Bietigheimer Silvesterlauf 2012 – Leicht gekühlte südamerikanische Silvesterlaufstimmung – Wilfried Raatz berichtet

Trier und Bietigheim, das sind die sportlich anspruchsvollsten Tummelplätze der deutschen Leistungsträger am letzten Tag des alten Jahres. Während in der 2000 Jahre alten Römerstadt an der Mosel die Messlatte durch den Quervergleich mit ausländischen Laufassen reichlich hoch liegt, haben die Silvesterlauf-Organisatoren vor den Toren Stuttgarts immer wieder auf die nationale Karte gesetzt – und sind dabei bestens gefahren.

Prominente Besetzung an der Spitze, die regionalen und lokalen Freizeit- und Hobbyläufer im weiten Feld der fast 4000 Starter, die Mischung ist vorrangig das Geheimnis des Bietigheimer Silvesterlaufes, der zum Ende des Olympiajahres nun bereits zum 32. Mal ausgetragen wird.  

Selbst, wenn wie im Vorjahr der Dauerregen die Laufbedingungen etwas beeinträchtigen sollte, tut dies der guten Stimmung gewiss keinen Abbruch. Klein-São Paulo in der Bietigheimer Altstadt oder an Start und Ziel vor dem mächtigen Viadukt in den Enzauen, die Württemberger wissen „ihre“ Helden gebührend zu feiern. „Happy Running“, dem Motto des Silvesterlaufes entsprechend.

Am Marktplatz tanzten die Silvesterlauffans mit und ohne Schirm und Lärminstrumenten auf der „Gass“. Und feuerten die Silvesterläufer an, gleichgültig, ob diese die Strecke in 33 Minuten oder in 1:30 Stunden bewältigten. Deshalb war auch das Lob uneingeschränkt gültig, das der der 2011er Überraschungssieger Julian Flügel den Machern wie auch dem Silvesterlauf-Publikum zollte: „Ein geiler Lauf!“

In Bietigheim schwingt mit Gerhard Müller inzwischen der Geschäftsführer des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes (WLV) das Zepter und weiß eine Vielzahl routinierter Mitarbeiter um sich, die ihr Handwerk seit vielen Jahren glänzend beherrschen.

Der Bietigheimer Silvesterlauf, organisiert von den Vereinen der LG Neckar-Enz, ist mehr als nur ein Lauf. Schon am Vorabend werden in der Keller-Galerie in der Altstadt die besten Athleten präsentiert – und sind in bester Vorfreude auf eine tolle sportliche Silvesterparty auf Asphalt und mittelalterlichem Kopfsteinpflaster.

Vom TSV Bönnigheim, einem der Mitgliedsvereine der LG Neckar-Enz, wird übrigens Mitte November der „Bönnigheimer Stromberglauf“ organisiert, der sich in nunmehr 13 Auflagen auf prächtige 1500 Teilnehmer entwickelt hat. Start und Ziel ist dabei an der Pforte des Hauptsponsors, der Stromberg Kellerei, platziert.

Dazwischen liegen wellige, aber dennoch schnelle Passagen durch die Altstadt oder über herbstlich gefärbte Felder und Fluren. Attraktiv allemal, denn eine vielbeinige Läufergemeinde hat längst ihre Sympathie bekräftigt.  

Wilfried Raatz in "road races" – dem Laufmagazin von German Road Races e.V. (GRR)

www.bietigheimersilvesterlauf.de

Bietigheimer Silvesterlauf 2012