Berlins laufende Marathon-Legende – In einem Buch erinnert Bernd Hübner sich jetzt an seine 32 Läufe – Anemi Wick in der Berliner Morgenpost

Über sein Lauf-Leben ist jetzt ein Buch erschienen: "Berlin-Marathon – eine Liebeserklärung". Darin stehen Marathon-Erinnerungen aus über dreißig Jahren, angefangen beim "1. Berliner Volksmarathon" 1974, den Hübner damals in nagelneuen Laufschuhen absolvierte – und mit fürchterlichen Blasen an den Füßen im Ziel ankam. "So einen Marathon machst du nie wieder", hatte er sich damals gesagt.

Doch als Blasen und Muskelkater überstanden waren, packte es ihn wieder, das Marathon-Fieber. Und es hat ihn nie mehr losgelassen. Heute teilt Bernd Hübner seine Erfahrungen mit jedem, der Freude am Laufen hat:

Seit sieben Jahren treffen sich Freizeitläufer jeden Sonntagmorgen zu "Hübis Lauftreff" vor dem Mommsenstadion. Auch an jedem anderen Tag der Woche führt er eine Laufgruppe an, für alle Teilnehmer kostenlos. Vor 16 Jahren gründete Hübner mit dem Havellauf seine eigene Laufveranstaltung. Wenn er nicht gerade läuft, sitzt der Fernmeldehandwerker im Ruhestand zu Hause in Zehlendorf vor dem Computer, telefoniert, organisiert und aktualisiert seine Internetforen zu den Lauftreffs und Veranstaltungen (www.havellauf.de).

Notebook

Seine Erinnerungen stecken in seinem Notebook: Akribisch hat er sich für jeden Marathon notiert, wann er aufgestanden ist, was er zum Frühstück gegessen hat, welche Zeit er gelaufen ist. Auf diesen Notizen basiert sein Buch, niedergeschrieben hat es Hübners Lauffreund Detlef Kuhlmann. 2005 war sein anstrengendster und zugleich wichtigster Lauf: Zuvor war bei ihm im Frühjahr überraschend Prostatakrebs festgestellt worden. Nach zwei Operationen im April und einem Meniskusriss im August gaben die Ärzte trotzdem grünes Licht für die Marathon-Teilnahme.
Seinen Gedanken in dieser schwierigen Zeit und seiner Teilnahme am Marathon trotz krankheitsbedingter Trainingspause hat er ein eigenes Kapitel gewidmet. "Das habe ich mir alles von der Seele geschrieben. Es soll den Menschen Mut machen. Ich bin sicher: Irgendwo werden sich alle in dem Buch wieder finden."

Das Buch "BERLIN-MARATHON – Eine Liebeserklärung"

Anemi Wick
BERLINER MORGENPOST vom 20. September 2006