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18
07
2011

Bergläufe – Swissalpine Marathon – das Premiumprodukt der Berglaufszene 30. Juli – Wilfried Raatz berichtet

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Bei der 26. Auflage wird es eine Rückkehr auf den legendären Sertigpass geben. Eine Art Revival-Tour.

Wir stellen Ihnen auf German Road Races (GRR) in einer Serie eine Auswahl von klassischen Bergläufen vor, die der Berglaufspezialist und Journalist Wilfried Raatz in seinem Buch "BERGLAUF Journal" zusammen getragen hat. Das "BERGLAUF Journal" ist selbst schon ein Klassiker, es erschien in diesem Jahr im 21. Jahr.

Abenteuer und außergewöhnliche Herausforderungen in schwierigem Terrain und atemberaubende Kulisse sind die Reizworte beim Berglauf. Landschaftsläufe mit Marathonüberlängen, Ein- oder Mehrtagestouren, alleine oder im Team auf schmalen Alpenpfaden sind der Trend der Zeit.

 

Bergläufe bei GRR 

 

„Es ist für uns eine Verpflichtung, dem hohen Anspruch Jahr für Jahr gerecht zu werden“, so das Credo von Mr. Swiss Alpine, Andrea Tuffli. Sein Blick geht in erster Linie voraus, aber auch stets (einmal wieder) zurück. So auch bei der 25. Auflage des Swissalpine, wie das Hochgebirgsspektakel in und um Davos im Kanton Graubünden inzwischen kurz und prägnant, modern eben, heißt.

Die Jubiläumsausgabe jedenfalls war ein Rekordfestival. 5913 Meldungen sind selbst für den Berufsoptimisten Andrea Tuffli eine „phänomenale“ Steigerung, in Zahlen ausgedrückt: Eine Steigerung gegenüber dem Rekordjahr 2009 um 25 (!) Prozent. Glanzstück dabei der K 78, die Königsdisziplin über 78 km und einer Höhendifferenz von +- 2300 m, mit einem Zuwachs von 42 (!) Prozent. Neben dem K 78 weiß der OK-Präsident mit dem K 42 und dem K 21 weitere „Schlüsselwettbewerbe“, wie er es nennt, nämlich die Garantie für den bedeutenden Stellenwert, den der Swiss Alpine längst in Europa genießt.

Für die wichtigsten Siege beim Multi-Laufspektakel sorgten dabei einmal mehr Jonas Buud und Jasmin Nunige. Für den Schweden, eigentlich Orientierungsläufer, ist Davos inzwischen zum Heimspiel geworden. Mit einem souveränen Sieg in 5:49:11 Stunden distanzierte er nicht nur den Trail-Running-Weltmeister Thomas Lorblanchet um 15 Minuten, sondern schrammte auch beim vierten Sieg in Folge um lediglich 27 Sekunden am Kursrekord vorbei. Weibliches Gegenstück ist die einstige Skilangläuferin, die längst zu einer der weltbesten Landschaftsläuferinnen geworden ist: Jasmin Nunige. Die Davoserin holte beim Jubiläum Sieg Nummer drei nach 2005 und 2008. Swissalpine ist aber auch K 42 und der K 21, bei dem sich der 15 km-Skilanglauf-Olympasieger Dario Cologna mit dem dreifachen deutschen Berglaufmeister Timo Zeiler duellierte und im Sprint nach 1:20:48 Sekunden mit vier Sekunden Vorsprung durchsetzen konnte.

Vieles ist Standard in Davos. Aber längst nicht alles „Eigentlich ist es verrückt, das Produkt Swissalpine noch weiter verbessern zu wollen, aber wir tun es!“ Und wie. Mit dem K21 mit Start auf der nagelneuen Sunnibergbrücke setzte der OK-Präsident zuletzt noch einen weiteren Meilenstein, bei dem trotz bereits 1000 Startern noch das größte Wachstumspotential gegeben sein dürfte. Ähnlich dem Start auf der New Yorker Verrazano-Narrows-Bridge wird der Halbmarathon auf diesem Landwassertal-überspannenden Betonkoloss gestartet und führt mäßig profiliert über Laret und St. Wolfgang zum Zieleinlauf ins Sportzentrum nach Davos.

Bei der 26. Auflage wird es eine Rückkehr auf den legendären Sertigpass geben. Eine Art Revival-Tour. „Es wird ein einmaliges Revival der frühere Strecke geben“, sagt Andrea Tuffli. „Die Durchführung des K 78 auf dem Panoramatrail erfordert gute Wetterbedingungen. Sind diese nicht erfüllt, steht eine Ersatzvariante über den Sertigpass bereit.

Zur Überprüfung bzw. Optimierung werden wir, unabhängig vom Wetter, die Sertigvariante durchführen“. Im Organisationsteam wurde diese Entscheidung gefällt, um schlichtweg für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Eine sicherlich vorausschauende Alternative, ohne Not zumindest im Testverfahren.

Der neue Streckenabschnitt verläuft ab der Keschhütte (2.632 m) zu den Seen Lai da Ravais-ch (2.580 m) und über den Sertigpass, der mit 2.739 m der höchste Punkt der Strecke ist. Sertig Dörfli, Clavadel und Junkerboden geht es zurück nach Davos. Ausgespart bleibt somit der Scalettapass, Dürrboden und das reizvolle Dischmatal. Diese (neue bzw. alternative) Streckenführung gilt auch für den K 42, der einst als Sertiglauf für die Stammgäste ebenso ein Begriff war und nun eine (einmalige) Neuauflage erlebt. Doch wer Andrea Tuffli kennt, der weiß, dass hier gewiss das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Die ultimativen Herausforderung Swissalpine in ein Mix, der weltweit seine Vergleiche sucht. Es fällt freilich nicht leicht, beim einzigartigen Aufgebot auf den inzwischen weltweit bekannten Strecken zwischen Davos, Filisur, Bergün, der Kesch-Hütte, (neuerdings) dem Sertigpass und Sertigdörfli oder auch Klosters und Laret laufend, walkend, bikend und skatend den Überblick zu behalten. Ein Musterfall aber auch an Organisation und Logistik. 250 Kilometer und bis zu 2.320 Höhenmeter. Eindrucksvoll und (Heraus)Fordernd.

Erneut bieten die Organisatoren das Highseven-Package an, das vom Postauto-Ausflug zur Viamalaschlucht, einem Spaghetti-Plausch bis hin zur Streckenbesichtigung, Berglauf-Theorie-Exkurs und Farewell-Party am Rennabend reicht. Es bleibt dabei: swissalpine – more than a race.

Wilfried Raatz

 

Veranstaltungsdetails

Strecke: K 78 (Davos-Sertigpass-Davos) 79,1 km/ HD +- 2370 m, Start: 7.00 Uhr; K 42 (Bergün-Sertigpass-Davos) 42,2 km/HD +1810 m/-1630 m, Start: Blockstart 10.30 Uhr (I) bzw. 11.30 Uhr (II); C 42 (Davos-Tiefencastel) 42,2 km/ HD +450 m/-1070 m, Start: 7.00 Uhr; K 30 (Davos-Filisur) 30,7 km/ HD +320 m/-820 m, Start: 7.00 Uhr; K 21 (Klosters-Davos): 21,1 km/ HD +680 m/-190 m, Start: Blockstart 14.05 Uhr (I) bzw. 14.30 Uhr (II); Walk (Klosters-Davos): 21,1 km/ HD +680 m/-190 m, Start: 15.10 Uhr; K10 (Laret-Davos): 10,5 km/ HD +150 m/-130 m. Start: 13.00 Uhr; Mini (Davos/ 29.7.): 0,5/ 1,4/ 2,1 km (bis 15 Jahre), Starts ab 16.00 Uhr

Organisation: Sekretariat Swiss Alpine, CH-7270 Davos Platz Kontakt/ Infos: info@swissalpine.ch. www.swissalpine.ch

 

Entnommen aus: Berglauf-Journal 2011, wus-media/ www.berglauf.info

Berglauf-Info 

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