Doch Christian Cantwell (USA) hatte andere Ideen. Er schlug mit einer Weite von 22,03 m zurück. Der Amerikaner hatte damit Gold gewonnen, während Ralf Bartels für das deutsche Team einen guten Start hinlegte: Er wurde Dritter mit persönlicher Bestleistung von 21,37 m.
Berlin 2009 – 1. Tag, Zusammenfassung – Ralf Bartels mit der Bronzemedaille
15. August 2009 – Berlin – Usain Bolt, Tyson Gay und die anderen Speedstars einmal beiseite geschoben, gab es am Sonnabend im Berliner Olympiastadion eines der besten taktischen Rennen seit langem über 10.000 m. Hier lief die Kenianerin Linet Masai zu einem überraschenden Sieg. So spät kam der punktgenaue Angriff der Kenianerin, dass Meselech Melkamu, die 30 Meter zuvor erst an Meseret Defar vorbeigegangen war, ihre Arme schon zum Jubeln erhob – dabei übersah Melkamu, dass Masai zwei Bahnen weiter rechts von ihr sich die Goldmedaille schnappe in 30:51,24 Minuten.
Lange Zeit sahen die Zuschauer bei 27 Grad Celsius ein taktisches und kein schnelles Rennen. Nach 6.800 m setzte sich eine fünfköpfige Gruppe vom Feld ab: Linet Masai war es, die das Tempo verschärft hatte. Meselech Melkamu, Meseret Defar (Äthiopien), Grace Momanyi (Kenia) und Wude Ayalew folgten der Kenianerin. Dieses Quintett blieb zusammen bis zur letzten Runde, wobei sich auch Momanyi um das Tempo bemühte.
Dramatisch wurde es dann in der letzten Runde. Zunächst war es die amtierende 5.000-m-Weltmeisterin Meseret Defar, die in Führung lag. Das war auch noch auf der Zielgeraden so, doch ihre Landsfrau Meselech Melkamu schob sich an ihr vorbei und eine frustrierte Defar joggte nur noch und fiel dann sogar auf Platz fünf zurück. Doch während Melkamu schon jubelte und dabei nur nach links schaute, wurde sie rechts kurz vor der Ziellinie noch von der Olympia-Vierten Linet Masai überholt.
„Ich bin total enttäuscht, ich habe die Kenianerin nicht gesehen. Wenn wenigstens Meseret Defar gewonnen hätte, dann hätte ich mich über Silber freuen können“, sagte Melkamu später, während Masai über ihren Coup jubelte: „Ich kann es nicht glauben. Aber ich habe nicht aufgegeben. Der Plan unseres kenianischen Teams war, dass wir uns gegenseitig unterstützen.“
Hinter Grace Momanyi (30:52,25) und Meseret Defar (30:52,37) wurde die US-Amerikanerin Amy Yoder Begley als beste nicht-afrikanische Läuferin Sechste in 31:13,78 Minuten.
Borchin wird Favoritenrollen gerecht
Am Vormittag war der Russe Valery Borchin im 20-km-Gehwettbewerb am Brandenburger Tor seiner Favoritenrolle gerecht geworden. er gewann in 1:18:41 Stunden. Der Chinese Wang Hao, der am Sonntag 20 Jahre alt wird, wurde in 1:19:06 Zweite vor dem Mexikaner Sanchez (1:19:22). Tausende von Zuschauern verfolgten das Rennen am Brandenburger Tor.
Cantwell gewinnt dramatisches Kugestoßen
Alles sprach vor dem Kugelstoßen in den Augen der polnischen Anhänger für ihren Olympiasieger Tomaz Majewski. Und als er in der vierten Runde mit 21,68 m die Führung übernahm und in der nächsten Runde auf 21,91 m ausbaute, schien ihm Gold sicher. Doch Christian Cantwell (USA) hatte andere Ideen. Er schlug mit einer Weite von 22,03 m zurück. Der Amerikaner hatte damit Gold gewonnen, während Ralf Bartels für das deutsche Team einen guten Start hinlegte: Er wurde Dritter mit persönlicher Bestleistung von 21,37 m.
Schnelle Viertelfinals
Asafa Powell gelang über 100 m in den Viertelfinalrennen mit 9,95 Sekunden die schnellste Zeit, Tyson Gay lief 9,98. Michael Rodgers, Daniel Bailey, Usain Bolt, Dwain Chambers, Darvis Patton, Richard Thompson und Michael Frater rannten alle unter 10,10.
Im Siebenkampf liegt währenddessen nach dem ersten Tag die Britin Jessica Ennis in Führung. Sie sammelte 4.124 Punkte und liegt damit gleich über 300 Zähler vor Olympiasiegerin Nataliya Dobrynska (Ukraine).
IAAF