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20
07
2011

Bergläufe – Thyon-Dixence: Der Lauf zur Staumauer auf 2300 Metern 7. August – Wilfried Raatz berichtet

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Nach dem Start geht es zunächst eher gemächlich zwei Kilometer rund 300 Höhenmeter bergan, ehe langgezogene Gefäll- und relative Flachpassagen durch ein abwechslungsreiches Almgelände auf durchgängig schmalen Pfaden führen.

Wir stellen Ihnen auf German Road Races (GRR) in einer Serie eine Auswahl von klassischen Bergläufen vor, die der Berglaufspezialist und Journalist Wilfried Raatz in seinem Buch "BERGLAUF Journal" zusammen getragen hat. Das "BERGLAUF Journal" ist selbst schon ein Klassiker, es erschien in diesem Jahr im 21. Jahr.

Abenteuer und außergewöhnliche Herausforderungen in schwierigem Terrain und atemberaubende Kulisse sind die Reizworte beim Berglauf. Landschaftsläufe mit Marathonüberlängen, Ein- oder Mehrtagestouren, alleine oder im Team auf schmalen Alpenpfaden sind der Trend der Zeit.

 

Bergläufe bei GRR

 

Die Dominanz der Kolumbianer Fernandez, Lopez, Guerrero, Sanchez und Correa ist zwar beim populären Thyon-Dixence beendet, aber den Streckenrekord hält seit 1990 (!) mit Jairo Correa nach wie vor ein Läufer aus dem südamerikanischen Hochland (1:08:28). Nach 2005 (Bruno Heuberger) durften die Schweizer 2009 über David Schneider jubeln, der in 1:12:43 die 28. Ausgabe gewann.

Es spricht für die Internationalität des Rennens, dass in der langen Historie nur sechs Schweizer hier erfolgreich waren. Im Vorjahr setzte sich der Portugiese César Costa in 1:12:44 gegen Tarcis Ancay (1:13:14) und den US-Läufer Joe Gray (1:14:31) durch. Bei den Frauen dominierten die Läuferinnen von der „Insel“: Victoria Wilkinson setzte sich in 1:29:29 gegen die 2009-Siegerin Angela Mudge (1:30:59) und Anna Lupton (1:31:30) durch. Streckenbeste ist seit 1994 Isabella Moretti-Crettenand (1:21:07).

Beeindruckend, mit welcher scheinbaren Leichtigkeit die Cracks berggemsengleich durch die tückische Felsenlandschaft wuseln und dabei das Feld der zwischen 800 bis 1000 Finisher in den Kategorien Läufer und Touristen auf dem Weg von Thyon 2000 zum Ziel auf der 2 360 m hoch gelegenen Staumauer des Lac des Dix hinter sich lassen.

Nach dem Start geht es zunächst eher gemächlich zwei Kilometer rund 300 Höhenmeter bergan, ehe langgezogene Gefäll- und relative Flachpassagen durch ein abwechslungsreiches Almgelände auf durchgängig schmalen Pfaden führen.

„Happig“ wird’s im Schlußteil, wenn es gilt, wiederum 300 Höhenmeter, vom Beifall der zahlreichen Zuschauer und Angehörigen begleitet, berganzusteigen, zumal leichte Sprünge über kleine Bäche gang und gäbe sind. Vom höchsten Punkt aus sieht man schon direkt hinunter den Zielbereich auf dem Staudamm. Herrliches Panorama entschädigt für die Mühen jenseits von 2000 m Höhe, dem eigentlichen Problem des Traditionslaufes. Thyon-Dixence ist längst kein Geheimtipp mehr, aber für viele Bergspezialisten immer wieder ein Erlebnis. Die Rückfahrt der Läufer nach Thyon 2000 ist durch einen Bustransfer gewährleistet, die Siegerehrung ist für 15.00 Uhr „oben“ in Grande-Dixence angesetzt.

Wilfried Raatz

 

Veranstaltungsdetails

Strecke: 16,35 km, Höhendifferenz: +700 m/-140 m, Start: 10.00 Uhr
Organisation : Turnverein „La Gentiane“, CH-1987 Mâche/Hérémence
Kontakt/Infos: info@thyon-dixence.ch; www.thyon-dixence.ch

 

Entnommen aus: Berglauf-Journal 2011, wus-media/www.berglauf.info

Berglauf-Info

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