geher-Wettbewerben, die erstmals bei einer Weltmeisterschaft in der City ausgetragen werden, wurden erst am Dienstag vom IAAF-Council in London abgesegnet. Die beiden OK-Geschäftsführer Heinrich Claußen und Frank Hensel brachten folgende Botschaft aus London mit: "Die Erwartungshaltung des Weltverbandes an Berlin ist sehr hoch."
Mit Beginn des 500-Tage-Countdowns stellte Mronz auch das Promotion-Konzept vor. Die Bandbreite reicht beispielsweise von Anzeigenkampagnen, bundesweiten Plakataktionen, TV-Spots bis zu einem Stabhochsprung-Meeting im Herbst vor dem Brandenburger Tor. Auch soll mit anderen Spitzenverbänden kooperiert werden.
WM-Karten und Infos im Internet:
www.berlin2009.org
Sebastian Arlt in der Berliner Morgenpost vom Donnerstag, dem 3. April 2008