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20
08
2009

Berlin 2009 – Zusammenfassung, 5. Tag

By GRR 0

19. August 2009 – Berlin – Es war ein weiterer erfolgreicher Abend für den Gastgeber Deutschland bei den IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Berliner Olympiastadion.

Mit seinem letzten Wurf schnappte sich Robert Harting noch die Goldmedaille, die eigentlich Piotr Malachowski (Polen) schon so gut wie sicher hatte. Nach einer sehr starken Serie führte Malachowski mit 69,43 m (Polnischer Rekord), doch Harting schaffte den größten Coup seines Lebens: Er warf 69,43 m! Dem favorisierten Gerd Kanter (Estland) blieb nur die Bronzemedaille mit 66,88 m.

Kamel folgt seinem Vater

Yusuf Saad Kamel, der Sohn des zweifachen kenianischen 800-m-Weltmeisters Billy Konchellah, ist bei den Weltmeisterschaften in Berlin zu seinem ersten großen Titel gelaufen. Der 26-Jährige, der früher Ggregory Konchellah hieß und seit November 2003 für Bahrain startet, gewann das 1.500-m-Finale nach einem taktischen Rennen in 3:35,93 Minuten.

Silber ging an den Äthiopier Deresse Mekonnen (3:36,01), Bronze sicherte sich ein weiterer ehemaliger Kenianer: Titelverteidiger Bernard Lagat (USA) lief 3:36,20 Minuten. Die ,echten’ Kenianer gingen in diesem Finale leer aus. Asbel Kiprop wurde Vierter (3.36,47), Augustine Choge kam als Fünfter in 3:36,53 Minuten ins Ziel.

Lange Zeit passierte praktisch gar nichts im 1.500-m-Finale der Männer. Der Titelverteidiger Bernard Lagat und der Kenianer Augustine Choge kontrollierten das Feld von der Spitze aus, dahinter lief der Äthiopier Deresse Mekonnen. Daran änderte sich nichts, bis es in die letzte Runde ging. Hinter dem Trio hatte sich allerdings Yusuf Saad Kamel in Position geschoben. Es war dann zunächst Mekonnen, der die Initiative ergriff und sich an die Spitze setzte. Choge lief dahinter, während Lagat Pech hatte, weil er in der letzten Kurve eingeklemmt auf der Innenbahn rannte.

Eingangs der Zielgeraden musste der Amerikaner fast quer nach außen laufen, um sich eine freie Bahn zu verschaffen. Dann zog Bernard Lagat einen eindrucksvollen Spurt an und ohne den Umweg hätte er sicherlich um Gold gekämpft. Doch so blieb ihm immerhin noch Bronze.

„Keiner hat damit gerechnet, dass ich hier heute gewinnen würde, aber ich wusste, dass ich Bernard Lagat schlagen könnte“, sagte Yusuf Saad Kamel, dessen Vater Billy Konchellah 1987 in Rom und 1991 in Tokio Weltmeister war. „Mein Vater hat zwei WM-Goldmedaillen, ich möchte drei gewinnen“, erklärte er.

Semenya besiegt Jepkosgei

Im vergangenen Jahr war es Pamela Jelimo (Kenia), die praktisch aus dem Nichts auftauchte und dann die 800-m-Strecke dominierte. Die Olympiasiegerin und Afrika-Rekordlerin hatte in Berlin im Halbfinale aufgegeben, als sie keine Chance mehr hatte, den Endlauf zu erreichen. Ihre Nachfolgerin ist die nächste afrikanische Newcomerin über die 800-m-Strecke: Caster Semenya (Südafrika) ist erst 18 Jahre alt und wurde am Mittwochabend in Berlin überlegen Weltmeisterin in einer Jahresweltbestzeit von 1:55,45 Minuten. Sie hatte in dieser Saison überraschend auch schon bei den Afrikameisterschaften sowohl über 800 als auch über 1.500 m gewonnen.

Gegen den langen Endspurt der Südafrikanerin hatte auch die Titelverteidigerin Janeth Jepkosgei (Kenia) keine Chance. „Ich wollte unbedingt Gold gewinnen, aber es ging nicht. Wenigstens komme ich nicht ohne Medaille nach Hause“, sagte Janeth Jepkosgei, die nach 1:57,90 Minuten im Ziel war. Sie war zuvor erst nach einem Protest des kenianischen Teams ins Halbfinale gekommen. Nachdem sie im Vorlauf zu Fall gekommen war, schien sie zunächst ausgeschieden zu sein, wurde dann aber aufgrund einer Behinderung doch noch in das Halbfinale gesetzt.

Bronze im Finale sicherte sich überraschend die am Ende stark aufkommende Britin Jennifer Meadows. Sie hatte auf den letzten Metern noch die viertplatzierte Ukrainerin Yuliya Krevsun abgefangen und stürmte in 1:57,93 ins Ziel. Noch ein Meter mehr und sie hätte wahrscheinlich sogar Silber gewonnen. „Ich kann es gar nicht glauben, dass ich hier meine erste große Medaille gewonnen habe“, sagte die 28-jährige Britin.

Jamaika weiter erfolgreich

Weiter erfolgreich sind die Jamaikaner. Im 100-m-Hürdensprint der Frauen gewann Brigitte Foster Hylton in 12,51 Sekunden vor Priscilla Lopes-Schliep (Kanada) und Deloreen Ennis-London (Jamaika). Währenddessen lief Usain Bolt (Jamaika) locker in das 200-m-Finale und die einzige offene Frage ist eigentlich nur die:

Wie schnell wird er rennen und wer wird Zweiter und Dritter?

IAAF

Berlin 2009 – Day 5 SUMMARY – 19 Aug

author: GRR

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