Mark Milde, Race Director von Berlin hat zum wiederholten Male erfolgreich ein Spitzenfeld ausgesucht und entsprechend vorbereitet auf diese grandiosen Zeiten
Berlin-Marathon – Patrick Makau läuft ,Regen-Rekord’ mit 2:05:08 Stunden, Aberu Kebede schnellste Frau, Sabrina Mockenhaupt Vierte in Berlin
Patrick Makau lief eines der besten Rennen aller Zeiten über 42,195 km, doch starker Regen verhinderte beim real,- Berlin-Marathon, dass er dafür mit dem Weltrekord belohnt wurde. Trotz der schlechtesten Wetterbedingungen bei diesem Rennen seit über 20 Jahren, hat der Kenianer in einer Weltklassezeit gewonnen: Der 25-Jährige stürmte im Dauerregen und bei Temperaturen von anfangs 12 Grad Celsius nach 2:05:08 Stunden ins Ziel am Brandenburger Tor.
Mit diesem ,Regen-Rekord’ erzielte er die elftschnellste je in der Welt gelaufene Zeit und die fünftschnellste in Berlin. Nur zwei Sekunden hinter dem 25-Jährigen wurde sein Landsmann Geoffrey Mutai (2:05:10) Zweiter. Rang drei ging an den Äthiopier Bazu Worku mit 2:05:25. Zum ersten Mal in der Geschichte des Rennens blieben drei Läufer unter 2:06 Stunden. Als bester deutscher Läufer kam Richard Friedrich (LG Passau) in 2:20:43 auf Rang 21 ins Ziel.
Schnellste Frau war Aberu Kebede (Äthiopien), die mit 2:23:58 Stunden eine persönliche Bestzeit aufstellte. Die 21-Jährige gewann vor Bezunesh Bekele (2:24:58) und Tomo Morimoto (Japan/2:26:10). Als Vierte verbesserte Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) ihre persönliche Bestezeit um eine Sekunde: Die 29-Jährige war nach 2:26:21 im Ziel. Für den 37. Berlin-Marathon hatten 40.945 Läufer aus 122 Nationen gemeldet. Rund 700.000 Zuschauer säumten die 42,195 km lange Strecke.
Trotz Regen und teilweise großen Pfützen auf der Straße führten die Tempomacher die Spitzengruppe zunächst mit einem Weltrekordtempo durch Berlin. Mit Zwischenzeiten von 29:20 Minuten (10 km) und 44:10 (15 km) war die Gruppe mit zehn Läufern plus Tempomachern auf Kurs für den Strecken- und Weltrekord von Haile Gebrselassie (Äthiopien/2:03:59 im Jahr 2008).
Doch in der Folge konnten die Favoriten dieses Tempo nicht mehr ganz halten, so dass die Bestzeit außer Reichweite geriet. Nach 62:36 Minuten war die Halbmarathonmarke erreicht – die ursprüngliche Zielzeit für diesen Punkt war 62:00. „Durch das kalte Spritzwasser bekam ich schon nach 30 km Muskelprobleme. Ich bin froh, dass ich am Ende trotzdem Zweiter wurde“, erklärte Geoffrey Mutai, während Patrick Makau erklärte: „Das war ein hartes Stück Arbeit, denn es war kühl, windig und nass. Mir tun jetzt noch die Muskeln weh. An Wasser hat es heute wahrlich nicht gefehlt!“
Als nach rund 33 km mit Eric Ndiema (Kenia) der letzte Tempomacher aus dem Rennen ging, lagen noch drei Läufer an der Spitze: Die von vornherein favorisierten Makau und Mutai sowie der Junioren-Weltrekordler Bazu Worku (2:06:15). Der erst 20-jährige Äthiopier machte dabei immer wieder Tempo. Doch an der 40-km-Marke war er geschlagen. Makau und Mutai zogen davon und damit gab es genau jenes Duell, das der Rotterdam-Marathon im April gesehen hatte. Und auch der Ausgang war identisch, allerdings noch knapper: Mit sieben Sekunden Vorsprung hatte Makau vor Mutai in Holland gewonnen (2:04:48 zu 2:04:55), zwei Sekunden waren es am Sonntag in Berlin. Es war das knappste Finish beim Berlin-Marathon seit dem Weltrekordlauf von Paul Tergat 2003. Damals siegte der Kenianer in 2:04:55 mit einer Sekunde Vorsprung vor Sammy Korir.
Durch die drei Topzeiten im Männerrennen hat der Berlin-Marathon in der Liste der schnellsten City-Marathonrennen der Welt wieder die Spitzenposition übernommen. Hier wird der Durchschnitt der zehn schnellsten je bei dem Rennen gelaufenen Zeiten gewertet. Der Berlin-Marathon führt nun mit einer Schnittzeit von 2:05:09,6 Stunden vor Rotterdam (2:05:15,1) und London (2:05:30,6).
Mark Milde, Race Director von Berlin hat zum wiederholten Male erfolgreich ein Spitzenfeld ausgesucht und entsprechend vorbereitet auf diese grandiosen Zeiten: "Trotz der widrigen Bedingungen haben die Athleten und Athletinnen eine perfekte Show ihres Leistungswillens gezeigt, was wäre passiert, wenn es ein Tag ohne Regen gewesen wäre?".
„Ich glaube, dass ich heute das beste Rennen meiner Karriere gelaufen bin, denn die Bedingungen machten es wirklich sehr schwer“, sagte Patrick Makau, der sich neben einer Siegprämie von 40.000 Euro einen Zeitbonus von 30.000 Euro verdiente. Im Ziel wurden die beiden Kenianer von ihrem Ministerpräsidenten Raila Odinga beglückwünscht, der das Zielband hielt. „Diesen Augenblick werde ich nie vergessen. Es ist ein Traum, ihm zu begegnen“, sagte Geoffrey Mutai.
Nach einem anfangs langsamen Tempo setzten sich im Frauenrennen nach rund 10 km die drei Äthiopierinnen Aberu Kebede, Bezunesh Bekele und Genet Getaneh mit einer deutlichen Tempoverschärfung ab. Das Trio erreichte, geführt von Tempomachern, die Halbmarathonmarke nach 1:12:20 Stunden. Während Getaneh zwischen Kilometer 25 und 30 einbrach, weit zurückfiel und am Ende nicht unter die besten Zehn kam, fiel die Vorentscheidung im Kampf um den Sieg kurz nach der 25-km-Marke. Aberu Kebede, die sich im Januar als Zweite in Dubai auf 2:24:26 Stunden gesteigert hatte und dann den Rotterdam-Marathon in 2:25:29 gewann, löste sich und vergrößerte danach ständig ihren Vorsprung.
„Es war sehr schwer in dem Regen, aber man kann das Wetter nicht ändern. Ich bin froh, dass ich in Berlin gelaufen bin“, sagte die gerade erst 21-jährige Aberu Kebede, die in Berlin den größten Erfolg ihrer Karriere feierte und sich dafür alles zusammen 47.500 Euro verdiente. Im Kampf um Platz drei musste sich Sabrina Mockenhaupt der Japanerin Tomo Morimoto geschlagen geben. Lange Zeit waren die beiden zusammen gelaufen, doch am Ende war die Japanerin in 2:26:10 Stunden elf Sekunden schneller als Sabrina Mockenhaupt.
Sabrina Mockenhaupt durfte sich aber mit einer hauchdünnen Bestzeit trösten: Um eine Sekunde unterbot sie ihren zwei Jahre alten persönlichen Rekord. Ihre 2:26:21 Stunden bedeuten zudem eine deutsche Jahresbestzeit. „Die ersten fünf bis zehn Kilometer waren viel zu langsam. Was wir dort verloren haben, ließ sich leider nicht mehr aufholen. Auch wenn ich meine Bestzeit nur um eine Sekunde verbessern konnte, habe ich mir das bei diesen extrem schweren Wetterbedingungen verdient“, sagte Sabrina Mockenhaupt, die ursprünglich gehofft hatte, den Familienrekord ihres Vaters (2:24:59) zu brechen.
„Aber ich habe bei diesem Rennen viel gelernt und das war heute sicher ein großer Schritt für meine zukünftige Marathon-Karriere.“
race-news-service.com
MEN
1. Patrick MAKAU KEN 2.05.08
2. Geoffrey MUTAI KEN 2.05.10
3. Bazu WORKU ETH 2.05.25
4. Yemane TSEGAY ETH 2.07.52
5. Eliud KIPTANUI KEN 2.08.05
6. Bernard KIPYEGO KEN 2.08.50
7. Tadese ABRAHAM ETH 2.09.24
8. Gilbert YEGON KEN 2.10.34
9. Masakazu FUJIWARA/JAP/2.12.00
10. Ser-Od BAT-OCHIR MGL 2.12.42
WOMEN
1. Aberu KEBEDE ETH 2.23.58
2. Bezunesh BEKELE ETH 2.24.58
3. Tomo MORIMOTO JAP 2.26.10
4. Sabrina MOCKENHAUPT/GER/2.26.21
5. Olena BURKOWSKA UKR 2.28.31
6. Adriana PERTEA ROM 2.30.15
7. Adriana DA SILVA/BRA 2.32.30
8. Tanith MAXWELL SAF 2.32.33
9. Lisa STUBLIC CRO 2.33.42
10. Agnieszka GORTEL/POL 2.34.47
| Platz | Startnr. | Name | AK | Diff | Zeit | |
| 1 | 2 | Makau, Patrick (KEN) | MH | +00:00 | 02:05:08 | |
| 2 | 3 | Mutai, Geoffrey (KEN) | MH | +00:02 | 02:05:10 | |
| 3 | 6 | Worku, Bazu (ETH) | MH | +00:17 | 02:05:25 | |
| 4 | 8 | Tsegay, Yemane (ETH) | MH | +02:44 | 02:07:52 | |
| 5 | 5 | Kiptanui, Eliud (KEN) | MH | +02:57 | 02:08:05 | |
| 6 | 10 | Kipyego, Bernard (KEN) | MH | +03:42 | 02:08:50 | |
| 7 | 17 | Abraham, Tadese (ERI) | MH | +04:16 | 02:09:24 | |
| 8 | 7 | Yegon, Gilbert (KEN) | MH | +05:26 | 02:10:34 | |
| 9 | 11 | Fujiwara, Masakazu (JPN) | MH | +06:52 | 02:12:00 | |
| 10 | 26 | Bat-Ochir, Ser-Od (MGL) | MH | +07:34 | 02:12:42 |
| Platz | Startnr. | Name | AK | Diff | Zeit | |
| 1 | F3 | Kebede, Aberu (ETH) | WH | +00:00 | 02:23:58 | |
| 2 | F2 | Bekele, Bezunesh (ETH) | WH | +01:00 | 02:24:58 | |
| 3 | F4 | Morimoto, Tomo (JPN) | WH | +02:12 | 02:26:10 | |
| 4 | F5 | Mockenhaupt, Sabrina (GER) | W30 | +02:23 | 02:26:21 | |
| 5 | F9 | Burkovska, Olena (UKR) | WH | +04:33 | 02:28:31 | |
| 6 | F7 | Pirtea, Adriana (ROM) | W30 | +06:17 | 02:30:15 | |
| 7 | F16 | Da Silva, Adriana (BRA) | WH | +08:32 | 02:32:30 | |
| 8 | F13 | Maxwell, Tanith (RSA) | W30 | +08:35 | 02:32:33 | |
| 9 | F21 | Stublic, Lisa (CRO) | WH | +09:44 | 02:33:42 | |
| 10 | F15 | Gortel, Agnieszka (POL) | W30 | +10:49 | 02:34:47 |
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