Sean Hartnett und die Dokumentation über Patrick Makaus Zwischenzeiten und Splits ©Sean Hartnett
BERLIN-MARATHON 2011 – Patrick Makau schreibt die Geschichte neu mit dem Weltrekord von 2.03.38 – Von Sean Hartnett
Sean Hartnett , Professor, Journalist, Fotograf – Sean Hartnett hat selten ein freies Wochenende. Sean hat die Welt bereist, um die schnellsten Läufer an den schönsten Plätzen zu interviewen, filmen, zu fotografiere und zu dokumentieren.n. Sean arbeitet mit Paul Tergat, den kenianischen Athleten und anderen für Zeitschriften wie "Track and Field" zusammen, er ist Geographie-Professor an der Universität Wisconsin Eau Claire.
Er seziert praktisch die Rennen, um festzustellen wo Stärken und Schwächen der Top-Läufer liegen. Er fährt an der Spitze mit, nimmt Zeiten, fotografiert und beobachtet jede Kleinigkeit. Für die führenden Läufer hat er das System entwickelt, daß sie jede Kilometer-Zwischenzeit – die splits – auf einem Display erkennen können – und die dazu zu erwartende Endzeit im Ziel. Vom Berlin-Marathon existieren von ihm schon mehrere Übersichten der Km-Zwischenzeiten, die jetzt im Sportmuseum Berlin in der Ausstellung dokumentiert sind. Seine Berlin-Marathon Zeittabelle existiert schon seit mehreren Monaten, die nun endgültig von der IAAF anerkannten Weltrekordzeiten über 30 km und Marathon bestätigen seine gewissenhaften Arbeiten und Zeittabellen.
Horst Milde
Zum dritten Mal in fünf Jahren machte der Berlin-Marathon Geschichte als Patrick Musyoki Makau die Grenzen der menschlichen Langstrecken-Leistungsfähigkeit hinausschob und mit 02.03.38 um 21 Sekunden den von Haile Gebreselassie 2008 aufgestellten Welt- und Streckenrekord verbesserte.
Das Rennen und der neuen Rekord nahmen Gestalt an, als bei 25 Km Makau zum Angriff blies aus einem Tempo der ersten Halbzeit von 1:44. Für den 26-jährigen Makau war es die scheinbar plausible Taktik des Angriffs auf den Rekord, da der Anfang bereits Rekordtempo war und außerdem das primäre Ziel von Makau war, das Rennen zu gewinnen.
"Ich wusste, dass der Wettbewerb sehr hart sein würde , weil wir sehr gute Tempomacher hatten, und weil Halle da war," berichtete Makau. "Ich wusste auch, dass meine Chancen für den Sieg am besten waren, wenn das Tempo nahe am Weltrekord–Tempo war und daß dann Halle nicht gewinnen würde. Das ist es, daß ich ab km 25 aufs Tempo drückte.
Nach dem Passieren der 25Km Marke in 01.13.16 (02.03.40 Tempo) bewegte sich Makau von seinem Beobachter Position hinter den führenden 5 Tempomachern zu nur noch vier Läufern und erhöhte sogar das Tempo mit einem 02.54 Kilometer Schnitt. Dann begann er seine Taktik, die er auch im letztjährigen Berlin- Rennen schon anwandte, als Makau einen Zick-Zack Lauf über die Straße begann, um sich zu befreien.
lief wie schon gesehen von Geoffrey Mutai und Moses Mosop beim wind-verwehten Duell im letzten Frühjahr in Boston.
Makau lief vorne weg mit Peter Kirui, der einzige noch "überlebende" Tempomacher, mit einer 2.48 Zeit bei 30 km zum ersten Weltrekord von 01.27.38 Zeit, wie das 20 km – 25 km Segment in 14.20 zurückgelegt wurde. Die letzten 10 km lief Makau allein – jetzt voll auf den Rekord konzentriert.
"Als ich Haile abgeschüttelt hatte, wollte ich nur noch den Weltrekord brechen", erklärte Makau. ''Wenn es von selbst läuft, ist es ein sehr schöner Moment, weil man das Tempo kontrollieren kann, und Du hast keinen Druck mehr. Ich wusste also, es gibt keine Notwendigkeit weiter zu pushen, ich mußte nur meine Geschwindigkeit halten. "
Makau hat mehr getan als nur die Geschwindigkeit zu halten, als er die letzten 2.195 Meter in 06.33 lief und nach dem "Hürdenlauf" im Ziel – als er die Begrenzung zwischen dem Männer und Frauen-Ziel überspringen musste – stoppte die Uhr für Patrick Musyoki Makau in 2.03.38.
"Es ist für mich ein tolles Gefühl, dass jeder in Kenia glücklich ist, dass der Rekord wieder zurück ist," freut sich Makau. "Es war ein toller Tag und das ist der Tag, der mir ewig in Erinnerung bleiben wird.''
Sean Hartnett
https://www.uwec.edu/hartnesg/2011BerlinrMakauWRraceMap.pdf
https://www.uwec.edu/hartnesg/02ChicagoMarRadcliffeWRPaceMap.pdf
„Mr. Marathon“ Sean Hartnett im Interview mit Haile - Helmut Winter berichtet