Der MauerwegTour 2010, den Teilnehmern und ihren rührigen Veranstaltern kann man für die "Nachfolgeveranstaltung" nur alles Gute wünschen - und hoffen, daß der Mauerweg auch überall noch gefunden wird - und weitere Läufe in der Zukunft als Tradition sich etablieren.
Berliner Mauerlauf 1988 der britischen Soldaten – Die MauerwegTour 2010 – Horst Milde berichtet
Am Freitag, dem 5. November 2010 wird um 8.00 Uhr erstmals ein Ultralauf über 170 Kilometer gestartet – allerdings in 3 Tagen – und das aber über den Berliner Mauerstreifen, der bis 1989 existierte.
Gestern stellten wir hier diese Veranstaltung schon vor:
MauerwegTour Berlin 2010 – Vom 5. bis 7. November 2010 findet zum ersten Mal die MauerwegTour statt.
Start der 1.Etappe ist am Freitag, 5. November, vor der „Alten Feuerwache“ in der Axel-Springer-Straße. Schirmherr Michael Cramer, Abgeordneter im Europaparlament und Initiator des Mauerwegs, wird pünktlich um 8 Uhr das Startkommando geben. Von Kreuzberg aus geht es für die Sportler dann über Adlershof und Marienfelde bis zum Ziel an derJugendherberge Wannsee. Rund 62 Kilometer misst das erste Teilstück dieser MauerwegTour-Premiere.
Am Sonnabend, 6. November, werden die nächsten gut 67 Kilometer der „Königsetappe“ unter die Füße genommen – diesmal von Wannsee um die Potsdamer Seen herum bis nach Hennigsdorf. Das Finale schließlich steigt schließlich am Sonntag mit den letzten 43 Kilometern von Hennigsdorf zurück zum Ausgangspunkt der Tour in der Axel-Springer-Straße. In der „Alten Feuerwache“ ist gegen 15 Uhr die Siegerehrung geplant.
„Einen eindeutigen Favoriten habe ich bei den Frauen oder Männern noch nicht ausgemacht“, sagt Rennleiter Dr. Ronald Musil von der veranstaltenden LG Mauerweg Berlin.
Nach 22 Jahren wieder ein Mauerlauf
Es dauerte 22 Jahre bis man die Idee wieder aufgriff. Die LG Mauerweg Berlin, ein kleiner Berliner Leichtathletikverein mit Ultraläufern, bewegt sich auf historischen Spuren:
Am 29. April/30. April 1988 starteten 2 Läufer der Britischen Streitkräfte von den "Kings Own Scottish Borderers" um 20.00 Uhr in Staaken an der Berliner Mauer – zur völligen Überraschung der DDR Grenztruppen – um mit einem 108 Meilen! (177 km) langen Lauf Geld für einen wohltätigen Zweck (für leukämiekranke Kinder) zu sammeln.
Es waren der Sergeant Edward Mahoney und Sergeant Gordon Vewers. Sie planten 17 – 19 Stunden hintereinander zu laufen um die 177 km an der Berliner Mauer zu bewältigen. Sie mußten zweimal mit einem Sturmboot über die Havel gesetzt werden, das dauerte jeweils 30 sec. bzw. 45 sec. So blieben sie wenigstens "trocken", eine britische Soldatenstaffel soll den "Berliner Mauerlauf" schon 1987 durchgeführt haben, hier soll allerdings ein Teilnehmer ein "Schwimmer" gewesen sein, der die Havel durchquerte!
Sie liefen schneller als geplant, nach 15:50:00 Stunden kamen sie wieder bei ihrer Kaserne in Spandau an. Unterwegs haben sie nichts gegessen, nur getrunken, 25 Liter Flüssigkeit nahmen sie zu sich. Sie verloren jeweils 5 kg an Gewicht.
Über 10.000,- DM sammelten sie für ihr Projekt. Zu einer Pressekonferenz des Berlin-Marathon wurden die beiden "Ultras" eingeladen und zu "Ehrenläufern" des Berlin-Marathon ernannt.
Der MauerwegTour 2010, den Teilnehmern und ihren rührigen Veranstaltern kann man für die "Nachfolgeveranstaltung" nur alles Gute wünschen – und hoffen, daß der Mauerweg auch überall noch gefunden wird – und weitere MauerwegTour-Läufe sich in der Zukunft als Tradition etablieren.
Horst Milde