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18
10
2015

Bernard Kipyego hat zum zweiten Mal in Folge den Amsterdam-Marathon gewonnen. ©TCS Amsterdam Marathon

Bernard Kipyego verteidigt Titel, Joyce Chepkirui feiert ersten Marathon-Sieg in Amsterdam

By GRR 0

Bernard Kipyego hat zum zweiten Mal in Folge den Amsterdam-Marathon gewonnen. Der Kenianer lief bei kühlen Temperaturen von anfangs 5 Grad Celsius und regnerischen Bedingungen 2:06:19 Stunden.

Damit war er drei Sekunden schneller als bei seinem Sieg vor einem Jahr. Auf den Plätzen zwei und drei folgten seine Landsleute Ezekiel Chebii mit 2:07:18 und Mike Kigen in 2:07:45. Auch bei den Frauen dominierten die Läuferinnen aus Kenia: Joyce Chepkirui gelang dabei nicht unerwartet der erste Marathonsieg ihrer Karriere.

Sie gewann in Amsterdam mit 2:24:11 Stunden vor ihrer Landsfrau Flomena Cheyech, die nach 2:24:38 im Ziel war. Dritte wurde bei ihrem Marathondebüt Milly Clark (Australien) mit 2:29:07. Es war nicht der Tag der großen Stars in Amsterdam: Der zweifache Weltmeister Abel Kirui (Kenia) belegte Rang zehn in 2:10:55, Olympiasiegerin Tiki Gelana beendete das Rennen vorzeitig. Knapp 16.000 Läufer aus 105 Nationen hatten für den Amsterdam-Marathon gemeldet.

Als eine große Spitzengruppe, geführt von Tempomachern, die Halbmarathonmarke nach 62:56 Minuten passierte, war der avisierte Streckenrekord noch in Reichweite. Wilson Chebet hatte diesen bei seinem dritten Amsterdam-Sieg in Folge vor zwei Jahren mit 2:05:36 aufgestellt. Doch jenseits der 25-km-Marke hatten die meisten der Topathleten mit den ungünstigen Bedingungen zu kämpfen. Regen und kaltes Spritzwasser verursachten Krämpfe bei einigen Läufern.

Titelverteidiger Bernard Kipyego kam in der nassen Kühle am besten zurecht.

Rund sieben Kilometer vor dem Ziel löste er sich entscheidend von seinen Konkurrenten Ezekiel Chebii, Mike Kigen sowie Chala Dechasa (Äthiopien) und lief dann zum zweiten Mal in Folge als Sieger in das Amsterdamer Olympiastadion ein. Neben Kipyego gelang auch dem zweitplatzierten Chebii eine persönliche Bestzeit. Hinter Kigen belegte dann Dechasa mit 2:08:25 Rang vier. Als Fünfter folgte Wilson Chebet mit 2:08:45.

Die schnellsten drei Läufer auf der Startliste – Tsegaye Mekonnen (2:04:32), Markos Geneti (beide Äthiopien/2:04:54) und Jonathan Maiyo (Kenia/2:04:56) – kamen alle nicht ins Ziel.

Doppel-Weltmeister Abel Kirui lag bei 30 km noch in der Spitzengruppe, fiel dann aber aufgrund eines Hüftproblems zurück und wurde Zehnter. „Es war schwer bei diesem Wetter, das war nicht gut für mich. Aber ich war in besserer Form als vor einem Jahr. Deswegen konnte ich trotzdem eine Bestzeit erreichen und meinen Titel verteidigen“, sagte der 29-jährige Bernard Kipyego.

Während sich der Holländer Abdi Nageeye als Achter mit 2:10:24 Stunden über das Erreichen der Olympia-Norm – die Niederländer haben einen sehr anspruchsvollen Richtwert von 2:11:00 festgesetzt – freuen konnte, wurde sein Landsmann Michel Butter zur tragischen Figur des Rennens. Um acht Sekunden verpasste er die Norm für die Spiele in Rio 2016. Bei trockenem Wetter wäre er sicher unter 2:11 gelaufen. „Ich habe alles gegeben, das ist eine bittere Niederlage“, sagte Butter, der auch mit einer verkrampfenden Muskulatur zu kämpfen hatte.

Im Rennen der Frauen liefen Joyce Chepkirui und ihre am Ende zweitplatzierte Landsfrau Flomena Cheyech lange Zeit gemeinsam mit einem Tempomacher.

Die Halbmarathonmarke erreichten sie nach 1:10:26 Stunden, so dass sie sogar auf Kurs waren für den Streckenrekord, den die Äthiopierin Meseret Hailu mit 2:21:09 hält. Nach rund 28 km löste sich Chepkirui von der langsamer werdenden Cheyech, doch auch die spätere Siegerin konnte das Tempo nicht mehr lange halten.

Im vierten Marathon setzte Joyce Chepkirui, eine der schnellsten Läuferinnen aller Zeiten über 10 km und im Halbmarathon, erstmals ihr enormes Potenzial besser um und steigerte sich am Ende um fast genau fünf Minuten. 2:29:07 war Chepkirui im April in Boston gelaufen, wo sie Rang zehn belegt hatte.

Nun war sie nach 2:24:11 im Ziel. „Ich freue mich über meine Bestzeit und den Sieg bei schweren Bedingungen“, erklärte Joyce Chepkirui.

race-news-service.com
 

author: GRR

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